Heidelberg – Einst war der Rotsteißkakadu auf den Philippinen weit verbreitet, heute leben nur noch 550 bis 1200 Vögel auf einzelnen Inseln des Archipels. Illegaler Handel, Lebensraumzerstörung, Verfolgung und Naturkatastrophen verkleinerten den Bestand drastisch. Mittlerweile ist der Rotsteißkakadu vom Aussterben bedroht. Der Zoo Heidelberg engagiert sich mit verschiedenen Maßnahmen für den Artenschutz der selten gewordenen Vögel.
Das Projekt der Katala Foundation zum Schutz des bedrohten Rotsteißkakadus auf den Philippinen wird bereits seit 2015 vom Zoo Heidelberg regelmäßig unterstützt. Die Arbeit der Artenschützer und Artenschützerinnen vor Ort ist erfolgreich: Im Projektgebiet erholt sich der Bestand konstant.
Auch die EAZA-Spezialistengruppe für Papageien, die Parrot Taxon Advisory Group (TAG), deren Vorsitz von Simon Bruslund, Vogelkurator des Zoo Heidelberg, geführt wird, setzt sich für den Schutz gefährdeter Kakadu-Arten ein. Ziel ist es, die weltweite Wertschätzung und Aufmerksamkeit für die Artenschutzbedürfnisse asiatischer Kakadu-Arten zu erhöhen und die rückläufigen Bestände durch spezielle Zuchtprogramme nachhaltig zu vergrößern.
2017 wurde der Kakadu zum „Zootier des Jahres“ gewählt. Die Aktion macht die Öffentlichkeit nicht nur auf die stark gefährdete, aber bisher wenig beachtete Vogelart aufmerksam, sondern unterstützt auch Kakadu-Schutzprojekte im Freiland und Erhaltungszuchtprogramme in Zoos. Es ist selbstverständlich, dass auch hier der Zoo Heidelberg aktiv wurde: Der Zoo koordiniert die Forschungsarbeit speziell für den vom Aussterben bedrohten Gelbwangenkakadu. Einige Inhalte und Informationen für die Kampagne wurden vom Zoo erstellt.
Ein Vertreter des „Zootier des Jahres 2017“, ein männlicher Rotsteißkakadu, lebt derzeit auch in Heidelberg. Palawan-Pfaufasan und Rotsteißkakadu teilen sich ein Gehege in der Fasanerie des Zoos. Rotsteißkakadus gelten als sehr temperamentvoll und – wie neueste Forschungsergebnisse belegen – als durchaus intelligent. Simon Bruslund, Vogelkurator im Zoo Heidelberg erklärt: „Kakadus gehören zu den wenigen Tierarten, die selbst gezielt Werkzeug herstellen und auch in der Natur einsetzen können. Unsere Tierpfleger müssen sich daher immer wieder neue Ideen einfallen lassen, wie sie die schlauen Vögel mit spannenden Beschäftigungsmaterialien versorgen.“