Kaiserslautern (ots) – Kreiselkonzept hat sich grundsätzlich bewährt, sorgt aber für Unmut bei den Fans – Die Bilanz zum Polizeieinsatz rund um das erste Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Freitag fällt „gemischt“ aus: Während aus polizeilicher Sicht der Einsatz gut verlief – denn es blieb überwiegend friedlich und gelang, die Fans voneinander zu trennen – stießen die polizeilichen Maßnahmen nicht überall auf Verständnis.
Insbesondere das sogenannte Kreiselkonzept führte bei einigen Fans zu Unmut. Wir versuchen deshalb, die Maßnahmen – die aus polizeilicher Sicht notwendig sind – verständlicher zu machen:
Die Lage des Stadions, des Hauptbahnhof und der Verkehrswege rund um den Betze stellen auch die Polizei bei Heimspielen des 1. FC Kaiserslautern immer wieder vor große Herausforderungen. Oberstes Ziel ist dabei stets die Sicherheit aller Besucher und Anwohner. Die dafür notwendigen Maßnahmen führen leider manchmal auch zu Benachteiligungen. Insbesondere für Risiko-Fußballspiele, bei denen die Gästefans mit Sonderzügen der Bahn anreisen, hat die Polizei zusammen mit der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei das sogenannte Kreiselkonzept entwickelt. Dieses hat sich bewährt, führt jedoch mitunter zu Unmut bei den Fans.
Leider verlaufen solche Fußballeinsätze nur dann friedlich, wenn es der Polizei gelingt, rivalisierende Fans voneinander zu trennen. Bei der Anreise mit Bussen oder Pkw erfolgt dies durch die Zuweisung bestimmter Parkflächen und den P&R-Verkehr zum Stadion. Kommt aber ein Teil der Gästefans mit einem oder mehreren Sonderzügen, treffen die rivalisierenden Fangruppen am 11-Freunde-Kreisel aufeinander. Würde die Polizei dies zulassen, käme es zu massiven Ausschreitungen. Verletzte Fans, Polizisten und Unbeteiligte wären dann die Folge. Hier greift das sogenannte Kreiselkonzept, das hilft, die Fans voneinander fern zu halten. Und der drastische Rückgang der Straftaten belegt, dass diese strikte Fantrennung der einzige Weg ist, Ausschreitungen zu verhindern.
Der Nachteil des Konzeptes ist der Umstand, dass vor dem Spiel in Höhe des Viadukts in der Eisenbahnstraße und nach dem Spiel in der Bremer Straße jeweils Sperren eingerichtet werden müssen. Je nachdem, wie viele Sonderzüge in welchem zeitlichen Abstand erwartet werden, dauert die Sperrung der Straßen für den gesamten Verkehr unterschiedlich lang.
Am Freitagabend waren die Verkehrsbeeinträchtigungen vor dem Spiel relativ gering, da der Zug mit den Gästen sehr frühzeitig in Kaiserslautern eintraf. Nach dem Spiel war die Bremer Straße für ca. 30 Minuten gesperrt. Wir bedauern dies und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Ob und wie man die Dauer der Sperrung künftig reduzieren und auch besser kommunizieren kann, sind Themen der Einsatz-Nachbereitung.
Nachdem einige Fans durch die Straßensperrung ihren Zug verpasst hatten, reagierte die Bundespolizei und organisierte in Absprache mit der Bahn einen Ersatzzug für diese Fans. Dass trotz dieses Ersatzzuges einige ihre Anschlusszüge nicht erreichten, bedauern wir ebenfalls.
Nach den Erfahrungen am Freitagabend wollen wir künftig frühzeitiger auf die Sperrungen hinweisen und versuchen, die Sperrdauer zu kürzen – vorausgesetzt, dass dies gefahrlos machbar ist. Auf die Sperren kann allerdings nicht komplett verzichtet werden, da ansonsten schwere Ausschreitungen und Schlägereien zwischen den rivalisierenden Fanströmen zu befürchten wären.
Solche Auseinandersetzungen gab es am Freitagabend glücklicherweise nicht. Daraus den Schluss zu ziehen, dass alle Fans an dem Abend friedlich gewesen wären, ist jedoch nicht richtig. Die Polizei musste Gruppen von Lauterer Fans unter Androhung von Zwang davon abhalten, zum Messplatz zu gehen, wo Gästefans ihre Fahrzeuge und Busse geparkt hatten.
Die Polizei bittet die Fans um Verständnis für ihre Maßnahmen. Sie sind notwendig, um Massenschlägereien zu verhindern. Wir sind uns bewusst, dass der Großteil der Fans (99 Prozent) keine Schlägerei will, aber von solchen Maßnahmen mit betroffen ist. Deshalb wird sich die Polizei auch in Zukunft bemühen, die Belastungen der Fans auf das unumgängliche Maß zu begrenzen.