Forst (ots) – Wegen seiner extremen Schräglage war einer Streife der Verkehrsüberwachung auf der Autobahn 5 bei Forst am Dienstagvormittag ein polnischer Reisebus aufgefallen. Das Fahrzeug wurde auf die Rastanlage Bruchsal begleitet und kontrolliert
Wie sich herausstellte, hatte der Omnibus tags zuvor in Paris einen geplatzten Reifen. Dabei war die komplette Niveausteuerung auf der linksseitigen Hinterachse abgerissen und nach dem Reifenwechsel eine Fachwerkstatt in Offenbach aufgesucht worden.
Obwohl dort kein passendes Ersatzteil zur Verfügung stand, ordnete die polnische Firmenleitung an, in Frankfurt eine 15-köpfige chinesische Reisegruppe aufzunehmen. Es wurde dann nach einer alternativen Reparaturörtlichkeit gesucht und wurde schließlich in Venedig fündig. Somit wäre der Bus in diesem Zustand samt Fahrgästen noch mindestens einen Tag weiterfahren.
Nach Angaben des prüfenden Sachverständigen sei der Zustand des Fahrzeugs an Leichtfertigkeit und Gefährlichkeit wohl kaum zu überbieten gewesen. Neben der fehlenden Luftfederung, die sich auch auf das Bremsverhalten der Hinterachse auswirkte, wurde auch eine gerissene Frontscheibe festgestellt, die als Teil des Rahmens für eine zusätzliche Instabilität des Fahrzeugs sorgte.
Von der zuständigen Bußgeldstelle wurde für den 49-jährigen polnischen Busfahrer die Erhebung einer Sicherheitsleistung in vierstelliger Höhe angeordnet und die Weiterfahrt bis zur Behebung der Mängel untersagt.
Im Reisebus waren die 15 Fahrgäste, die am Dienstag vom Frankfurter Flughafen aus zu einer elftägigen Europatour aufgebrochen sind.