Frankfurt am Main – Im Frankfurter Zoo haben die auffällig gezeichneten Afrikanischen Wildhunde, Lycaon pictus, eine lange Tradition. Doch zuletzt stand ihre Anlage für knapp ein Jahr leer. Nach dem Tod des letzten Wildhundes im November 2014 wurde sie umgebaut. Jetzt ist wieder eine Gruppe von vier Tieren eingezogen. Sie stammen aus dem Zoo Basel.
Bei der neuen Gruppe handelt es sich um das neunjährige Weibchen Bibi, geboren im Zoo Basel, mit ihrer Tochter Kumi und ihren Söhnen Korofi und Kwanza. Alle drei Jungtiere stammen aus einem Wurf im Juni 2013.
„Vor dem Einzug der Wildhunde haben wir die knapp 400 Quadratmeter große Anlage vor allem im Bereich der Stallungen modernisiert. Die kleinen Gebäude wurden isoliert, mit neuen Schiebern und neuer Elektronik sowie neuen Wärmelampen ausgestattet. Außerdem wurden Bodengrund und Einrichtung der Anlage erneuert und ein neuer Zaun errichtet. Zum Schutz der Besucher haben wir an Stelle der alten Knieabweiser zusätzlich ein Staketenzaun aufgestellt“,
erklärt Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch.
„Züchten“, so Niekisch, „werden wir mit den Wildhunden allerdings nicht. Dazu ist die Anlage auch nicht groß genug. Außerdem sind in unserer neuen Gruppe alle Tiere miteinander verwandt. Für die Haltung haben wir uns aber dennoch entschieden, da sich das interessante Sozialverhalten der Tiere gut beobachten lässt. Außerdem widmet sich die Zoologische Gesellschaft Frankfurt den Wildhunden im Schutzprojekt von Gonarezhou in Simbabwe – für uns eine gute Möglichkeit, hier auch im Bereich der Umweltbildung eine Brücke zu den stark bedrohten wildlebenden Artgenossen unserer Afrikanischen Wildhunde zu schlagen.“
Afrikanische Wildhunde leben in den Steppen südlich der Sahara. Dort jagen sie in Rudeln Gazellen, Gnus und Zebras. Zum koordinierten Jagen haben die Wildhunde eines der am besten ausgebildeten sozialen Verständigungssysteme im Tierreich entwickelt.
Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gelten Afrikanische Wildhunde als stark gefährdet. Konflikte mit Menschen und deren Haustieren sowie Infektionskrankheiten wie Staupe und Tollwut haben die Bestände letzten Schätzungen zufolge auf weniger als 1.500 erwachsene Individuen schrumpfen lassen.