Mannheim, Heidelberg, Rhein-Neckar-Kreis: Massenweise Anrufe falscher Polizeibeamten am Mittwochabend – Polizei warnt erneut

Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis (ots) – Weitläufig gingen in der Region am vergangenen Abend in der Zeit zwischen 20 Uhr und 22:45 Uhr bei der Polizei vielfach Meldungen zu Anrufen „falscher Polizeibeamten“ ein.

Die Geschädigten gaben an, unter der Nummer 110 angerufen und über erfolgte Einbrüche in der Nachbarschaft informiert und gewarnt worden zu sein. Unter diesem Vorwand wollten die Betrüger an Informationen zu den im Haus aufbewahrten Wertgegenständen und Bargeld gelangen. Außerdem sollen die „falschen“ Polizeibeamten männlich gewesen sein und fließend Deutsch, jedoch teilweise mit Akzent, gesprochen haben. Die Angerufenen taten das einzig Richtige: Sie verweigerten die Auskunft und verständigten die Polizei.

Um sich vor der Betrugsmasche „falscher Polizeibeamten“ zu schützen, raten das LKA Baden-Württemberg und das Polizeipräsidium Mannheim:

  • Die Polizei ruft Sie niemals unter dem Polizeinotruf 110 an.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer auf. So werden Sie Betrüger los.
  • Werden Sie misstrauisch bei Forderungen nach
  • schnellen Entscheidungen,
  • Kontaktaufnahme mit Fremden sowie
  • Herausgabe von persönlichen Daten, Bargeld, Schmuck oder Wertgegenständen.
  • Wählen Sie die 110 und teilen Sie den Sachverhalt mit. Benutzen Sie nicht die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Tätern landen.
  • Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
  • Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie vertrauen.

Weitere Informationen und Präventionstipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de

Hintergrundinformation

Immer häufiger treiben falsche Polizisten ihr trügerisches Spiel mit vorwiegend arglosen, älteren Menschen und bringen sie um ihre Ersparnisse, Schmuckstücke sowie Wert- oder Kunstgegenstände.

Die Täter geben sich als Polizisten oder andere Amtspersonen aus und täuschen oftmals vor, über den Polizeinotruf „110“ oder andere Behördenleitungen anzurufen.

Dieser Telefonbetrug ermöglicht den Tätern, fast ohne Risiko an schnelles Geld oder Vermögenswerte zu kommen und nimmt rasant zu.

Im Jahr 2014 haben die dreisten Täter 84-mal zum Telefon gegriffen und ihre Opfer zu einer verhängnisvollen Fehleinschätzung des Anrufs gebracht und mit dieser Masche Beute im Wert von rund 200.000 Euro gemacht. Die lukrative Betrugsmasche verdoppelte sich im Jahr 2015 und steigerte sich im letzten Jahr nochmalig auf 225 Fälle.

Der Vermögensschaden auf der Opferseite lag bei insgesamt weit über zwei Millionen Euro. Die Internettelefonie ermöglicht jedermann, im Display jede beliebige Rufnummer anzeigen zu lassen und damit über den wirklichen Anrufer zu täuschen.

Mit wilden Räuberpistolen erwecken die falschen Polizisten bei ihren Opfern den Eindruck, diese werden alsbald von Einbrechern heimgesucht, die es auf ihr Bargeld und ihre Wertgegenstände abgesehen haben. Die falschen Polizisten gaukeln vor, dass Geld und Wertsachen weder zu Hause noch auf der Bank sicher seien.

Schließlich kündigen sie an, einen Polizisten in Zivil vorbei zu schicken, der Geld und Wertsachen zur sicheren Verwahrung abholt.