Mannheim – Baden-Württembergs Minister der Justiz und für Europa Guido Wolf hat am heutigen Montag (21. August 2017) in einer Feierstunde Dr. Monika Stade offiziell als neue Präsidentin des Amtsgerichts Mannheim eingeführt. Ebenso führte er Martin Maurer als neuen Präsidenten des Landgerichts Mannheim ein. Dessen Vorgänger, Günter Zöbeley, der das Landgericht Mannheim 17 Jahre lang geführt hatte, verabschiedete Wolf in den wohlverdienten Ruhestand.
Minister der Justiz und für Europa sprach im vollbesetzten Rittersaal des Mannheimer Schlosses von einem „Großereignis der Justiz“. Wolf weiter: „Dieser umfangreiche Wechsel steht sinnbildlich für die Modernisierungskraft des Mannheimer Justizstandortes. Mit dem heutigen Großaufgebot an hochrangigen Führungskräften von innerhalb und außerhalb der Justiz zollen wir dem Stellenwert unserer nordbadischen Justizmetropole angemessen Tribut. Mannheim nimmt auch justizintern einen ersten Rang in Sachen Innovation und Veränderung ein. So wird hier am Landgericht und in Kürze auch am Amtsgericht die elektronische Gerichtsakte für die Justiz im ganzen Land pilotiert.“
Über Günter Zöbeley sagte Minister Wolf: „Wie kein anderer haben Sie in den vergangenen Jahren die Justiz in der Kurpfalz personifiziert und durch Ihren unaufgeregten Führungsstil am wichtigen Standort Mannheim geprägt.“ Zöbeley trat 1977 in den höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg ein. Unter anderem war er von 1981 bis 1984 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bundesverfassungsgericht. Nachdem er zunächst als Vizepräsident und als Präsident des Landgerichts Heidelberg tätig war, wechselte Günter Zöbeley an „sein“ Landgericht Mannheim. Dieses führte er 17 Jahre lang mit großem Erfolg.
Wolf sagte weiter, Zöbeley sei nicht nur ein hervorragender Jurist, was auch durch seine außergewöhnlichen Staatsexamina deutlich werden, sondern auch für seinen feinen Humor bekannt: „Lieber Herr Zöbeley, Ihr verschmitztes Lächeln ist einer der Wesenszüge, für den ich Sie, für den Ihr Bezirk und auch Ihre Kolleginnen und Kollegen in der Präsidentenriege Sie so besonders schätzen: Mit Ihrem treffsicheren Humor und Ihrer verschmitzten Art sorgen Sie nicht nur stets für ein persönlich sehr angenehmes Klima, sondern finden immer auch einen pfiffigen Ausweg aus fachlich oder persönlich verfahrenen Situationen.“
Martin Maurer, so Wolf, sei der „geborene Nachfolger“ für Zöbeley. „Ihn zeichnen ein scharfer analytischer Verstand, großes Fingerspitzengefühl und ein hervorragendes Kommunikationsvermögen aus.“ Martin Maurer begann 1998 als Richter am Amtsgericht Lörrach in der baden-württembergischen Justiz. Nach einer Sonderverwendung im Justizministerium und der Erprobungsabordnung an das Oberlandesgericht Karlsruhe (2007) wurde er zum Richter am Oberlandesgericht ernannt. Anschließend war er im Justizministerium Personalreferent für die gesamte badische Justiz und damit zuständig für rund 1000 Richter und Staatsanwälte in neun Landgerichtsbezirken. 2014 übernahm Martin Maurer die Leitung des Amtsgerichts Mannheim.
Seine dortige Nachfolgerin ist Dr. Monika Stade. Sie ist die zweite Präsidentin in der Geschichte dieses Gerichts. Dr. Monika Stade trat 1996 als Assessorin beim Amtsgericht Pforzheim in die baden-württembergische Justiz ein. Nach weiteren Verwendungen bei der Staatsanwaltschaft Pforzheim, am Landgericht Karlsruhe und einer dreieinhalbjährigen Abordnung an das Justizministerium war sie als Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft in Karlsruhe und als Richterin beim Landgericht Karlsruhe tätig.
Von 2003 bis 2006 war Dr. Monika Stade wissenschaftliche Mitarbeiterin im Ersten Strafsenat des Bundesgerichtshofs und absolvierte anschließend die Erprobungsabordnung am Oberlandesgericht Karlsruhe. Dort setzte sie in unmittelbarem Anschluss ihre Tätigkeit als planmäßige Richterin am Oberlandesgericht fort. Seit 2013 leitete Dr. Monika Stade das IuK-Fachzentrum Justiz. Das IuK-Fachzentrum Justiz ist beim Oberlandesgericht Stuttgart als eigene Abteilung angesiedelt.
Minister Wolf sagte: „Dr. Monika Stade besticht durch brillante juristische Sachkenntnis, hervorragende Führungsqualitäten und eine bewundernswerte Offenheit für Neues. Sie passen zu diesem Gericht wie keine andere.“