Neustadt an der Weinstraße/Gleisweiler – Über viele Jahrzehnte galt Erika Sulzer-Kleinemeier als eine der besten Fotografinnen Deutschlands. Für ihre besonderen Verdienste um die Gesellschaft hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz an Erika Sulzer-Kleinemeier aus Gleisweiler (Landkreis Südliche Weinstraße) verliehen. Überreicht wurden Medaille und Urkunde am Dienstag durch den Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz.
Im Großen Sitzungssaal der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) in Neustadt würdigte Seimetz mit einer Laudatio die außerordentlichen Leistungen der Chronistin aus Gleisweiler.
Als Fotojournalistin für zahlreiche namhafte Medien habe sie die deutsche Nachkriegsentwicklung mehr als 2 Millionen Mal festgehalten und mit ihrem Schaffen Meilensteine politischer und gesellschaftlicher Strömungen dokumentiert.
Sulzer-Kleinemeier habe die Lebensumstände der ersten türkischen Gastarbeiterfamilien im Deutschland der späten 1960er Jahre fotografiert, sei Chronistin der Studentenunruhen gewesen, habe politische Umbrüche und Staatsbesuche im In- und Ausland dokumentiert und sei mit ihren Fotografien den Spuren des einstmals ausgeprägten jüdischen Lebens in der Pfalz gefolgt. Kunstvereine und Kulturschaffende hätten ihren Werken bereits mehrere erfolgreiche Veranstaltungen gewidmet.
Mit ihrem Mann, dem emeritierten Professor Peter Sulzer, gründete sie im Jahr 2001 die Stiftung Simonshof, die sich im südpfälzischen Gleisweiler der Förderung von Bildung, Kunst und Kultur sowie der deutsch-französischen Zusammenarbeit widmet.
„Sie haben sich in langjähriger Tätigkeit außerordentliche Verdienste um die gesellschaftliche und politische Bildung erworben. Ihr Engagement ist damit ein bedeutender Beitrag zur Förderung der kulturellen Identität unserer Gemeinschaft“, so Seimetz.
Die Übergabe der Medaille erfolgte im Beisein des ehemaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck sowie im Beisein von Landrätin Theresia Riedmaier, welche Sulzer-Kleinemeier für die Ehrung auch vorgeschlagen hatte.