Werbeversprechen sind ähnlich wie Versprechen von Politikern: vollmundige Versprechen, die für die Politiker wie auch für die Unternehmen folgenlos bleiben, während der Wähler und der Kunde sich darüber ärgert oder resigniert. Auch die Deutsche Telekom AG setzt auf Versprechen, beispielsweise bei DSL-Bandbreiten. Es wird die maximal mögliche Geschwindigkeit angegeben, z.B. DSL 16000. Das bedeutet, dass man nicht schneller als mit 16000 kbit/s surfen kann, langsamer surfen ist natürlich möglich, selbstverständlich für die gleichen monatlichen Gebühren.
Beliebt sind die EntertainTV-Produkte, ein Kombiprodukt, mit dem man gleichzeitig Surfen, Festnetz-Telefonieren und Fernsehen kann. Geworben wird mit „Über 100 Sender in HD“. Wer das Pech hat, nur einen DSL 16000 Anschluss zu haben, hat sozusagen Pech. Selbst Telekomhotlinemitarbeiter empfehlen einen VDSL-Anschluss mit mindestens 50000 kbit/s.
HD-Fernsehen benötigt über 9000 kBit/s
Das Fernsehschauen in HD-Qualität benötigt mind. 9000 kBit/s. Selig ist, wer rechnen kann: dadurch ist es für den Kunden bei einer 16000er-Leitung nur möglich, eine Sender in HD-Qualität anzuschauen oder in HD-Qualität aufzunehmen. Ein gleichzeitiges Aufnehmen und Schauen ist nicht möglich. Auf dem Fernseher erscheint eine Meldung (siehe Titelbild), die auffordert, sich zu entscheiden (schauen oder aufnehmen).
Die Telekom darauf angesprochen sieht dies nicht als Mangel. Man kenne die Fernsehgewohnheiten der Kunden nicht. Der Ratschlag: Der Nutzer soll die Sender von HD (High Definition, 1920 horizontale und 1080 vertikale Bildpunkte) auf SD (Standard Definition, 720 x 576) umschalten, so die Telekom. Dass der Kunde HD-Sender bezahlt, scheint für die Telekom nicht relevant zu sein.
Daher der Tipp unserer Redaktion: Wer nicht mindestens DSL 50000 buchen kann, soll die Finger von EntertainTV lassen oder muss mit den oben genannten Einschränkungen leben.