Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Führung zum Gräberfeld der NS-‚Euthanasie‘-Opfer
Begleitend zur Präsentation des Denkmals der Grauen Busse, das die Stadt Frankfurt noch bis Mai 2018 auf dem Rathenauplatz zeigt, veranstaltet das Institut für Stadtgeschichte in Kooperation mit dem Arbeitskreis Zwangssterilisation und „Euthanasie“ am Sonntag, 10. September, eine Führung mit Thomas Bauer und Christoph Schneider über das Gräberfeld der NS-„Euthanasie“-Opfer auf dem Hauptfriedhof.
Bereits am Mittwoch, 6. September, um 19.30 Uhr referiert Christoph Schneider im Haus am Dom über „Vergessene Gräber und falsche Daten“.
Mehr als 1000 Frankfurter mit psychischen Krankheiten oder geistigen Behinderungen wurden zwischen Januar und August 1941 in der Gaskammer der NS-„Euthanasie“-Anstalt Hadamar bei Limburg ermordet. In der Gräberanlage für Opfer des Nationalsozialismus auf dem Frankfurter Hauptfriedhof ruhen auch die Urnen von 315 „Euthanasie“-Opfern aus Frankfurt und Umgebung – die Grabplatten enthalten durchweg falsche Sterbedaten.
Beim Besuch des Gräberfeldes berichtet das Mitglied des Frankfurter Arbeitskreises Zwangssterilisation und „Euthanasie“, Christoph Schneider, über die Geschichte der Asche-Urnen und die Hintergründe der falschen Todestage. Zur Entstehung des Gräberfeldes und zur Errichtung der Bronzeplastik „Hiob“ als Ehrenmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Hauptfriedhof spricht Thomas Bauer, Mitarbeiter des Instituts für Stadtgeschichte.
Treffpunkt für die Führung ist um 15 Uhr am Neuen Portal des Hauptfriedhofes, Eckenheimer Landstraße 194. Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist kostenfrei.
Keine Wahlplakate in Grünanlagen
Das Grünflächenamt weist aus aktuellem Anlass darauf hin, dass es nicht gestattet ist, in Grünanlagen und Parks sowie am Mainufer Wahlplakate aufzustellen oder aufzuhängen.
Gemäß der Satzung über die Benutzung der Grünanlagen der Stadt Frankfurt am Main (Grünanlagensatzung) ist es grundsätzlich untersagt, in den Grünanlagen befindliche bauliche Anlagen, Anpflanzungen oder Einrichtungen mit Plakaten, Anschlägen, Aufklebern oder sonstigen Beschriftungen zu bekleben oder zu versehen.
Alle Verantwortlichen sind aufgefordert, die Plakate umgehend abzuhängen. Ansonsten werden die Plakate auf Kosten der Verursacher abgeräumt.
Ordnungsamt versteigert Fahrräder
Am Samstag, 9. September, findet ab 9.30 Uhr im Fundbüro des Ordnungsamtes in der Kleyerstraße 86 eine Fahrradversteigerung statt.
Unter den Hammer kommen Fahrräder, die bis zum 31. Dezember 2016 beim Fundbüro abgegeben wurden und keinem Empfangsberechtigten ausgehändigt werden konnten. Die Empfangsberechtigten werden aufgefordert, die Gegenstände bis Freitag, 8. September, 13 Uhr, im Fundbüro, Kleyerstraße 86, abzuholen.
Bei dieser Versteigerung können gegebenenfalls auch beschlagnahmte oder sichergestellte Räder des Polizeipräsidiums Frankfurt zur Versteigerung angeboten werden. An diesem Termin werden nur Fahrräder versteigert.
Grünflächenamt informiert über Baumfällarbeiten
Das Grünflächenamt muss in den kommenden Wochen an 15 Standorten im Ortsbezirk einige Bäume aus Gründen der Verkehrssicherung fällen. Alle Bäume werden in der kommenden Pflanzperiode ersetzt.
Am Spielplatz in der Eppsteiner Straße muss eine Gewöhnliche Mehlbeere (Baum-Nr. 1) gefällt werden, da das Gewächs bereits abgestorben ist. Im Rothschildpark muss eine ebenfalls abgestorbene Ulme (Baum-Nr. 222) entfernt werden.
In der August-Siebert-Straße müssen die Arbeiter des Grünflächenamts eine von Pilzen und Fäule befallene Rosskastanie (Baum-Nr. 19) fällen. In der Beethovenstraße sind zwei im Absterben begriffene Robinien (Baum-Nr. 15 und 19) betroffen. In Höhe der Bockenheimer Landstraße 66 muss das Grünflächenamt eine von Pilzen befallene Rosskastanie (Baum-Nr. 70) entfernen und ersetzen.
In der Bremer Straße ist ein abgestorbener Spitz-Ahorn (Baum-Nr. 115) zu fällen. In Höhe der Dantestraße 6 muss eine abgestorbene Robinie (Baum-Nr. 15) ersetzt werden. Eine ebenfalls abgestorbene Trauerweide (Baum-Nr. 60A) wird in den kommenden Wochen in der Ludwig-Erhard-Anlage gefällt.
In Höhe des Reuterwegs 79 werden die Arbeiter des Grünflächenamts eine Baum-Hasel (Baum-Nr. 41) fällen und im Herbst durch eine Nachpflanzung ersetzen. In der Lilienthalallee sind vier weitere abgestorbene Baum Haseln (Baum-Nr. 4, 5, 67 und 68) betroffen.
Am Oeder Weg muss eine von Pilzen befallene Rosskastanie (Baum-Nr. 62) gefällt werden. Am Grünhof wird eine verfaulte Robinie (Baum-Nr. 7) gefällt. Auf der Körnerwiese ist eine weitere Robinie (Baum-Nr. 1) von Pilzbefall betroffen und muss entfernt werden.
Gleich zwei verfaulte und abgestorbene Robinien (Baum-Nr. 34 und 137) werden in den kommenden Tagen an der Eschersheimer Landstraße gefällt. Ebenfalls von Pilzen befallen ist eine Linde (Baum-Nr. 28) in der Liebigstraße. Auch dieser Baum wird nach der Fällung durch eine Nachpflanzung ersetzt.
Oberbürgermeister Feldmann beim Dieselgipfel: Nicht auf dem Rücken der Verbraucher
„Die Autoindustrie hat gelogen und betrogen. Das steht fest. Es muss das Verursacherprinzip gelten“, forderte Oberbürgermeister Peter Feldmann am Montag, 4. September, auf dem sogenannten „Diesel-Gipfel“ im Berliner Bundeskanzleramt. „Es darf keine Lösung auf dem Rücken des ‚kleinen Mannes‘ geben.“
„Die Autoindustrie muss hier endlich Verantwortung übernehmen. Ein Software-Update ist viel zu wenig. Es darf nicht die Verbraucher treffen, die guten Glaubens ein Dieselauto gekauft haben. Deswegen sind wir Kommunen gegen ein Fahrverbot“, sagte Feldmann weiter. „Wenn wir mit der Schadstoffbelastung weiter kommen wollen, müssen wir noch viel mehr in Straßen-, S- und U-Bahnen investieren. Da ist auch der Bund gefordert. Eine Verdoppelung des ‚Dieselfonds‘ auf eine Milliarde Euro wird nicht reichen.“
Zu geringes Angebot bewirkt erhöhten Preisdruck – Ungebrochene Immobilien-Nachfrage sorgt für hohe Preise
Der Gutachterausschuss für Immobilienwerte Frankfurt am Main hat den Immobilienmarktbericht über das 1. Halbjahr 2017 veröffentlicht. Demnach ist die Nachfrage nach Immobilien in Frankfurt ungebrochen. Dies betrifft sowohl den gewerblichen Sektor wie auch die Nachfrage nach Wohnraum.
Rein statistisch sind die Kaufpreise von neuen Eigentumswohnungen in Frankfurt (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) um 25 Prozent gestiegen. Dieser hohe Anstieg wurde von der wachsenden Zahl der Ankäufe neuer Eigentumswohnungen im Europaviertel hervorgerufen, entspricht aber nicht der realen Preissteigerung im Hinblick auf die
individuelle Lage.
In den einzelnen Lagen zeigten sich reale Preissteigerungen der
neuen Eigentumswohnungen von rund 10 Prozent. Die Wohnhochhäuser werden weiterhin vom Markt gut angenommen und erzielten einen Durchschnittspreis von knapp 8.000 Euro pro Quadratmeter. Außer im Europaviertel weisen auch Wohnungen in anderen innenstadtnahen Lagen Durchschnittpreise von über 6.000 Euro pro Quadratmeter auf.
Vor Jahren wurden hohe Preise als Ausreißer gesehen. Derzeit sind neue Eigentumswohnungen unter 4.000 Euro pro Quadratmeter die Ausnahme. Der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Immobilienbewertung, Michael Debus, sieht vor allem in den Innenstadtlagen die Gefahr einer „Überhitzung des Marktes“ und hält eine Investition in den dezentralen Lagen mit höheren Renditen für eine gute Alternative, auch wenn dort mit geringeren Preissteigerungen zu rechnen ist.
Die Umwandlungsquote gemäß Grundbuch sinkt weiter, da bereits beabsichtigte Umwandlungen in den vergangenen Jahren realisiert wurden. Im Eigenheimbereich sind lediglich alte Reihenmittelhäuser mit Baujahr vor 1950 im Schnitt noch für unter 300.000 Euro erhältlich. Der Weiterverkauf von Neubauten mit Baujahr ab 2000 liegt bei durchschnittlich 600.000 Euro und die wenigen Neubauten, die
auf dem Markt kamen, werden mit durchschnittlich 950.000 Euro gehandelt.
Die Verkaufszahlen insgesamt sind im 1. Halbjahr 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 8 Prozent gesunken. Dieser Rückgang wurde vor allem von den gesunkenen Verkaufszahlen bei gebrauchtem Wohneigentum hervorgerufen.
Andererseits ist der Geldumsatz um cirka 13 Prozent gestiegen, was vor allem auf vermehrte Großtransaktionen im Gewerbesektor zurückzuführen ist. Falls die Umsätze in diesem Bereich auch im zweiten Halbjahr das Niveau des ersten Halbjahres halten, dürfte das Jahr 2017 mit Ausnahme des Jahres 2007 den höchsten je in Frankfurt
getätigten Umsatz erreichen.
Den Immobilienmarktbericht über das 1. Halbjahr 2017 kann im Internet unter http://www.frankfurt.de eingesehen werden.
Bald größere Veranstaltungen am PetriHaus in Rödelheim möglich
Am Montag, 4. September, hat der Förderverein PetriHaus in Anwesenheit der Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Ina Hartwig, den Grundstein zum Bau eines Hauses für kulturelle Veranstaltungen gelegt. Hartwig vertrat den durch eine Dienstreise verhinderten Oberbürgermeister Peter Feldmann. Der Bau soll nach seiner Fertigstellung noch mehr Interessenten als bisher die Teilnahme an den vielfältigen Aktivitäten des Vereins ermöglichen.
Das PetriHaus ist ein wichtiges Zeugnis der Romantik in Frankfurt. Es wurde 1819 von Georg Brentano erworben und nach Anregungen des berühmten Berliner Architekten und Künstlers Karl Friedrich Schinkel zu einem Haus im damals beliebten Schweizer Landhausstil umgebaut. Das Haus war verfallen und wurde von dem 1998 gegründeten Förderverein mit privaten Mitteln und der Unterstützung der Fraport AG wieder aufgebaut.
Der Verein hat rund 250 Mitglieder, die ein umfangreiches Programm für Jung und Alt anbieten. Der Vorstand besteht aus Prof. Dr. Wilhelm Bender als Vorsitzendem, Stadtrat Mike Josef als stellvertretendem Vorsitzenden, Dietmar Schmid als Schatzmeister sowie Wolfgang Gemeinhardt, der den Bau koordiniert, und Hans-Joachim Hellhake.
Das jetzt entstehende Veranstaltungshaus bietet auf knapp 200 Quadratmetern Platz für rund 90 Personen bei einer Bestuhlung, bei Stehempfängen entsprechend mehr. Der Verein kann das seit mehreren Jahren geplante Vorhaben realisieren, weil er bei Privatpersonen und Unternehmen großzügige Unterstützung gefunden hat.
Der Verein bedankt sich bei dem Frankfurter Mäzen Wolfgang Steubing, zahlreichen Stiftungen aus Frankfurt und der Region, der SPARDA-Bank Hessen, bei Lotto Hessen und bei seinem Vorsitzenden Bender für Barspenden.
Zahlreiche Unternehmen ermöglichen mit ihren Produkten und Dienstleistungen den Bau des Veranstaltungshauses: Schüco International KG, MHK Group, BEGA Leuchten, Elektro Ehinger, Dyckerhoff Beton, Zeller GmbH, EISELE AG, Caparol, Zehnder GmbH, CODEX GmbH und Lulay GmbH.
„Ich bin beeindruckt von dem Bürgerengagement und danke den Unternehmen für ihre tatkräftige Hilfe. Ich freue mich, dass der Stadtteil Rödelheim einen neuen kulturellen Anziehungspunkt erhalten wird“, sagte Stadträtin Ina Hartwig in ihrem Grußwort.
„Das Zauberreich der Brentanos mit dem PetriHaus als Mittelpunkt wird erweitert um ein repräsentatives Haus, in dem wir einem größeren Publikum als bisher die Zeit der Romantik in Frankfurt nahebringen können“, sagte der Vereinsvorsitzende Wilhelm Bender.
Mehr Energieeinsparung bei Sportanlagen – Stadt will Sportvereine fördern, die in erneuerbare Energien investieren
Sportdezernent Markus Frank zeigte sich sehr erfreut darüber, dass der Magistrat zugestimmt hat, verschiedenen Vereinen, die eigene Sportanlagen besitzen, Zuschüsse in Höhe von insgesamt über 57.000 Euro aus dem städtischen Förderprogramm zur Gewinnung von erneuerbaren Energien und zur Energieeinsparung zu gewähren.
Folgende vier Sportvereine sollen nach einem entsprechenden Öko-Check Zuwendungen erhalten: Der Frankfurter Turnverein 1860 für die Erneuerung von Fenstern und die Wärmedämmung zweier Dachflächen, der Frankfurter Tennisclub Palmengarten und der TuS Schwanheim für jeweils den Einbau einer LED-Beleuchtung und der ESV Blau-Gold Frankfurt für die Wäremdämmung eines Daches.
Mit den Zuschüssen können die Vereine – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Stadtverordnetenversammlung – die geplanten Maßnahmen, für die sie erhebliche Eigenmittel aufbringen, durchführen. „Ein solcher engagierter Einsatz unserer Frankfurter Sportvereine untertützen wir finanziell sehr gerne, weil wir gemeinsam partizipieren. Nicht nur die Vereine und die Sportlerinnen und Sportler, sondern eben auch die Umwelt“, sagte Stadtrat Markus Frank. Die energetischen Maßnahmen seien weitere Mosaikbausteine zur Verbesserung der sportlichen Infrastruktur im Stadtgebiet Frankfurt am Main.
Weltkriegsbombe bedeutete auch Großeinsatz für FES
Die Entschärfung der Weltkriegsbombe im Frankfurter Westend hat am Sonntag, 3. September, die Stadt in Atem gehalten. Auch für FES brachte der Tag einen nicht alltäglichen Einsatz, der bis weit nach Mitternacht dauerte.
Das Unternehmen unterstützte bereits ab 6 Uhr früh mit 30 Schulbussen die Evakuierung alter und gehbehinderter Menschen in die Jahrhunderthalle und andere Ausweichquartiere. Zahlreiche Fahrer aus der Stadtreinigung, die sonst behinderte Kinder zur Schule bringen und abholen, hatten sich kurzfristig und freiwillig zu dieser Sonderarbeit gemeldet. Mitarbeiter anderer Abteilungen unterstützten ebenfalls, insgesamt über den Tag verteilt 46 Mitarbeiter.
Der Einsatz war eingebettet in das Evakuierungskonzept der Feuerwehr. Nach der Entschärfung um 18 Uhr begann der Rücktransport. Weil es dabei Verzögerungen gab und manche Kollegen bereits bis zu 14 Stunden gearbeitet hatten, sprang die Ersatzmannschaft ein. Die letzte Mitarbeiterin stellte um 1.30 Uhr morgens ihr Fahrzeug ab.
Kay Zimmer, FES-Einsatzleiter für FES am Sonntag, bilanziert: „Mit unseren Fahrzeugen haben wir einen nennenswerten Teil der Evakuierung geleistet. Die Zusammenarbeit mit der federführenden Feuerwehr hat exzellent funktioniert.“ Wie viele Menschen evakuiert wurden, sei schwer zu schätzen. „Komplizierte Fahrten waren auf jeden Fall dabei, konkret zum Beispiel die Beförderung von zwei Personen mit extrem breiten Elektro-Rollstühlen.“
Geschäftsführer Benjamin Scheffler stellt fest: „Wir haben unter Beweis gestellt, wie wichtig wir für diese Stadt sind und wie gut wir bei extremen Ereignissen im Verbund mit Partnern arbeiten können. Dafür möchte ich allen, die am Sonntag Dienst getan haben, herzlich danke sagen.“
Auf Herz und Nieren: Geschichte des Frankfurter Gesundheitswesens – Ausstellung und Begleitprogramm im Institut für Stadtgeschichte
Von Dienstag, 5. September, bis Mittwoch, 8. April 2018, zeigt das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main in Kooperation mit dem Gesundheitsamt die Ausstellung „Auf Herz und Nieren. Geschichte des Frankfurter Gesundheitswesens“. Die Ausstellung setzt im Mittelalter an und führt bis in die Gegenwart.
Die Präsentation ist Bestandteil eines großangelegten Programms zum 100-jährigen Bestehen des Gesundheitsamtes. Dessen Leiter, Prof. Dr. Dr. René Gottschalk, verwies darauf, „dass die politisch Verantwortlichen in Frankfurt schon früh die Notwendigkeit erkannten, sich in dieser durch Messe- und Krönungsbesucher stark frequentierten Stadt aktiv für die Gesundheit der Bevölkerung einzusetzen und dies bis heute tun.“
„Frankfurts erster Stadtarzt Johann Wolff ist durch eine Urkunde von 1381 namentlich bekannt. Mit diesem Schriftstück beginnt die umfassende Überlieferung im Institut für Stadtgeschichte zum kommunalen Gesundheitswesen“, sagte Evelyn Brockhoff, leitende Direktorin des Instituts für Stadtgeschichte bei der Vorstellung der neuen Sonderausstellung im Karmeliterkloster. Zur Gründung eines Gesundheitsamtes kam es aber erst 1917. Der mit 140 Regalkilometern sehr umfangreiche Aktenbestand zum Gesundheitsamt im Institut für Stadtgeschichte bildet die Grundlage zur Erforschung des Frankfurter Gesundheitswesens.
„In der Ausstellung wird deutlich, dass sich unser Gesundheitsamt in den letzten einhundert Jahren von einer preußisch-obrigkeitlichen Gesundheitspolizei zu einem Dienstleister für alle Menschen in unserer Stadt entwickelt hat“, unterstrich Stadtrat Stefan Majer, Dezernent für Personal und Gesundheit.
Die Kuratorin Sabine Börchers hat die Ausstellung in die sechs großen Themenkomplexe Entstehung des öffentlichen Gesundheitswesens, Gründung des Gesundheitsamtes im Ersten Weltkrieg, Nationalsozialismus, Nachkriegszeit, Neue Herausforderungen und beständige Aufgaben und „Das Gesundheitsamt heute“ gegliedert. Sie stellt die über Jahrhunderte gleich bleibenden Aufgaben wie Stadthygiene und Jugendfürsorge dar sowie die sich verändernden Schwerpunkte im Kampf gegen wechselnde Krankheiten wie Pest, Syphilis, Tuberkulose bis zu AIDS und multiresistenten Infektionserregern. Die Ausstellung beleuchtet zudem die besonderen Herausforderungen während der beiden Weltkriege.
Wichtig war den Initiatoren der Schau, die Einbindung des Gesundheitsamtes in die mörderischen Ziele der Nationalsozialisten adäquat darzustellen, auch wenn die intensive wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Themas für Frankfurt noch aussteht. Das Kapitel Nationalsozialistische Gesundheitspolitik untergliedert sich in die Themen Erb- und Rassenpflege, Zwangssterilisationen und „Vernichtung lebensunwerten Lebens“. Ausführlich widmet sich die Ausstellung den vielfältigen Aufgaben des Gesundheitsamtes – einem der größten in Deutschland – in einer wachsendenden, weltoffenen und internationalen Stadt seit dem Zweiten Weltkrieg: Der Prävention gegen Krankheiten und Epidemien, den umfangreichen amtsärztlichen Angeboten und Hilfen sowie Frankfurter Innovationen wie der Drogenberatung, der AIDS-Beratungsstelle oder Humanitären Sprechstunden.
Über die Dokumentation der Geschichte des Gesundheitswesens in Bild und Text hinaus bietet die Ausstellung auch zahlreiche Exponate der Medizingeschichte aus öffentlichen und privaten Sammlungen – etwa den Taschenspucknapf „Blauer Heinrich“ zur Tuberkuloseprävention, ein Wachsmodell eines syphilitischen Gesichts oder Pockenimpfscheine.
Landwirtschaft in Frankfurt: Landwirte zeigen ihre Nutztiere und Produkte
Die Wirtschaftsförderung Frankfurt lädt im Namen des Magistrats der Stadt Frankfurt zur Berger Tierschau für Dienstag, 5. September, ab 9 Uhr ein.
Auch in diesem Jahr stellen die Vertreter der Frankfurter Landwirtschaft, am Rande des Berger Marktes und traditionell am ersten Dienstag im September, ihre eigenen landwirtschaftlichen Produkte sowie ihre Nutztiere vor. Gleichzeitig bietet die Tierschau eine gute Gelegenheit für die Frankfurter Bevölkerung, mit den ortsansässigen Landwirten ins Gespräch zu kommen.
Die Berger Tierschau wird um 9.30 Uhr von Stadtrat Markus Frank und Kreislandwirt Matthias Mehl sowie der amtierenden Apfelweinkönigin eröffnet. Anschließend erfolgt ein gemeinsamer Rundgang über das Tierschau-Gelände.
Mit den rund 3000 Hektar aktiv genutzter landwirtschaftlicher Fläche nimmt die Landwirtschaft ein beachtliches Maß der Gesamtfläche der Stadt Frankfurt ein. Flächenmäßig sind Bergen-Enkheim und Nieder- Erlenbach die beiden Stadtteile, in denen die Landwirtschaft am stärksten vertreten ist. Die Frankfurter Landwirte und Gärtner sind neben der Erwerbslandwirtschaft auch aktiv in der Landschaftspflege, in der Direktvermarktung sowie in der Schaffung von Freizeitangeboten für die Städter. Die Landwirtschaft ist Teil der Frankfurter Wirtschaft und prägt das Erscheinungsbild ganzer Stadtteile.
Die Veranstaltung findet von 9 bis 12 Uhr am Frohn-Grund-Weg/Nordring, am Rande des Berger Marktplatzes in Bergen Enkheim statt.
Bahnhofsviertel: Führung im Rahmen der Ausstellung ‚Making Heimat. Germany, Arrival Country‘
Das Bahnhofsviertel ist die Frankfurter „Arrival City“ par excellence – Ankunfts- und Bleibeort für Menschen unterschiedlicher Nationalität. Interessierte können am Mittwoch, 6. September, von 18.30 bis 20 Uhr gemeinsam mit Oskar Mahler, dem Stadtteilbildhauer und genauen Kenner des Bahnhofsviertels, und Anna Scheuermann von guiding architects und zugleich Mitglied des DAM Kuratorenteams, auf Spurensuche gehen. Die Besucher können auf der Tour mehr über die Zusammenhänge, die das alltägliche Leben in diesem Stadtteil prägen, erfahren.
Frankfurt ist historisch gesehen immer eine „Arrival City“ gewesen. Die Kombination von Reichsfreiheit und wirtschaftlicher Stärke machte sie schon im Mittelalter zum Ziel von Immigranten, Flüchtlingen, aber auch ausländische Kaufleute und die Stadt profitierten davon. Ursprünglich von wohlhabenden Bürgern gebaut, ist das Bahnhofsviertel nach dem Krieg ein Ort des Ankommens aber auch des Strandens geworden. Flüchtlinge aus den Ostgebieten kamen, amerikanische Soldaten sammelten hier erste Eindrücke und Glücksritter versuchten sich im Geschäftsleben.
Durch Rotlicht und hohe Kriminalität allgemein ungeliebt, wurde das Bahnhofsviertel zum Wohnort von Immigranten, die hier Geschäfte eröffneten und auch die Tradition des Gemüsehandels in der Kronprinzenstraße, nach dem Krieg in Münchener Straße umbenannt, fortsetzten.
Die Probleme sind nicht verschwunden, doch die Kaiser- und Münchener Straße sind mittlerweile zu Szene- und Ausgehorten für ein Publikum geworden, das das multikulturelle Ambiente sucht und schätzt.
Die Tour beginnt am Hauptbahnhof – dort wo alle ankommen oder ankamen: Die Touristen, die Pendler, die ersten italienischen Gastarbeiter und zuletzt die Flüchtlinge. Nach einem Blick in die Kaiserstraße, tauchen die Teilnehmer tiefer ein in das Geschehen und besuchen unterschiedliche Orte und Menschen auf der Münchener Straße. Bereits um 18.15 Uhr ist Treffpunkt am Haupteingang des Hauptbahnhofs. Die Führung dauert etwa 90 Minuten und kostet 15 Euro. Teilnehmen können maximal 25 Personen.
Anmeldung und weitere Infos gibt es unter: http://info@ga-frankfurt.de und www.ga-frankfurt.de.
StadtWaldHaus und Waldladen bleiben geschlossen
Das Informationszentrum StadtWaldHaus/Fasanerie bleibt am Donnerstag, 7. September, wegen einer dienstlichen Veranstaltung ganztägig geschlossen.
Dies betrifft auch den auf dem Gelände befindlichen Waldladen. Am Samstag, 9. September, kann das Informationszentrum dann wieder regulär von 12 bis 18 Uhr besucht werden.
Der Waldladen am StadtWaldHaus hat ab Dienstag, 12. September, wieder regulär, dienstags und donnerstags von 15 Uhr bis 18 Uhr, geöffnet.
Weitere Informationen sind bei der Abteilung StadtForst des Grünflächenamtes unter Telefon: 069/212-33118 oder im Internet unter www.stadtwaldhaus-frankfurt.de erhältlich.
Fliegerbombe: Dankesveranstaltung für alle in der Paulskirche
„Dieter Schwetzler und René Bennert vom Kampfmittelräumdienst haben die Bombe in Frankfurt entschärft. Mein Dank gilt ihnen aber auch Polizeipräsident Gerhard Bereswill und dem Chef unserer Feuerwehr Reinhard Ries mit all ihren Mitarbeitern sowie allen Einsatzkräften und Helfern“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann am Montag, 4. September.
„Der überwiegende Teil unserer Bürgerinnen und Bürgern hat angesichts der Belastungen besonnen und mit großem Zusammenhalt reagiert. Darüber bin ich sehr erfreut.“
„Die Stadt Frankfurt am Main möchte noch einmal allen Danke sagen mit einer Veranstaltung in der Paulskirche. Diese aufwendige und logistisch äußerst anspruchsvolle Evakuierungsaktion und die komplizierte Entschärfung haben hervorragend geklappt. Dies wollen wir mit diesem Abend gebührend würdigen,“ sagte Feldmann. „Wir laden Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte ein. Auch einige betroffene Bewohner werden die Gelegenheit bekommen, dabei zu sein.“
Die Veranstaltung soll in den kommenden Wochen stattfinden.