Mainz – Anlässlich des Reformationsjahres 2017 war auf dem Gutenbergplatz vor dem Theater zwei Tage lang ein außergewöhnlicher Truck mit über 16 Metern Länge zu sehen. Organisiert wurde die Aktion rund um den „Bibel-Truck“ von einem fünfköpfigen ökumenischen Leitungsteam, welches über hundert Haupt- und Ehrenamtliche der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Mainz koordiniert hat.
„Als ökumenischen Impuls stellen wir die Bibel in den Mittelpunkt“,
berichtet Ilka Friedrich, Pfarrerin für Ökumene und interreligiösen Dialog im Evangelischen Dekanat Mainz.
„Sie ist die Grundlage aller christlichen Gemeinden, ob landeskirchlich, katholisch, freikirchlich oder orthodox.“
An verschiedenen Stationen konnten die Besucher, darunter viele Schulklassen, sehr viel Wissenswertes rund um die Bibel erfahren: Ein Infostand zum Thema klärte darüber auf, wie leicht es, ist heutzutage die Bibel im Smartphone immer dabei zu haben – nämlich als App. Daneben gab es Videos, eine Fotowand, einen Büchertisch und nicht zuletzt ein kleines Straßencafé zum Innehalten und ins Gespräch kommen.
Ein besonderer Programmpunkt waren die 7 Minuten Bibel-Lesungen zur vollen Stunde mit Vertretern der verschiedenen Kirchen und bekannten Mainzer Gesichtern wie Oberbürgermeister Michael Ebling, der eine Passage aus dem Hohelied der Liebe zitierte. Auch Nachrichtenjournalistin Gundula Gause war mit von der Partie. Sie las aus dem Buch Prediger „Alles hat seine Zeit“. Selbst evangelisch getauft und katholisch verheiratet, freut sich die Reformationsbotschafterin über die ökumenische Aktion der Mainzer ACK:
„Ich empfinde es als ein Glück, dass so viele Menschen das Reformationsjubiläumsjahr zum Anlass nehmen, über Religion nachzudenken“,
so Gause.
„Religion ist identitätsstiftend, sie ist ein Geschenk, und unser christlicher Glaube ein Charakteristikum Europas.“
Dekan Andreas Klodt vom Evangelischen Dekanat Mainz nahm die Gelegenheit zum Anlass, aus der bekannten Feldrede Jesu zu lesen.
„Es ist ein ganz starkes ökumenisches Zeichen, dass so viele christliche Gemeinden hier zusammenkommen, um über ihre gemeinsame Grundlage zu sprechen“,
findet Klodt.
„Und die Tatsache, dass alle Konfessionen sich in diesem Reformationsjubiläumsjahr auf diese gemeinsame Grundlage besinnen, zeigt auch, dass wir nur gemeinsam glaub-würdig Christinnen und Christen sein können.“