Mainz – Unter dem Motto Macht und Pracht können beim bundesweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September 2017, rund 430 historische Orte besichtigt werden. Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf stellte am Mittwoch, 6. September, gemeinsam mit Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) und Dr. Roswitha Kaiser, Leiterin der Direktion Landesdenkmalpflege, das Landesprogramm sowie die dazugehörige Broschüre im Erthaler Hof vor.
Es freut mich außerordentlich, dass sich in diesem Jahr so viele faszinierende Orte und Veranstalter am Tag des offenen Denkmals beteiligen wie noch nie zuvor. Das ist ein starkes Zeichen für die hohe Bedeutung unseres reichhaltigen kulturellen Erbes und seine Verankerung in der Gesellschaft. Besonders hervorheben möchte ich die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die einen großen Teil dazu beitragen, die prächtigen Denkmäler unserer Region für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Der Tag des offenen Denkmals bietet die Gelegenheit, dieses Engagement zu würdigen und sich auf eine spannende Kulturreise durch unser kulturell reiches und vielfältiges Land zu begeben, so Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf.
Bei der bundesweiten Veranstaltung stehen in diesem Jahr zwar auch die traditionellen Denkmäler Burgen, Schlösser, reiche Sakralbauten, Klöster und Kathedralen im Fokus. Prächtige Bauwerke finden sich allerdings auch abseits der adeligen und bischöflichen Welt. In Rheinland-Pfalz gibt es auch eine Vielzahl bürgerlicher Orte, die ihre eigene Form von Pracht entfalten. So sind farbenfrohe Fachwerksfassaden, bürgerliche Stadtvillen, Kuranlagen sowie Industriebetriebe und Verwaltungsbauten am Tag des offenen Denkmals ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich. Die diesjährige Auftaktveranstaltung findet auf Schloss Herrnsheim bei Worms statt. Die mittelalterliche Anlage wurde im 19. Jahrhundert von Emmerich Joseph von Dalberg, dem Neffen von Karl Theodor von Dalberg, dem letzten Mainzer Kurfürsten, im Stil des Klassizismus ausgebaut. Das Schloss besticht im Inneren durch ein aufwendiges Treppenhaus mit Säulenkranz, Intarsien-Fußböden, Wand- und Deckenmalereien im pompejanischen Stil sowie bedeutende französische Papiertapeten mit Darstellungen von Paris und dem Bosporus.
Rheinland-Pfalz ist ein Schmelztiegel der Kulturen, eine Region voller faszinierender Zeugnisse verschiedenster Epochen. Der Tag des offenen Denkmals legt die gesamte Bandbreite unserer vielfältigen Geschichte dar. Der Tag des offenen Denkmals trägt auch dazu bei, die wichtige Arbeit der Landesdenkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörden zu würdigen, ich lade alle Bürgerinnen und Bürger herzlich zum Besuch der Denkmäler ein!, betonte Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE.
Das Thema ´Macht und Pracht´ spiegelt sich an vielen Orten in Rheinland-Pfalz wider, wenn auch nicht immer auf den ersten Blick. Der Tag des offenen Denkmals lädt dazu ein, bekannte Orte mit anderen Augen zu sehen, Verborgenes zu entdecken und das kulturelle Erbe unseres Landes hautnah zu erleben, sagte Landeskonservatorin Dr. Roswitha Kaiser.
In der Landeshauptstadt Mainz steht am Tag des offenen Denkmals unter anderem die Zitadelle auf dem Jakobsberg als ehemalige barocke Festungsanlage im Mittelpunkt. Dort findet an diesem Tag zudem das Zitadellenfest statt mit Führungen, Live-Musik, Improshow,
Bouleturnier und Oldtimer-Treffen. Desweiteren kann der Kirchturm der evangelischen Christuskirche mit ihrer mächtigen Kuppel sowie die ehemalige barocke Synagoge im Stadtteil Weisenau besichtigt werden. Vor Ort werden jeweils Führungen angeboten.
Die GDKE mit ihrer Direktion der Landesdenkmalpflege spielt eine tragende Rolle bei den Vorbereitungen zum Tag des offenen Denkmals. Die Broschüre Macht und Pracht enthält alle wichtigen Informationen. Sie ist digital unter www.gdke.rlp.de abrufbar.
Der Tag des offenen Denkmals findet 2017 bereits zum 25. Mal statt. 1993 wurde der Aktionstag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgerufen, Rheinland-Pfalz ist von Anfang an dabei.