Kusel – Das Wohl der Kinder hat in der katholischen Kita St. Ägidius in Kusel oberste Priorität. Deshalb nahmen die Mitarbeiterinnen die Herausforderung an, sich an dem Speyerer Qualitätsmanagement für Kindertagesstätten (SpeQM) zu beteiligen, das 2012 als Pilotprojekt gestartet war. Ziel war, den Standard ihrer Arbeit noch zu optimieren und nachhaltig festzuschreiben. Am 10. September war der große Tag gekommen. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes in der Kuseler Kirche St. Ägidius überreichte Generalvikar Dr. Franz Jung dem Team den angestrebten KTK-Qualitätsbrief.
„Ich freue mich über den Erfolg der Kita“, sagte Dr. Franz Jung, der die Predigt hielt, und wies auf die Bedeutung von Kindertagesstätten hin. Hier lernten Kinder, füreinander Verantwortung zu tragen, auf andere zu achten und den Weg miteinander zu gehen. „Man könnte glauben, Qualitätsmanagement sei eine Erfindung dieses Jahrhunderts. Aber das ist nicht so, auch im heutigen Evangelium geht es um Qualität und zwar in der Gemeinde“, schlug der Generalvikar einen Bogen zu Matthäus 18, 15-20. „Denn es kann sein, dass es auch in einer christlichen Gemeinde zu Zwistigkeiten kommt. Schon Matthäus rät, Probleme zu erkennen und nach einem Ausweg zu suchen im Sinne eines Qualitätsmanagements.“
Ähnlich einem Praxishandbuch beschreibe er vier Etappen der Konfliktlösung: Klären der Verantwortung, Beschreibung des Stufenweges, Prüfen der Umsetzbarkeit und falls es zu keinem Konsens kommt, getrennte Wege zu gehen. In jedem Fall komme es darauf an, nicht bei dem Problem zu verharren, sondern es anzugehen. Qualität mache sich stets im Zusammenwirken bemerkbar. Das zeige sich auch bei der Kita St. Ägidius. „Sie hat bei dem Speyerer Qualitätsmanagement über 90 Prozent der Praxisindikatoren erfüllt und damit ein ansehnliches Ergebnis erzielt“, so Dr. Jung.
Isabel Chmiel, die während des SpeQM Pilotprojekts Qualitätsbeauftragte der Kita war und sie seit Anfang 2016 leitet, dankte dem Generalvikar. „Die Zertifizierung ist für das ganze Team eine Bestätigung unserer guten Arbeit.“ Die Einrichtung, die 55 Plätze in drei Gruppen bietet, 12 Mitarbeiterinnen beschäftigt und eine von nur vier katholischen Kitas im gesamten Dekanat Kusel ist, sei neben einem Ort des Spielens auch ein Ort der Begegnung für die katholische Gemeinde. Anhand des erarbeiteten Leitbilds stellte Chmiel die Besonderheiten der Einrichtung vor. „Wir leben den Glauben im Miteinander und vermitteln den Kindern christliche Werte. Denn Glauben stärkt das Vertrauen der Kinder ins Leben und trägt dazu bei, dass sie sich zu einer kreativen, verantwortungsvollen Persönlichkeit entwickeln.“
In dem Praxishandbuch, das die Mitarbeitenden während des Qualitätsmanagements erstellt haben, seien alle täglichen Abläufe festgelegt. Wie ein roter Faden, der zur Orientierung diene. Auf der Zertifizierung mit dem Qualitätsbrief möchte sich das Team allerdings nicht ausruhen. „Es ist ein Prozess, der weiterläuft. Wir möchten den Standard unserer Arbeit nicht nur sichern, sondern auch weiterentwickeln und daran die Kinder, Eltern und den Träger beteiligen. Sie sind unsere Partner, und diese Partnerschaft wird bei uns gelebt.“
Und so waren die Kinder auch in den Gottesdienst miteinbezogen und sangen mit großer Begeisterung mehrere Ständchen. Im Anschluss waren die Besucher zu einem Stehempfang im benachbarten Pfarrheim eingeladen, um auf das besondere Ereignis anzustoßen und das Kita-Team zu seinem Erfolg zu beglückwünschen.