Bad Kreuznach – „Sind wir nicht alle ein kleines bißchen Inge? blickte Val Smith in einen „Spiegel“, der sich als Porträtgemälde von Inge Rossbach entpuppte.
Die Jubiläumsfeier zu 50 Jahre VHS-Theatergruppe „art vor ort“ war eine Liebeserklärung an die „Große Dame“ der Bad Kreuznacher Theaterszene. Antonia Busse sang den Evergreen von Hildegard Knef „Für dich soll`s rote Rosen regnen“. Verschiedene Akteurinnen und Akteure zeigten in vielen kleinen Szenen auf der Bühne in der Loge im Haus des Gastes, was sie „ihrer Inge“ zu verdanken haben: Amateurtheater von bester Qualität. Auch die Stadt Bad Kreuznach hat Inge Rossbach viel zu verdanken.
„Sie gehört zu den Menschen, die unsere Stadt prägen und sie liebens- und lebenswert machen“,
würdigte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer die Verdienste von Inge Rossbach.
Inge Rossbach besuchte die Schauspielschulen in Halle an der Saale und Berlin. Insgesamt 15 Jahre war sie an verschiedenen Bühnen in Deutschland tätig.1962 wurde sie vom Neuen Theater Bad Kreuznach, dem letzten professionellen Theater, das 1963 schließen musste, als Schauspielerin verpflichtet. 1967 zog sie nach Bad Kreuznach. Das war die Geburtsstunde der VHS-Theatergruppe. Seither wurden über 300 Stücke aufgeführt, mit großem Erfolg auch international in England und in der französischen Partnerstadt Bourg-en-Bresse. Als Überraschungsgäste gratulierten Mitglieder der französischen Theatergruppe „Zan TT“ aus Bourg-en-Bresse, seit 25 Jahren in Partnerschaft mit „art vor ort“ verbunden. Stücke mit lokalem Bezug sind Inge Rossbach sehr wichtig: „Michel Mort“ von Wilhelm Zöller 1979, „Das Spiel vom Entstehen der Stadt Kreuznach“ von Clemens Schneider („Hausdichter“ der Theatergruppe) 1990 in der Römerhalle mit 80 Teilnehmern, der „amerikanische Urschambes“, Richard Walter1995 in der Klappergasse, um nur einige Beispiele zu nennen.
Als erste Frau in der Geschichte Bad Kreuznachs erhielt sie 2003 die Ehrenmedaille der Stadt Bad Kreuznach, 2010 verlieh ihr der damalige Ministerpräsident Kurt Beck das Bundesverdienstkreuz. Inge Rossbach ist zudem Mitbegründerin des Landesverbandes der Amateurtheater Rheinland-Pfalz und dessen Ehrenmitglied
Für die Theatergruppe bedankte sich Annette Bauer bei der Stadt, insbesondere auch bei der Volkshochschule, unter deren Dach die Theatergruppe sei 50 Jahren spielen kann. Das Schlusswort mit vielen Dankesworten hatte Inge Rossbach, die zu ihrer Truppe auf die Bühne kam und vom Publikum mit lang anhaltendem Applaus gefeiert wurde.
50 Jahre VHS-Theater-Gruppe „art vor ort“ ließen Revue passieren: Val Smith, Doris Bredel, Iris Meyer-Hofmann, Elisabeth Eigenbusch, Evi Sieben, Annette Bauer, Ester Niemeyer, Gabi Kretschmer, Christa Schneider, Karin Weirich, Petra Theisen, Martin Zeckai, Petra Schappert und Horst Daske, Birgit Ensminger-Busse und Antonia Busse, Melanie Bott und Ellen Oberst (beide Ballettstudio Ahmed Shoukry). Das Finale blieb dem jüngsten Akteur der Theatergruppe vorbehalten: Inge Rossbach war gerührt, als ihr der erst fünfjährige Paulo Kossmann ein musikalisches Ständchen überbrachte und das Lied vom Schinderhannes sang.