Kaiserslautern – Der steigende Bedarf an Digitalisierung in Schulen ist aktuell ein sehr stark diskutiertes Thema. Nicht nur bei Schülern, sondern auch bei Lehrkräften müssen dazu umfassende Kompetenzen aufgebaut werden.
Seit 2016 arbeiten im Projekt „Unified Education: Medienbildung entlang der Lehrerbildungskette (U.EDU)“ verschiedene interdisziplinäre Arbeitsgruppen der TU Kaiserslautern (TUK) an der Frage, wie die Professionalisierung von Lehrkräften beim Lehren und Lernen mit digitalen Medien unterstützt werden können. Dies geschieht in enger Kooperation mit den Netzwerkschulen des TU-Net MINT sowie mit den Studienseminaren der verschiedenen Schularten.
Medienkompetenz avanciert zu einer elementaren Kernkompetenz unserer digitalen Gesellschaft und ist die grundlegende Voraussetzung für einen selbstbestimmten Umgang mit Medien in einer vernetzten Gesellschaft. Sie ist damit eine der aktuellen Kernaufgaben der Lehrkräftebildung. Gerade in einem Bildungssystem mit unterschiedlichen Anforderungsgruppen steigt der Bedarf an Konzepten, bei denen die digitalen Medien zur Unterstützung der Individualität der Lernenden genutzt werden. Um damit eine individuelle Förderung, vor allem bei Inklusionsmodellen, zu sichern, müssen Lehrkräfte sich mit diesen Konzepten auseinandersetzen und entsprechende Kompetenzen erwerben.
Doch wie vermittelt man diese Kompetenzen richtig? Die Teilprojekte von U.EDU fokussieren jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven das Lehren und Lernen mit digitalen Medien, insbesondere die Evaluation von Lehr-Lernprozessen in Schule, Unterricht und Lehrerbildung mit mobilen Medien wie z.B. Smartphone und Tablet-PC. Ziel von U.EDU ist der Ausbau struktureller Maßnahmen an der TUK sowie die Entwicklung didaktischer Methoden über alle Phasen der Lehrkräftebildung hinweg. Dafür arbeiten die verschiedenen Fachbereiche gemeinsam mit dem Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) an neuen Lehrkonzepten, die das Lehren und Lernen mit digitalen Medien im Blick haben. Im Fokus stehen dabei nicht nur angehende Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch diejenigen, die im Berufsleben stehen und sich weiterbilden möchten. Die Forschungsprojekte werden dabei in engem Austausch mit praxiserfahrenen Lehrkräften bearbeitet und die entstehenden Lehr-, Lern- und Arbeitsmaterialien im universitären Lehramtsstudium, der Lehrkräftefortbildung sowie im Schulunterricht eingesetzt.
Über die gute und enge Zusammenarbeit von Schule und Wissenschaft konnte sich Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig am 25.09.2017 bei ihrem Besuch an der TUK überzeugen. Dort informierte sie sich unter anderem über Lehrkräftefortbildungen in den Bereichen Automatisierungstechnik und digitale Medien.
„Die Wissenschaft hat die Zukunft der Bildung im Blick. Wie kann digitale Bildung aussehen? Wie kann man sie beispielsweise in Biologie nutzen? Es ist schön zu sehen, wie Wissenschaft und Bildung in Kaiserslautern kooperieren und Universität und Schule gleichermaßen davon profitieren“,
betonte die Bildungsministerin am Nachmittag bei einer Fortbildungsveranstaltung für Lehrerinnen und Lehrer, die in Zusammenarbeit von TUK und Pädagogischem Landesinstitut Rheinland-Pfalz durchgeführt wurde.