Landau – Wenn diese Mauern reden könnten! Das langgezogene Haus in der Landauer Salzhausgasse 2 blickt auf eine (mindestens) knapp 300-jährige Geschichte zurück. Die ältesten Zeugnisse des Baus in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses stammen aus dem Jahr 1719. Nachdem sich das historische Gebäude lange im „Dornröschenschlaf“ befand, hat die Fuhrmann Planen und Bauen GmbH & Co. KG aus dem schwäbischen Winnenden die Sanierung übernommen. Die Arbeiten laufen aktuell auf Hochtouren und sollen im Frühjahr kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Oberbürgermeister Thomas Hirsch machte sich jetzt vor Ort ein Bild vom Fortschritt der Sanierungsarbeiten. „Es ist faszinierend zu sehen, wie die Firma mit der Jahrhunderte alten Bausubstanz umgeht“, zeigte sich der Stadtchef im Gespräch mit Rolf Fuhrman, dem Geschäftsführer des renommierten Denkmalspezialisten, beeindruckt. Die Liebe zum historischen Detail werde beim Blick in die einzelnen Stockwerke des Gebäudes in der Salzhausgasse sichtbar, so Hirsch. Hier sollen sieben Wohnungen entstehen; im Erdgeschoss ist eine Laden-Nutzung vorgesehen. „Wir sind sehr froh, dass wir den passenden Investor für das historisch wertvolle Gebäude gefunden haben und dass unsere Innenstadt durch die Sanierung und die künftige neue Nutzung weiter aufgewertet wird“, fasst der OB zusammen. In Sachen innerstädtisches Wohnen könnten aktuell mehrere wichtige Projekte realisiert werden, so Hirsch weiter, darunter die geplanten „Uferschen Höfe“ im Nordosten der Altstadt.
Das historische Gebäude in der Salzhausgasse ist früher offenbar als Lager- und Kontorhaus genutzt worden. Das Erdgeschoss wurde als Hochkeller errichtet und wird von mehreren massiven Eichenpfeilern dominiert. Diese stützen eine sogenannte Mann-an-Mann-Decke, die sich dank ihrer Beschaffenheit durch besondere Tragkraft auszeichnet – ein weiteres Indiz für die frühere Nutzung als Lager. Die Pfeiler selbst ähneln in ihrer Ausgestaltung denen im Alten Kaufhaus und im Haus zum Maulbeerbaum. Die massive, aber von Schädlingen befallene Mann-an-Mann-Decke könne leider nicht erhalten werden, bedauert Rolf Fuhrmann. Zumindest optisch soll die Decke aber auch künftig an das historische Vorbild erinnern. Auch der Außenanstrich des Gebäudes in hellem Gelb mit roten Gewänden stützt sich auf Befunde, die Rückschlüsse auf das frühere Aussehen des Hauses zulassen. Grund zur Freude gab es für Investor und städtische Denkmalpflege, als bei den Arbeiten ein zuvor verborgener Torbogen zum Vorschein kam. Dieser soll das geplante Ladengeschäft im Erdgeschoss des Gebäudes noch attraktiver machen.