Sinsheim – Am Sonntag (14 Uhr) empfängt das Bundesligateam den FC Bayern München im heimischen Dietmar-Hopp-Stadion. Nach dem ersten Saisonsieg gegen die SGS Essen am vergangenen Spieltag blickt Chef-Trainer Jürgen Ehrmann mit Zuversicht auf die Partie gegen den Champions League-Teilnehmer, der mit zahlreichen Nationalspielerinnen anreisen wird.
Trainer Jürgen Ehrmann über…
…den Gegner:
Der FC Bayern München hat im Sommer ein paar Neue dazubekommen. Da diese aber durchweg eine hohe Qualität haben dürfte es nicht schwerfallen, sie zu integrieren. Die Münchnerinnen sind aber nicht nur von der Qualität, sondern auch in der Breite sehr gut aufgestellt und können sich auch mal erlauben, Nationalspielerinnen wie Sara Däbritz oder Melanie Leupolz auf der Bank zu lassen. Der FC Bayern spielt viel auf Ballbesitz und versucht den Gegner zum Laufen zu bringen, um Fehler zu provozieren und diese ausnutzen. Neben Direktspiel und Ballzirkulation setzen sie auch auf Standardsituationen, bei denen sie enorm gefährlich sind. Taktisch sind sie sehr variabel, sie haben bisher nicht nur in verschiedenen Systemen gespielt, sondern setzen die Spielerinnen auch auf unterschiedlichen Positionen ein. Gegen den SC Freiburg kassierte München bereits eine Niederlage und nun dürfen sie gegen Vereine wie uns nichts liegen lassen, damit Ziele wie die Meisterschaft und die Champions League-Qualifikation nicht in weite Ferne rücken.
…das Personal:
Nicole Billa und Leonie Pankratz sind angeschlagen. Billa hatte bereits vor der Partie in Essen mit muskulären Problemen im Oberschenkel zu kämpfen, Pankratz hat im Spiel einen Schlag auf die Wade bekommen. Anne Fühner ist nach ihrem Infekt noch nicht ganz fit, ist aber seit dieser Woche wieder im Training. Definitiv verzichten müssen wir natürlich auf unsere Langzeitverletzten.
…die sportliche Situation:
Die Niederlage gegen den 1. FFC Frankfurt hat uns geärgert, das konnten wir mit dem Auswärtssieg in Essen wiedergutmachen. Dabei haben wir vor allem auch von der Kampfbereitschaft überzeugt. Mit den drei Punkten sind wir lockerer in die Woche gestartet und können nun mit mehr Selbstvertrauen Richtung Bayern-Spiel schauen. Unser nächster Gegner wird in Hoffenheim sicherlich drei Punkte mitnehmen wollen, um an Spitzenreiter Wolfsburg dranzubleiben. Unser Ziel ist es, 90 Minuten konzentriert zu bleiben. Es wird sicherlich Phasen geben, in denen der FC Bayern viel Ballbesitz hat und enormen Druck aufbaut. Diese Phasen müssen wir überstehen und dann die Gelegenheiten nutzen, wenn wir selbst agieren können. Da gilt es effizient zuzuschlagen. Zudem waren wir in Essen bei Standardsituationen sehr gefährlich, da wollen wir dranbleiben. Es würde uns natürlich in die Karten spielen, wenn wir in Führung gehen würden. Wir rechnen mit vielen Zuschauern, denen wir etwas bieten wollen. Dazu muss die ganze Mannschaft funktionieren.
Die bisherigen Duelle:
In der vergangenen Saison kassierte die TSG gegen den FC Bayern München zwei Niederlagen. Dabei bekamen die Hoffenheimerinnen Top-Stürmerin Vivianne Miedema, die seit dieser Saison nicht mehr in München, sondern beim Arsenal Ladies FC unter Vertrag steht, nicht in den Griff. Die Niederländerin erzielte im Hinspiel den entscheidenden Treffer zum knappen 0:1 (25. Minute) und schnürte in der Rückrunde gegen die TSG einen Doppelpack zum 0:2-Endstand (5., 43.). Der bisher einzige Sieg gegen den FC Bayern liegt bereits mehr als drei Jahre zurück.
Die Form des Gegners:
Der FC Bayern München startete mit einem überzeugenden 3:0-Erfolg gegen die SGS Essen in die Saison, kassierte dann aber am zweiten Spieltag eine knappe 0:1-Niederlage gegen den SC Freiburg. Am vergangenen Wochenende knackten die Münchnerinnen das Abwehrbollwerk des 1. FC Köln, Simone Laudehr (51.) und Lineth Beerensteyn (81.) sorgten für die beiden Bayern-Treffer. Nach drei Spieltagen belegt der Champions League-Teilnehmer den vierten Tabellenplatz.