Heidelberg. Nur zu gut weiß Janice Jakait, wie es sich anfühlt: das ewige Suchen und Daten, toxische Beziehungen und tiefste Einsamkeit, hochfliegende Verliebtheit und völlige Verzweiflung. Doch dann offenbart sich ihr ein Sinn und eine Chance in all den Irrwegen, Krisen und Enttäuschungen, und daran beginnt sie zu dem Menschen zu wachsen, dem sie selbst gern begegnen würde. Sie verabschiedet sich von falschen Erwartungen und Vorstellungen über die Liebe, sie stellt sich ihren tiefen Bedürfnissen und Ängsten, lernt Nein! zu sagen zu Zweckbeziehungen und zur völligen Verkopfung.
Hintergründe zum Buch und zum Coming-Out
Janice Jakait wurde als rudernde Atlantiküberquererin bekannt – als eine furchtlose Frau mit der Entschlossenheit zum Abenteuer. In ihrem neuen Buch spricht sie erstmals offen darüber, dass sie als Junge zur Welt kam und sich den Weg zu der Frau, die sie heute ist, hart erkämpfen musste. Mit dem Mut zur Ehrlichkeit über ihre Vergangenheit findet Janice Jakait endlich auch den Weg zur (Selbst-) Liebe, zurück in tiefe zwischenmenschliche Beziehungen – und möchte damit nun auch anderen Menschen Mut machen, nach den eigenen Bedürfnissen zu leben.
Mit 21 Jahren traf Janice Jakait die Entscheidung, ihren Körper ihrem Gefühl anzugleichen, was sie heute als „zweite Geburt“ bezeichnet. »Der Weg schien endlich frei für ein anderes Leben, ein Leben ohne Depression und Schmerzen«, schreibt sie. Doch es dauert bis zu ihrem 39. Lebensjahr, bis sie endlich auch mit dem Kopf ganz in ihrem Wunschkörper ankommt. »Um Frieden zu finden, müssen wir nicht nur die äußeren Umstände ändern, sondern auch unsere Einstellung.
Der Weg mit dem Ruderboot allein über den Atlantik, so weiß Janice Jakait heute, war eine Flucht, und dennoch eine wichtige Etappe. Ebenso wie die Rückkehr in die Realität und die vergebliche Suche nach Liebe und Erleuchtung. Der letzte und schließlich entscheidende Schritt war jedoch, sich von den Erwartungen der anderen sowie der Angst vor Ablehnung zu lösen. Denn: »Wenn das Selbstbild von der Meinung der anderen abhängt, […] kann man auch kein stabiles Selbstbild entwickeln.«
Janice Jakaits Lebensgeschichte ist geprägt von einer unerklärlichen Sehnsucht, von Zweifeln, Selbsthass und Schmerz bis hin zu Drogen und Suizidgedanken. Doch am Ende findet sie Frieden, Glück und sogar die große Liebe. Mit ihrer ehrlichen und authentischen Schilderung will sie nun auch anderen Mut machen: »Mir ist durchaus bewusst, dass einige meiner ganz persönlichen Herausforderungen und Stolpersteine im Leben erst einmal komplett anders erscheinen mögen als die der meisten Menschen. Aber haben wir nicht alle im Grunde die gleichen Ängste und Zweifel«?