Frankfurt am Main – „Es war ein sehr konstruktiver und fruchtbarer Austausch zwischen allen Beteiligten“, fasst Rosemarie Heilig, Umweltdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, das ersten Treffen des städtischen Runden Tischs zusammen. Dieser traf sich erstmals am Montag, 9. Oktober 2017.
Bereits vor einiger Zeit lud Heilig ein, um sich gemeinsam Gedanken zu machen, wie man Nilgänse von Orten verdrängen kann, an denen sich Menschen von ihnen belästigt fühlen. Der Runde Tisch setzt sich neben dem Umweltdezernat aus Vertretern der Staatlichen Vogelschutzwarte, des Hessischen Umweltministeriums, den städtischen Bäderbetrieben, Grünflächenamt, Gesundheitsamt und Unterer Naturschutzbehörde (UNB) zusammen.
Dabei war allen Handelnden klar, dass hier ein ganzes Bündel von Maßnahmen angewandt werden muss. „Wir haben alle Maßnahmen, die aus verschiedenen Gutachten zum Thema resultieren oder auf Hinweisen von Dritten, auf ihre Anwendbarkeit bei uns hier in der Stadt und ihren Gegebenheiten hin geprüft“, sagte Heilig. Erfreulich sei auch die Bereitschaft des Landes zur Mitarbeit. Dort hofft man von den Frankfurter Erfahrungen zu profitieren. Bis Ende des Jahres soll ein erster Maßnahmenplan vorliegen.
Skeptisch äußerten sich die Experten zu Abschüssen von Nilgänsen in nicht abgesperrten, offenen Arealen. Auch ein Einsatz von Hunden kommt für städtische Grünanlagen nicht infrage. Gestalterische Elemente wie zum etwa höhere Gräser, Sichtwände oder Schwimmbänder, sollten ausprobiert und beobachtet werden. Dazu gehöre auch ein ausführliches Monitoring, für das man auf die Unterstützung der Landesregierung setze. „Der bevorstehende Winter gibt uns noch ein wenig Zeit, denn zum einen ist der Drang zu Nachwuchs der Tiere in der kalten Jahreszeit nicht sonderlich hoch, zum anderen halten sich auch weniger Menschen in den öffentlichen Parkanlagen auf“, erläuterte Heilig.
Bereits jetzt sucht das Umweltdezernat den Kontakt mit der Öffentlichkeit: „Informieren, informieren, informieren! Denn wie bei so vielen Problemen ist hier das Verhalten des Menschen das eigentliche Problem. Das Füttern von Wildtieren in der Stadt führt letztendlich dazu, dass sich die Tiere hier so wohl fühlen und ihren Nachwuchs aufziehen. Genauso problematisch sind liegengebliebene Essensreste, die für ein reiches Nahrungsangebot sorgen.“ Für die weitere Information und gezielte Aufklärung sei die Stadt auf die Mitarbeit vieler Partner angewiesen. Zusätzliche Ressourcen brauche man auch im Bereich des Monitorings. Dies sei eine stadtweite Angelegenheit, denn so könne man ausschließen, dass sich beispielsweise durch Vergrämungserfolge an der einen Stelle an einer anderen eine ähnliche Situation entwickele.