Kreis Bergstraße: DBS Rimbach startet ersten YOLO-Day an der Schule

Rimbach / Heppenheim – Die Schule ist der einzige Ort, an dem alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden können. Hier kann die Chance genutzt werden, die jungen Menschen zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil zu befähigen. An der Dietrich-Bonhoeffer-Schule Rimbach wird die Gesundheitserziehung konsequent in den Schulalltag einbezogen und dadurch wird das Thema Gesundheit ein Teil des Schulentwicklungsprozesses.

Am Donnerstag (05.10.17) ging es für die Klassen 7-10 um das lebenswichtige Thema Gesundheit. Die Kinder hierfür zu sensibilisieren war für die Lehrerinnen und Lehrer aber auch für das Präventionsteam und die Kooperationspartner eine Herausforderung. Ganz verschiedene Stationen zielten darauf ab, nicht nur plakativ Informationen zu vermitteln, sondern die Schüler selbst sollten zu Akteuren werden und sich aktiv mit verschiedenen Gesundheitsthemen auseinandersetzen.

Zu dem breiten Angebotsspektrum gehörten unter anderem die AOK mit dem Raucherpräventionsprogramm „Smokerlyzer“, die Polizei mit Informationen über Betäubungsmittel und Drogen und die DAK mit „Glasklar“ und einem Rauschbrillenparcours zur Alkoholprävention.

Hierfür war die alkoholfreie Cocktailbar, die von der Klasse 7c bedient wurde, eine gute Ergänzung und eine willkommene Abwechslung. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol ist bei den Schülern sehr wichtig, wenn man bedenkt, dass 2015 bundesweit rund 22.000 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landeten. Im Kreis Bergstraße wurden 2015 37 Fälle registriert.

Auch die Zahngesundheit kam bei der Veranstaltung nicht zu kurz. Der Zuckertisch sorgte wieder einmal für erstaunte Gesichter. Zucker ist in vielen Lieblingslebensmitteln der Kinder versteckt. Oft wird die Zutatenliste nicht gelesen. Schon deshalb sind solche Informationen wichtig.

Die Klasse 7a bereitete Fingerfood vor, welches dann zusammen mit den Cocktails probiert werden konnte. Über das richtige Hygieneverhalten wurden die Akteure hierfür im Vorfeld durch das Team des Gesundheitsamtes geschult. Was man bei der Händehygiene falsch machen kann, zeigte das Experiment mit der „leuchtenden Hand“. Hierzu werden die Hände der Schüler mit einem speziellen Gel eingerieben und durch die Anwendung von UV-Licht werden Schmutzpartikel bei unzureichender Reinigung sichtbar.

Wissenswertes über Blutspende und Organspende gab es am Stand des DRK zu erfahren. Wer darf Blut spenden? Was geschieht mit dem Blut? Was ist ein Organspenderausweis? Das waren einige der Fragen an die Fachleute.
Stress spielt auch bei Kindern und Jugendlichen eine immer größere Rolle. Aber, wie geht man damit um. In einem Workshop haben interessierte Schülerinnen und Schüler zu diesem Thema eindrucksvoll Informationen erhalten.

Ein neues Präventionsangebot bietet der Rettungsdienst des Kreises Bergstraße an. Ziel ist es, an den Schulen Ersthelfer zu finden, die in der Lage sind, im Notfall eine Reanimation durchzuführen. Lebensrettende Maßnahmen können von medizinischen Laien erfolgreich vorgenommen werden, wenn erst einmal die eigene Angst überwunden ist und die erforderlichen Handgriffe eingeübt wurden.
Die Zeit, die bis zum Eintreffen beim Patienten verstreicht, wird sinnvoll genutzt und dadurch möglicherweise Leben gerettet. Durch fehlende Basis-Maßnahmen kommen deutschlandweit täglich 180 Personen zu Tode. Der Einsatz von „intelligenten“ Defibrillatoren, kann, sofern sie vor Ort zur Verfügung stehen, die Überlebensraten von Patienten noch beträchtlich steigern. Eine fachgerechte Bedienung ist auch von Ersthelfern möglich.

“Ich sehe in dem neuen Präventionsgesetz eine gute Grundlage für flächendeckende regionale Präventionsmaßnahmen mit allen Kooperationspartnern. Eine gemeinsame Planung und Organisation der Maßnahmen erlaubt, das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung nachhaltig günstig zu beeinflussen. Junge Menschen, die sich in der Entwicklung befinden, müssen den Umgang mit der eigenen Gesundheit noch lernen. Dafür ist die gewohnte Lernumgebung, die Schule, der richtige Ort. Das sieht man daran, dass die YOLO-Days bei den Jugendlichen gut ankommen“, so Diana Stolz, Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin.

YOLO-Day (You only live once)

Der YOLO-Day startete 2015 an der ADS Lampertheim und wird an dieser seither jährlich durchgeführt. Den Begriff haben damals die Schülerinnen und Schüler gewählt. Inzwischen sind die MPS Gadernheim und die DBS hinzugekommen.

YOLO ist ein Präventionstag für die gesamte Schule. Dabei werden altersgemäße zielgruppenorientierte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Primärprävention, wie z. B. Raucher- und Alkoholprävention, Suchtprävention, Ernährung, Zahngesundheit ,Stressbewältigung, Lebenskompetenzförderung und Bewegung durchgeführt. Auch über Reanimation, Blut-und Organspende wird informiert.
Die aktive Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler in die Projektarbeit ergänzt die im Lehrplan festgeschriebenen Inhalte und unterstützt die Etablierung eines gesundheitsbewussten Schulklimas. Integrative und soziale Aspekte fördern die Gemeinschaft in den Schulklassen.

Partner:
DAK-Gesundheit, AOK, Barmer-GEK, Polizei, Prisma, DRK, Odenwaldinstitut, Bezirkslandfrauenverein, Rettungsdienst, andere Institutionen