Mannheim – Wie soll Mannheim 2030 aussehen? Dies ist die spannende Frage, die unter großer Bürgerbeteiligung im Jahr 2018 bearbeitet werden soll. Auftakt dazu ist der Urban Thinkers Campus 2017 (UTC), der im Rahmen der „World Urban Campaign“ – einer Organisation der Vereinten Nationen zur Unterstützung einer nachhaltigen Stadtentwicklung durch die Bürgerinnen und Bürger – durchgeführt wird. Er findet vom 20. bis 22. Oktober 2017 in Mannheim statt.
Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern möchte die Stadt Mannheim ein Leitbild erarbeiten, das beschreibt, wie Mannheim im Jahr 2030 aussehen soll. Ziel ist es, dass möglichst viele an diesem offenen Prozess teilnehmen. Mit internationalen und Mannheimer Expertinnen und Experten sowie Bürgerinnen und Bürgern sollen beim UTC die von den Vereinten Nationen verabschiedeten 17 globalen Nachhaltigkeitsziele für 2030 und deren Umsetzung in Mannheim diskutiert werden.
Diese Nachhaltigkeitsziele sind zum Beispiel die Bekämpfung von Armut und Ungleichheit, der Schutz des Lebens an Land und unter Wasser, der Klimaschutz und der Einsatz erneuerbarer Energien, die Verbesserung von Bildung und der urbane Beitrag zum Frieden auf der Welt. Kommunen sollen hierbei Vorbildfunktion haben, denn schon heute lebt mehr als die Hälfte der Menschheit in Städten. Mannheim und seine Bürgerinnen und Bürger können daher beispielhaft für andere Städte sein. Bereits 2016 hat Mannheim – als erste und einzige deutsche Stadt – einen Urban Thinkers Campus ausgerichtet.
„Ich lade die Bürgerinnen und Bürger Mannheims herzlich zur Teilnahme an diesen Workshops ein, um ihre Ideen und Vorschläge zu der Frage einzubringen, wie unsere Stadt zukünftig aussehen soll“, so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. „Die gemeinsame Entwicklung von Zielen durch Bürgerschaft, Kommunalpolitik, externe Experten sowie Stadtverwaltung schafft eine gute Basis für privates Engagement wie für nachhaltige Stadtpolitik“.
Eröffnet wird der UTC am Freitag, 20. Oktober, um 19 Uhr in der Trinitatiskirche mit Grußworten von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz sowie Christine Auclair, Leiterin der World Urban Campaign von UN HABITAT. Die Keynote zum Thema globaler Entwicklungen im Bereich Architektur und Stadtentwicklung gibt es vom weltweit renommierten Berliner Architekten Diébédo Francis Kéré.
Der erste Konferenztag am Samstag, 21. Oktober, beginnt um 9 Uhr im Stadthaus. Am Vormittag werden fünf sogenannte Urban Labs – also offene Stadtlabore – und ein Workshop stattfinden. Die Themen der Labs sind Stadtentwicklung, Demokratie und Stadtgesellschaft, Smart City, Co-Creation und Sharing, Indikatoren und Monitoring, Inklusion und Barrierefreiheit, Social Entrepreneurship und Gemeinwohlökonomie, Kommunale Entwicklungspolitik sowie Mobilität. Daneben gibt es einen Young Thinkers-Workshop der SAP sowie ein Sonderpanels zur Multihalle und zur Zukunft der Bibliotheken. Ein Gallery-Walk, bei dem sich nachhaltige Initiativen aus Mannheim präsentieren, rundet das Kongressprogramm ab.
Am Nachmittag gibt es vier weitere Urban Labs. Eines davon setzt sich mit Kommunaler Entwicklungspolitik auseinander – hier werden Hans Joachim Fuchtel (Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und Sabine Drees (Deutscher Städtetags) zwei der Experten sein. Im Young Thinkers-Workshop der SAP besteht die Möglichkeit, sich vor Ort mittels Programmierung und Sensoren einen Baukasten zum Mitnehmen zusammenzustellen, der Leben und Wirkung selbstgezüchteter Pflanzen messen kann und zum Beitrag für ein grüneres Mannheim anregen soll.
In allen Urban Labs treffen internationale und lokale Expertisen zusammen, auf deren Basis die Mannheimerinnen und Mannheimer beide Perspektiven kommunaler Nachhaltigkeit diskutieren und ihre Ideen formulieren können. Dabei steht die Frage im Raum, welche Herausforderungen in Mannheim bestehen und was notwendig zur kommunalen Umsetzung der internationalen Nachhaltigkeitsziele ist. Diese sind seitens der Vereinten Nationen seit 2016 für alle Staaten verpflichtend und sollen auch in den Städten weltweit umgesetzt werden.
Am zweiten Konferenztag gibt es ab 9.30 Uhr eine Zusammenfassung des Vortags vom britischen Städteforscher und Publizisten Charles Landry. Im Plenum im Ratssaal werden die Ergebnisse des Vortags weiter bearbeitet und Perspektiven für den Leitbildprozess „Mannheim 2030“ identifiziert. Um 12.30 Uhr findet eine Abschlussrunde statt, in deren Rahmen das Ergebnis des Urban Thinkers Campus 2017 verkündet wird. Dieses wird die Grundlage des weiteren Leitbildprozesses Mannheim 2030 sein.
Der Urban Thinkers Campus wird durchgeführt von der Stadt Mannheim. Die Veranstaltung wird unterstützt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Servicestelle für die Kommunen in der Einen Welt und Engagement Global sowie von World Urban Campaign.
Das Programm des Urban Thinkers Campus ist verfügbar auf www.mannheim.de/utc2017/programm. Bürgerinnen und Bürger und alle Interessierten können sich hier kostenlos anmelden auf www.mannheim.de/utc/anmeldung.