Enkenbach-Alsenborn / Landkreis Kaiserslautern (ots) – Das Polizeipräsidium Westpfalz veranstaltet am Donnerstag (19. Oktober 2017) bei der Bereitschaftspolizei Enkenbach-Alsenborn eine Fachtagung zur sogenannten „Gelben Karte“. Hierbei handelt es sich um einen Präventions-Baustein, der primär zur Bekämpfung von Aggressions- und Gewaltdelikten außerhalb des Straßenverkehrs eingesetzt wird.
Das Polizeipräsidium hat Fachkreise eingeladen, um über die Funktion und Wirksamkeit dieser Präventionsmaßnahme zu sprechen, aber auch Verfahrensabläufe kritisch zu reflektieren. Mehrere Experten werden am morgigen Tag aus ihren Arbeitsbereichen berichten und ihre Erfahrungen schildern. Abgeschlossen wird die Informationsveranstaltung mit einer Podiumsdiskussion, an der Argumente, Meinungen und Anregungen ausgetauscht beziehungsweise diskutiert werden können.
Die Präventionsmaßnahme „Gelbe Karte“ hat gegenüber Bürgerinnen und Bürgern eine Schutzfunktion vor Personen, die provozieren, körperliche Auseinandersetzungen suchen oder sonstige Straftaten und Ordnungsstörungen begehen und somit das subjektive Sicherheitsgefühl nicht unwesentlich beeinträchtigen.
Sind Personen mit Aggressionsdelikten aufgefallen, so sieht die Konzeption die konsequente Anfertigung von Mitteilungen nach § 2 Abs. 12 Straßenverkehrsgesetz (StVG) vor. Die Warnfunktion der sogenannten „Gelben Karte“ kommt insbesondere in folgenden Bereichen in Betracht:
- Gewalt im öffentlichen Raum
- Gewalt in engen sozialen Beziehungen
- Aggressionsdelikten im Zusammenhang mit Fußballspielen
Insbesondere jüngere Menschen sollen führerscheinrechtliche Maßnahmen aufgezeigt werden, wenn sie im öffentlichen Raum unter Alkoholeinfluss Straftaten oder andere schwerwiegende Delikte oder Ordnungsverstöße begangen haben.
Jungen Leuten ist Mobilität, insbesondere die individuelle mit Auto oder Motorrad wichtiger als vieles andere. Es ist der gefühlte Schritt in die Unabhängigkeit des Erwachsenseins. Die Wegnahme des Führerscheins und somit der Verlust dieser „Freiheit“ ist deshalb eine Erziehungsmaßnahme mit Abschreckungspotenzial.
Ziel der Fachtagung ist der Erfahrungsaustausch, die Optimierung von Verfahrensabläufen und das Gewinnen neuer Erkenntnisse.