Kaiserslautern – Kaiserslautern und Saint-Quentin begehen in diesem Jahr das 50-jährige Jubiläum ihrer Partnerschaft. Der erste Teil der Feierlichkeiten fand von 22. bis 24. September in Saint-Quentin statt, nun stand der Gegenbesuch in Kaiserslautern an. Unter Leitung von Bürgermeisterin Frédérique Macarez und dem Beigeordneten Alexis Grandin weilte am vergangenen Wochenende eine Delegation aus Nordfrankreich für drei Tage zu Gast in der Barbarossastadt.
Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter der Referate Internationale Beziehungen, Tourismus und Kulturerbe der Stadtverwaltung Saint-Quentin sowie Künstlerinnen und Künstler aus der Partnerstadt, ferner das Patenkind der Städteverbindung, Natalie Taine, Vertreterinnen und Vertreter des Verbandes des Roten Kreuzes in der Partnerstadt, des dortigen Schützenvereins sowie die Stadtratsfußballmannschaft von Saint-Quentin.
Das Städtepartnerschaftsbüro der Stadtverwaltung hatte den französischen Gästen ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, darunter etwa Arbeitsgespräche von verschiedenen Gruppen, aber auch ein Ausflug zum Hambacher Schloss oder eine Besichtigung des Japanischen Gartens. Höhepunkte waren neben dem offiziellen Festakt das Fußballspiel der beiden Stadtratsmannschaften (Ergebnis: 1:0 für Kaiserslautern) sowie die Schlussveranstaltung mit vielen Schülerinnen und Schülern am Sonntagmorgen. Auch drei Sonderausstellungen wurden eröffnet.
Oberbürgermeister Klaus Weichel unterstrich beim Festakt am Samstagabend in der Scheune des Theodor-Zink-Museums die besondere Bedeutung der Partnerschaft vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung in Europa.
„In den 50 Jahren ihrer Partnerschaft sind unsere Städte zusammengewachsen. Eine gewachsene, stabile und intensive Verbindung, eine vitale deutsch-französische Freundschaft ist entstanden“,
so das Stadtoberhaupt. Haben zu Beginn vor allem Aussöhnung und Völkerverständigung im Zentrum der Partnerschaft gestanden, so gehe es heute eher darum, die Städte auf unterschiedlichsten Ebenen der Kooperation zu vernetzen. Unzählige Austauschaktivitäten seien entstanden, in den Bereichen Verwaltung, Sport, Kunst und Kultur, ebenso gegenseitige Hospitationen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Schüler- und Praktikantenaustausche, gemeinsame Kunstsymposien, Jugendfreizeiten oder Seniorentreffen.
„In der Zukunft werden Arbeitsbereiche wie Digitalisierung, Umwelt- und Klimaschutz, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung noch stärker als bisher in den Mittelpunkt unserer Agenda rücken. Ich bin überzeugt davon, dass es uns gemeinsam gelingen wird, diese Städtepartnerschaft auf dem besten Wege weiterzuentwickeln“,
so der OB.
Wie bereits vor vier Wochen in Frankreich wurde nun auch in Kaiserslautern die Partnerschaftsurkunde offiziell erneuert und von Bürgermeisterin Frédérique Macarez und OB Weichel unterzeichnet, die im Rahmen des Festakts auch zwei Sonderausstellungen im Stadtmuseum eröffneten:
„50 Jahre Städtepartnerschaft Kaiserslautern und Saint-Quentin“ und „Die deutsch-französische Freundschaft – La caricade franco-allemande“.
Bereits am Freitagabend wurde durch Bürgermeisterin Macarez und Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt die Ausstellung „Ensemble“ in der Stadtsparkasse eröffnet, die von Künstlerinnen und Künstlern aus Saint-Quentin und der Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern gestaltet wurde.
Am Sonntagmorgen stand dann zunächst ein geführter Rundgang in französischer Sprache zu den Stolpersteinen im Unionsviertel auf dem Programm. Um 11 Uhr folgte dann die Abschlussveranstaltung im Union Filmtheater, die unter dem Motto „Zukunft und Perspektiven der Partnerschaft“ von Schülerinnen und Schülern aus beiden Städten mitgestaltet wurde. Schüler des Burggymnasiums und des Collège Jean-Moulin präsentierten ihre Graphic Novel „Souviens Toi – Erinnere Dich“ und ebenso die Ergebnisse eines Jugendworkshops, den das Burggymnasium im Kooperation mit dem Lycée Saint-Jean et la Croix aus Saint-Quentin zur Thematik „Wahl- und Verwaltungssysteme in Deutschland und Frankreich“ in Verdun im März 2017 durchgeführt hatte.