Kirchheim a.d. Weinstraße – Er ist 28 Jahre jung und viele staunenswerte Feststellungen eilen seinem Ruf voraus. Die Rede ist von dem vielfach preisdekorierten Organisten, Cembalisten, Pianisten, Chorleiter, Prüfungsmitglied für das Fach Orgel und amtlich geprüften Glockensachverständigen Johannes Lang, derzeit Kantor an der Friedenskirche in Potsdam-Sanssouci, der am Sonntag, 12. November 2017, 17:00 Uhr, in der St.Andreas-Kirche in Kirchheim/Wstr. ein Orgelrezital geben wird.
Dass er dem diesjährigen Motto des Kirchheimer Konzertwinters, das den Titel „meisterhaft“ trägt, gerecht werden dürfte, steht außer Frage. Elf erste Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und gewonnene Wettbewerbe in Ljubljana (2007), Herford (2008), Lübeck (2009), Bellelay (2011), München (ARD 2011) und Leipzig (Bach 2012) zeigen, dass der aufstrebende Musiker nicht nur über das notwendige technische Rüstzeug, sondern auch über ausgezeichnete interpretatorische Fähigkeiten verfügt. Nicht umsonst widmete die Deutsche Stiftung Musikleben ihm den erstmals vergebenen Exzellenzpreis.
Zuhörer seines Orgelspiels kennzeichnen dieses als „virtuos wie durchdacht, ausgesprochen klar strukturiert und sorgsam im Umgang mit dem jeweiligen musikalischen Material. Seine Interpretationen wirken wunderbar lebendig und von Musizierlust getragen, kraftvoll und beseelt zugleich.“ (Klassikblog) In Kirchheim erweist Lang mit seinem Rezital „Von früh bis spät“ dem wohl größten Orgelvirtuosen des 18. Jahrhunderts, Johann Sebastian Bach, seine Reverenz, indem er vom Früh- zum Spätwerk einen chronologischen Bogen spannt. Das Praeludium in C BWV 566 in Form einer fünfteiligen norddeutschen Orgeltoccata eröffnet den Reigen, ein Jugendwerk aus seiner Arnstädter Zeit (1703-1707), vermutlich kurz nach seinem Studienaufenthalt bei Buxtehude entstanden. Es folgt die längste uns von Bach überlieferte Choralpartita über „Sei gegrüßet, Jesu gütig“, BWV 768, die in die gleiche Zeit zu datieren ist. Die großartige Trilogie Toccata, Adagio und Fuge BWV 564 zeigt mit der furiosen Einleitung die blendende Pedaltechnik, über die Bach verfügte, zu datieren in die Weimarer Zeit ab 1708. Der Contrapunctus 14 aus „Kunst der Fuge“ BWV 1080 ist die Schluss-Fuge der berühmten Sammlung, die in Bachs letzten Lebensjahren um 1748/49 in Leipzig entstanden ist. Über der Komposition der berühmten unvollendeten Quadrupelfuge, die beim Einsatz des dritten Themas (B-A-C-H) abbricht, soll Bach laut Forkels Nekrolog gestorben sein. Mit dem Choralvorspiel über „Vor deinen Thron tret ich hiermit“, BWV 668, welches Eingang in den Erstdruck der „Kunst der Fuge“ 1751 gefunden hat, endet die Hommage an J.S. Bach.
Johannes Lang studierte Historische Tasteninstrumente/Cembalo bei Prof. Dr. Robert Hill und Kirchenmusik (Orgel bei Prof. Martin Schmeding, Improvisation bei Prof. Karl Ludwig Kreutz, Dirigieren (Chor- und Orchester) bei Jan Schumacher, Steffen Schreyer, Prof. Manfred Schreier, Andreas Winnen sowie Gesang und Ensemblegesang bei Prof. Torsten Meyer an der Musikhochschule Freiburg. Nach seinen Bachelorabschlüssen, mit Auszeichnung im Sommer 2013 und den Masterabschlüssen mit Bestnoten in beiden Fächern im Sommer 2015, schloss er sein Studium mit dem Konzertexamen im Fach Orgel bei Prof. Martin Schmeding und Prof. Hannfried Lucke im Oktober 2016 mit Auszeichnung ab.
Der talentierte Künstler war Stipendiat u.a. der Deutschen Stiftung Musikleben sowie der Studienstiftung des Deutschen Volkes und widmet sich einer intensiven, weltweiten Konzerttätigkeit. Er arbeitet u. a. mit Musikern wie Gottfried von der Goltz, Teodor Currentzis und Markus Landerer zusammen und ist als Solist an Orgel und Cembalo mit den Bergischen Symphonikern, der Badischen Kammerphilharmonie, dem Philharmonischen Orchester Freiburg sowie dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks aufgetreten.
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, am Ausgang wird um eine Spende gebeten.