Weinheim – Das Risiko, bei einem Wohnungsbrand ums Leben zu kommen, ist für Senioren doppelt so hoch wie für die restliche Bevölkerung. Laut Statistischem Bundesamt sind 61 Prozent der Brandtoten in Deutschland über 60 Jahre alt. Daher bietet der Stadtseniorenrat gemeinsam mit der Weinheimer Feuerwehr eine Informationsveranstaltung am 23. November 2017 an. Brände vorbeugen und sich schützen lautet das Thema.
Im Brandfall kann einem vieles im Wege stehen – vor allem das Alter. Daher sind bei Feuerwehr auch oft Senioren von Bränden betroffen. Die Feuerwehr gibt gemeinsam mit dem Stadtseniorenrat, den Senioren und Ihren Angehörigen Tipps, damit man etwas vorbeugend für einen besseren Schutz tun kann.
Das Senioren überdurchschnittlich oft von Bränden betroffen sind hat einen Grund. Die Sinneswahrnehmungen nehmen im Alter nehmen ab. Wer schlechter hört, sieht und riecht, nimmt daher Gefahren später wahr, wie zum Beispiel den angebrannten Topf auf dem Herd. Die Reaktionszeiten werden mit zunehmendem Alter länger. Senioren können auf Gefahren nicht mehr so rasch reagieren und sich beispielsweise schnell in Sicherheit bringen. Heizdecken, alte elektrische Leitungen und elektrische Geräte mit beschädigten Kabeln sind eine klassische Gefahrenquelle. Aber auch Herd, Bügeleisen und Wasserkocher, die sich nicht selbst abschalten, können Brände verursachen.
Durch eingeschränkte Mobilität können ältere Menschen nicht so schnell flüchten, was vor allem nachts ein Problem ist. Nach aktuellen Erhebungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder leben in Deutschland 95,6 Prozent der Senioren in Privathaushalten. Bei der Infoveranstaltung wird die Feuerwehr neben nützlichen Tipps auch eine Checkliste der Kampagne „Rauchmelder retten Leben“ vorstellen, die speziell für Senioren entwickelt und abgestimmt wurde. Die nun zur Verfügung stehende kostenlose Checkliste soll älteren Menschen und Angehörigen helfen, das individuelle Gefährdungsrisiko für Wohnungsbrände besser einzuschätzen. Natürlich kann die Checkliste nicht alle Lebenssituationen erfassen. Vielmehr soll sie das Gefahrenbewusstsein erhöhen und zum präventiven Handeln anregen. Was viele nicht wissen: Ein Drittel aller Wohnungsbrände entstehen aufgrund elektrischer Defekte. Deshalb wird die Feuerwehr Weinheim in ihrem Vortrag gezielt Hinweise geben, wie man auch hier Brandgefahren verringern kann. Außerdem wird es bei dem Vortrag um das Verhalten im Brandfall gehen unter Berücksichtigung des Fluchtwegs zur individuellen Lebens- und Wohnsituation. Da in Baden-Württemberg seit 2015 auch die Rauchmelder Pflicht in Kraft getreten ist, wird die Feuerwehr auch dazu Informationen geben und Fragen beantworten.
Der kostenlose Vortrag „Brandschutz für Senioren“ findet am Donnerstag, den 23. November 2017 um 15:00 Uhr im Saal der VHS Weinheim Luisenstraße 2 statt. Eingeladen ist jeder der sich zu diesem Thema informieren möchte.