Karlsruhe – Spielberichte der KIT SC GEQUOS schreiben sich in den letzten Wochen oft ähnlich: Über weite Strecken auf Augenhöhe, guter Kampfgeist, Probleme bei der Reboundkontrolle, Siegchance bis kurz vor Schluss, schlechte Trefferquote in der entscheidenden Phase, am Ende mit leeren Händen. Beim Tabellendritten Iserlohn Kangaroos ist es den GEQUOS am Samstagabend erneut nicht gelungen, diese Story umzuschreiben. Die Heimreise mussten sie mit einer 60:71 (30:35)-Niederlage im Gepäck antreten.
Was für die Karlsruher funktioniert hat: Anders als gegen Coburg am Mittwoch fanden die GEQUOS mit viel Energie und Einsatz direkt ins Spiel und mussten keinem frühen Rückstand nachlaufen. Im ersten Angriff gestatteten sie Iserlohn binnen 24 Sekunden keinen Wurf. Im Gegenzug traf Benjamin Kaufhold aus der Distanz zur 3:0-Führung. Danach entwickelte sich bis zur Mitte des Viertels ein ebenbürtiger Fight. Beim Stand von 9:9 starteten die Gastgeber einen 9:0-Run, den die GEQUOS erst 60 Sekunden vor Viertelende durch einen Korbleger von Alex Rüeck unterbrachen.
Im zweiten Abschnitt spielten die Kangaroos zunächst ihre Stärken aus und erhöhten ihren Vorsprung auf 25:11 (2.). Den viertelübergreifenden 16:2-Run stoppte Rüeck mit einem Dreier – und er setzte damit ein Zeichen, dass die GEQUOS sich nicht kampflos geschlagen geben werden. Mit viel Aufwand arbeiteten sich die Gäste Punkt für Punkt zurück. Nach einem Sprungwurf von Luka Drezga lagen sie nur noch mit 27:32 hinten (17.). Die Schlussphase des Viertels zeigte wieder einmal eines der Karlsruher Probleme: Ganze 60 Sekunden blieb Iserlohn durch vier Offensivrebounds in Folge in Ballbesitz. Allerdings hielt die Defensive der GEQUOS und ließ keine Punkte zu. Wenig später ging es beim Stand von 35:30 für Iserlohn in die Kabinen.
Im dritten Viertel hatten die Karlsruher den besseren Start und verkürzten durch drei Zähler von Florian Rothenberg auf 33:35. Die gute Phase hielt allerdings wie zu Beginn der Partie nicht lange an. Iserlohn fand nach drei Minuten seinen Rhythmus – die GEQUOS hatten an beiden Enden des Feldes keine guten Antworten mehr. Durch einen erneuten 8:0-Lauf bauten die Gastgeber ihren Vorsprung auf 43:33 aus. Dass es trotzdem wenig später spannend wurde, war den 90 Sekunden von Chaed Wellian zu verdanken. In dieser Zeit traf der Karlsruher Forward ganze vier Dreier und verkürzte den Rückstand so auf 47:48. Bitter für die GEQUOS: Mit der Schlusssirene traf Gabriel de Oliveira ebenfalls aus der Distanz zum 53:47.
Das Schlussviertel war von viel Intensität geprägt. Die Karlsruher suchten immer wieder den Weg zum Brett und zu einfachen Punkten. Angeführt von Center Jeremy Black kamen sie so bis zur Mitte des Abschnitts auf 54:56 heran. Doch erneut zeigten die Iserlohner just in dem Moment ihre Qualitäten, in dem die GEQUOS an der Führung schnupperten. Durch zwei Korbleger bauten sie ihren Vorsprung direkt auf sechs Zähler aus. Die Karlsruher hatten wieder einmal in der Schlussphase große Probleme, sich für ihr Spiel zu belohnen. In den letzten sechs Minuten trafen sie ganze zwei Feldwürfe – beide aus der Distanz durch Kaufhold. Am Brett ging nach dem guten Start ins Schlussviertel am Ende nichts mehr. So setzten sich die Kangaroos letztlich mit 71:60 durch.
„Das war wieder eine ganz enge Kiste. Wir haben es leider wieder einmal verpasst, in der Schlussphase unser Momentum zu nutzen und uns zu belohnen. Wir haben grade in der Phase teilweise zu hastig gespielt und das Spiel hergegeben“, sagt Manager Zoran Seatovic. Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssen die GEQUOS am kommenden Wochenende endlich ihre ersten Punkte in der ProB mitnehmen. Am Samstag ist der FC Bayern Basketball II zu Gast – die nächste Gelegenheit, die Story umzuschreiben.
Punkte GEQUOS: Kaufhold 14, Black 13 / 8 Reb, Wellian 12, Rothenberg 6, Rüeck 5, Schmitz 4, Drezga 4, Davis 2