Sinsheim – Am 7. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga sorgte Stephanie Breitner gegen den SC Sand mit ihrem Treffer in der Nachspielzeit für einen 1:0 (0:0)-Erfolg. Im Dietmar-Hopp-Stadion ergaben sich für zwei gleichwertige Mannschaften viele Chancen, am Ende traf jedoch nur die TSG: der dritte Saisonsieg für die Mannschaft von Chef-Trainer Jürgen Ehrmann.
TAKTIK & PERSONAL:
Sophie Howard und Michaela Specht fielen für das Heimspiel gegen den SC Sand aus und so vertraute Chef-Trainer Jürgen Ehrmann der Dreierkette, die in der zweiten Halbzeit beim SC Freiburg eine starke Leistung ablieferte. Tamar Dongus rückte in die Mitte, links verteidigte Franziska Harsch, auf der rechten Seite Maximiliane Rall. Ansonsten ergab sich im Vergleich zur Partie beim Sport-Club nur eine Änderung. Judith Steinert begann für die in die Dreierkette gerutschte Rall auf der rechten Außenbahn. Taktisch agierte die TSG damit erneut im 1-3-5-2.
Bei regnerischem Wetter entwickelte sich im Dietmar-Hopp-Stadion eine ausgeglichene Partie. Fehlpässe auf beiden Seiten ermöglichten dem jeweils anderen immer wieder gefährliche Angriffe, sodass sich schnell Chancen ergaben. So wäre nach 45 Minuten ein 3:3 bezeichnender gewesen als das 0:0, mit dem es in die Kabinen ging.
Während im ersten Durchgang der SC Sand leichte Feldvorteile hatte, begann die TSG nach der Pause etwas stärker als das Gästeteam. Dabei agierte die Mannschaft von Ehrmann nicht mehr mit Dreierkette, sondern stellte auf ein 4-4-2 um. Harsch und Tamar Dongus blieben in der Innenverteidigung, Rall rückte ins Mittelfeld auf die rechte Außenbahn. Hartig schob vom Zentrum auf die linke Seite. Gut zwanzig Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als es erneut Schlag auf Schlag ging. Erst vergab die TSG zwei hochkarätige Chancen, im Gegenzug scheiterte Sand zwei Mal aus aussichtsreicher Position. Als sich beide Mannschaften bereits mit einer Punkteteilung zufriedengegeben hatten, schlug die TSG eiskalt zu. In der Nachspielzeit schloss Stephanie Breitner einen Konter zum 1:0 ab. Der Siegtreffer.
DER SPIELFILM:
2. Spielminute: Der erste Torschuss! Zwei Minuten sind im Dietmar-Hopp-Stadion gespielt. Sharon Beck lässt auf rechts zwei Gegenspielerinnen stehen und bringt mit ihrem starken Linken eine gute Flanke ins Zentrum, wo Nicole Billa heranfliegt. Der Kopfball kommt aber zu zentral – in die Arme von SC-Torhüterin Carina Schlüter.
15. Spielminute: Das muss doch die Führung sein! Riesen-Chance für die TSG! Bisher haben die Gäste etwas mehr vom Spiel, doch die TSG muss nun eigentlich mit 1:0 führen. Nicole Billa bedient bei einem Konter Judith Steinert mit einem starken Pass in die Schnittstelle, die läuft allein auf Schlüter im SC-Kasten zu, doch die Torhüterin pariert den Flachschuss.
17. Spielminute: Glück für die TSG! Nach einem Eckball scheitert der SC Sand nur knapp. Friederike Abt kann den aufs Tor gezogenen Ball nicht festhalten und aus dem Getümmel heraus schießt eine SC-Spielerin an die Unterkante der Latte. Der Nachschuss aus kurzer Distanz segelt wieder Richtung Tor, doch Abt springt dazwischen. Puh!
18. Spielminute: Der nächste Lattentreffer! Dieses Mal für die TSG! Sharon Beck fasst sich aus 22 Metern ein Herz, ihr wuchtiger Linksschuss springt vom Aluminium zurück ins Spielfeld. Mist!
33. Spielminute: Nun wieder Sand. Nina Burger setzt sich auf links durch und passt scharf ins Zentrum. Dort rauscht Laura Feiersinger herbei und hält den Fuß hin. Doch der Abschluss ist zu unkontrolliert und geht knapp rechts am Tor vorbei.
38. Spielminute: Wieder Sharon Beck aus der Distanz – wieder verhindert das Lattenkreuz die Führung! Die Mittelfeldspielerin zieht einen Freistoß von halblinks aus 25 Metern direkt aufs Tor und der SC Sand hat ganz viel Glück…
55. Spielminute: Die TSG erarbeitet sich seit der Pause ein leichtes Übergewicht und verpasst erneut nur knapp die Führung. Leonie Pankratz flankt aus dem linken Halbfeld ins Zentrum, wo niemand Verteidigerin Maxi Rall auf dem Schirm hat. Die muss im Grunde nur den Kopf hinhalten, segelt aber knapp an der Kugel vorbei. Mist!
67. Spielminute: Das gibt’s doch nicht! Doppelchance! Die erste Aktion: Fabienne Dongus leitet den Ball im Sturmzentrum mit dem Kopf weiter zu Sharon Beck, die aus spitzen Winkel bedrängt zum Abschluss kommt. Schlüter pariert mit dem Fuß den Flachschuss ins lange Eck. Die zweite Aktion: Die Zuschauer haben den Jubelschrei schon auf den Lippen. Beck kommt zentral an der Strafraumgrenze zum Schuss, der streicht am rechten Pfosten vorbei.
68. Spielminute: Doppelchance auf der anderen Seite! Jetzt hat die TSG mächtig Glück…Erst greift der SC Sand über die rechte Seite an, den Querpass setzt die eingewechselte Dina Blagojevic rechts neben das Tor. Dann verpasst Franzi Harsch den Ball und Nina Burger ist frei durch. Clever schiebt die Angreiferin den Ball ins Zentrum, wo Laura Feiersinger nur einschieben muss. Doch Abt ist mit einer ganz starken Fußabwehr zur Stelle und verhindert den Rückstand.
84. Spielminute: Gut, der muss eigentlich drin sein. Doch die TSG hat Glück. Eine Flanke von rechts kann die Hoffenheimer Abwehr nicht verhindern und Anne van Bonn steht im Zentrum völlig blank. Unbedrängt köpft sie den Ball aber neben das Tor.
90. + 1 Spielminute: Tooooooooor für die TSG! Endlich! Ein Last-Minute-Treffer! Die TSG fährt in der Nachspielzeit einen klasse Konter und Stephanie Breitner behält die Nerven. Emily Evels setzt auf der linken Seite zum Sturmlauf an und legt im Strafraum quer zu Breitner. Die hat Zeit und schiebt den Ball eiskalt und überlegt an Schlüter vorbei ins Tor. Der Jubel kennt keine Grenzen.
Ärgerliche Niederlage für TSG II
Gegen den 1. FFC Frankfurt II kassierte das Zweitligateam am Sonntag die zweite Saisonniederlage. Das entscheidende Tor zum 0:1 (0:0)-Endstand erzielte Julia Matuschewski per Freistoß (74.). Mit zwölf Punkten aus sechs Spielen rutscht die TSG II in der 2. Bundesliga Süd auf den vierten Tabellenplatz ab.
Nach dem sechsten Spieltag der 2. Bundesliga Süd tauschten die TSG Hoffenheim II und der 1. FFC Frankfurt II die Plätze. Die Tabellennachbarn trafen im Ensinger Stadion in St. Leon aufeinander und da die Gästemannschaft die umkämpfte Partie am Sonntag für sich entschied, musste die TSG II den dritten Platz räumen. „Das war eine vermeidbare und damit sehr ärgerliche Niederlage“, haderten Siegfried Becker und Lena Forscht nach dem 0:1 (0:0). „Wir hatten deutlich mehr Chancen in der Partie, haben diese nur nicht genutzt.“ Gegen den 1. FFC Frankfurt II begann das Zweitligateam im Vergleich zur Partie in Saarbrücken mit drei Änderungen in der Startelf. Torhüterin Janina Leitzig sowie Ricarda Schaber und Tabea Waßmuth rutschten aus dem Bundesliga-Kader in die Mannschaft und nahmen die Plätze von Ann-Kathrin Dilfer, Alicia Schinko und Annika Eberhardt ein. Im Ensinger Stadion begegneten sich zwei Teams auf Augenhöhe. Mehr vom Spiel hatte zunächst die TSG II. Immer wieder spielte sich die Mannschaft von Becker und Forscht gut in den torgefährlichen Raum, doch der erfolgreiche Abschluss fehlte. Der Defensivverbund der TSG II arbeitete konzentriert, sodass Frankfurt kaum zu Offensivaktionen kam.
Nach der Halbzeitpause wurde das Spiel zerfahrener. Die Gäste aus Frankfurt hatten nun mehr Struktur im Spiel und versuchten die TSG früher zu stören. „Der zweite Durchgang war sehr kampfbetont und von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägt“, so Becker und Forscht. „Wir hatten nicht mehr so viel Ballbesitz und Frankfurt hat uns für die verschlafene Anfangsphase bestraft.“ Nachdem der FFC II in der 72. Minute noch eine gute Chance vergab, setzte Julia Matuschewski in der 74. Minute einen Freistoß aus 20 Metern direkt ins TSG-Tor. Erst mit dem Gegentreffer wachte die TSG II auf und hatte Chancen zum Ausgleich. Doch Jana Beuschlein verpasste das 1:1 mit dem Kopf, Dana Leskinen wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitssituation zurückgepfiffen. „Wenn man die Chancen in so einem Duell auf Augenhöhe nicht macht, kann einem ein Freistoß das Genick brechen“, resümierten Becker und Forscht. „Die Niederlage war nicht verdient, aber wir können sie nicht rückgängig machen, sondern müssen es beim nächsten Mal einfach besser machen.“
U17 siegt trotz schwacher Leistung
Die U17-Juniorinnen feierten am Samstag beim FSV Hessen Wetzlar den fünften Sieg in Folge. Trotz schwacher Mannschaftsleistung sorgten Klara Gorges (15.) und Fabienne Walaschewski (54.) beim Aufsteiger für einen 2:0 (1:0)-Erfolg. In der B-Juniorinnen-Bundesliga Süd belegt die TSG damit weiterhin den zweiten Tabellenplatz.
„Das war ein schwacher Auftritt von uns“, haderten Uwe Andorfer und Andy Zehnbauer, Trainer der U17, nach der Partie beim FSV Hessen Wetzlar am achten Spieltag der B-Juniorinnen-Bundesliga Süd. „Wenn wir am Samstag gegen den FC Bayern München etwas holen wollen, müssen wir uns deutlich steigern.“ Als Favorit reiste die TSG zum FSV Hessen Wetzlar, der mit drei Punkten den letzten Tabellenplatz belegt. Dabei konnte das Trainerteam der U17-Juniorinnen zwar personell nahezu aus dem Vollen schöpfen, doch beim Aufsteiger fand die TSG überhaupt nicht in die Partie. So verbrachte die Mannschaft von Andorfer und Zehnbauer die Anfangsphase damit, sich auf die Taktik des Gegners einzustellen und freie Räume zu finden. Im Anschluss agierte die TSG zu nachlässig, um sich Torchancen zu erspielen. Die Pässe kamen meist zu ungenau, zudem zeigte die U17 ein schwaches Zweikampfverhalten. „Wir haben die Qualitäten vermissen lassen, die wir in den vergangenen Wochen gezeigt haben“, so Andorfer und Zehnbauer. „Dennoch waren wir Wetzlar über weite Strecken des Spiels überlegen.“ In der 15. Minute nutzte Klara Gorges eine der wenigen Torchancen des ersten Durchgangs zur Führung. Aus der Distanz überwand die Mittelfeldspielerin die Torhüterin der Gastgeberinnen.
In der zweiten Halbzeit bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild. Wetzlar blieb in der Offensive ungefährlich, doch auch bei der TSG lief wenig zusammen. Die Gastgeberinnen standen etwas höher, sodass sich der U17 mehr Räume boten. Als die Partie zu kippen drohte, erzielte die TSG das 2:0. Klara Gorges, die viele positive Akzente setzte, bediente Angreiferin Fabienne Walaschewski (54.). „Anschließend machte Wetzlar auf und wir kamen endlich zu Chancen“, so das Trainerteam. „Diese haben wir haben nicht effizient genug verwertet.“ So scheiterten Nele Bauer, Lena Bullert und Fabienne Walaschewski aus aussichtsreicher Position, sodass es beim 2:0 blieb. „Das Ergebnis geht aufgrund der Spielanteile in Ordnung“, resümierten Andorfer und Zehnbauer.