Mainz – Die Partnerschaftsverbände Rheinland-Pfalz/Oppeln und Rheinland-Pfalz/Mittelböhmen sowie Rheinland-Pfalz/Burgund haben fusioniert. Künftig wird nun nur noch ein Verband auf rheinland-pfälzischer Seite die Aktivitäten innerhalb des so genannten „Vierernetzwerks“ zur Zusammenarbeit der europäischen Regionen organisieren. Dies wurde im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am gestrigen Tag beschlossen.
„Ich bin guten Mutes, dass der fusionierte Partnerschaftsverband bei jüngeren wie älteren Menschen dazu beitragen kann, unsere Nachbarn im Westen und im Osten Europas besser kennen und verstehen zu lernen“,
sagte Landtagspräsident Hendrik Hering, der zugleich Vorsitzender der beiden nun fusionierten Partnerschaftsverbände war. Mit einer Neuausrichtung der Arbeit des Partnerschaftsverbandes, der unter dem Namen „Partnerschaftsverband Rheinland-Pfalz/4er Netzwerk e.V.“ firmieren wird, solle ein deutliches europapolitisches Signal ausgesandt werden. Und dies insbesondere in Zeiten, in denen eine große Europa-Skepsis wahrnehmbar ist.
Regions- und bürgernahes Netzwerk schaffen
Aus der Fusion der Verbände ergeben sich laut Hering vielfältige Vorteile wie beispielsweise eine Straffung des Verwaltungsaufwands, verbesserte Fördermöglichkeiten durch die EU, Synergieeffekte durch Bündelung von Maßnahmen und Veranstaltungen, eine gemeinsame Außendarstellung sowie insbesondere eine verstärkte Förderung des Europa-Gedankens durch eine Betonung der regionalen Ebene in der EU. Damit solle schließlich ein regions- und bürgernäheres Netzwerk in Europa geschaffen sowie die Zusammenarbeit zwischen den Partnern intensiviert und optimiert werden.
„Dann wird es auch möglich sein, eine neue Begeisterung für ein politisch vereintes Europa zu schaffen“,
sagte Hering.
Auch Berufsschulen einbeziehen
Der europäische Gedanke müsse dabei „von unten wachsen“. So trügen Kommunen eine besondere Verantwortung, denn sie seien nahe bei den Menschen. Der Partnerschaftsverband dürfe dabei nicht nur Hochschulen und Gymnasien in den Blick nehmen. Verstärkt müssten auch Schülerinnen und Schüler aus dem berufsbildenden Bereich mit der Arbeitswelt in einem vereinten Europa vertraut gemacht werden.
„Ein gutes und aktuelles Beispiel ist die deutsch-französisch-polnisch-tschechische Schülerbegegnung, die vom 13. bis 17. November in Mainz mit Berufsschülern aus dem Fachbereich Medien stattfindet“,
betonte Hendrik Hering. Auch die Praktikantenvermittlung zwischen den vier Regionen beziehe die berufliche Bildung ein, was dazu beitrage, dass sich Arbeitnehmer in Europa stärker als Kollegen und nicht als Konkurrenten empfänden. Zudem wünsche er sich, dass der Partnerschaftsverband künftig Kammern und Handwerksbetriebe stärker einbeziehe.
Hendrik Hering erinnerte in seinem Grußwort auch an den am 23. Oktober verstorbenen ehemaligen Landtagspräsidenten Joachim Mertes, der sich als Präsident des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz/Burgund und Vorsitzender des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz/Oppeln/Mittelböhmen über Jahrzehnte hinweg mit großer Leidenschaft und nachhaltig für die Idee eines geeinten Europas eingesetzt hatte.