Heidelberg/Hannover. Dass die deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft der Männer in den bevorstehenden November-Tests neben Brasilien (11. November) und Chile (25.November) am 18. November 2017 erstmals auch gegen WMTeilnehmer USA testen darf, ist ein klares Zeichen, dass der Weltverband World Rugby registriert hat, dass das deutsche Rugby eine sehr positive Entwicklung nimmt. Jetzt müsse man, so Nationaltrainer Kobus Potgieter, unter Beweis stellen, dass man diesen Eindruck auch nachhaltig bestätigen kann, um künftig noch öfter gegen Top-20-Teams auflaufen zu können.
„Ich denke, dass unsere guten Ergebnisse zum Beispiel gegen Uruguay im letzten Herbst oder gegen Rumänien im Frühjahr eine Message in die Rugbywelt gesendet haben, dass hier bei uns in Deutschland was Gutes passiert“, so Potgieter. „Wir brauchen aber solche Spiele gegen Topgegner auch, um uns weiter zu verbessern. Jedenfalls freuen wir uns schon auf die bevorstehenden drei Spiele und hoffen, auch weiter positive Signale senden zu können. “
Die Begegnungen gegen Brasilien, die USA und Chile sind für den Coach nicht nur Gradmesser für den momentanen Leistungsstand und der Härtetest in der Vorbereitung auf die Europameisterschaftsspiele im Frühjahr 2018. „Natürlich geht man in solche Testspiele, um diese auch zu gewinnen. Wir wollen uns in diesen Spielen weiter verbessern, um dann in den EM- und WM-Qualifikationsspielen im Frühjahr in einer Top-Verfassung zu sein. Deshalb sind diese drei Partien sehr wichtig für uns“, unterstreicht Trainer Potgieter. „Traditionell nutzen wir dieses Fenster aber auch, um einigen jungen Spielern die Chance zu geben, sich auf diesem Level zu präsentieren. Dazu werden einige neue, erfahrene Spieler auflaufen, die uns weitere Tiefe im Kader bringen können.“
Als vermeintlich stärksten Gegner hat Kobus Potgieter die US-Amerikaner ausgemacht, die sich bereits ein weiteres Mal für die Rugby-Weltmeisterschaft qualifiziert haben. „Sie haben einen sehr starken Kader nominiert – mit vielen Profis, die in den starken europäischen Ligen spielen. Wir werden sie intensiv analysieren, aber schon jetzt ist klar, dass wir es mit einem sehr starken Gegner zu tun bekommen, der sicher auf demselben Niveau anzusiedeln ist wie Rumänien oder Georgien. Das Team ist stark besetzt im Sturm und jederzeit gefährlich, wenn es den Ball in der Hand hat. Das wird ein sehr guter und harter Test für uns. Aber genau das wollen wir ja.“
Auftaktgegner Brasilien konnte zwar bei den letzten beiden Aufeinandertreffen besiegt werden, doch Potgieter hat beobachtet, dass „sie sich von Mal zu Mal weiter verbessert haben. Wir wissen, was auf uns zukommt. Die Jungs sind stark im Gedränge und haben ein gutes Ballhandling. Darauf müssen wir uns einstellen.“ Auf dem gleichen Leistungslevel siedelt der DRV-Nationaltrainer das Team aus Chile an. „Wir haben einiges an Videomaterial gesehen und wissen, dass sie einen sehr physischen Stil bevorzugen. Wir kennen sie praktisch kaum, aber es ist immer gut, wenn man auf Gegner trifft, die einen anderen Spielstil pflegen.“
Wichtig sind diese drei Partien auch mit Blick auf die noch immer mögliche, erstmalige Qualifikation für den Rugby World Cup. „Die Tür ist noch offen, auch wenn es natürlich alles andere als einfach ist. Die Ergebnisse in den letzten beiden Spielen gegen Spanien und Russland haben es uns sicher nicht leichter gemacht. Wir werden uns für die EM-Spiele im Frühjahr gut vorbereiten und nochmal alles in die Waagschale werfen. Und dabei werden uns die drei Spiele, die uns nun bevorstehen, auf jeden Fall helfen.“
Tickets für die Länderspiele der DRV XV gegen Brasilien, die USA und Chile gibt es im Vorverkauf im Internet unter www.rugby2017.de.