Frankfurt: 4.500 Besucher beim 48. Deutschen Jazzfestival Frankfurt

48. Deutsches Jazzfestival Frankfurt: Cory Henry & The Funk Apostles (Foto: hr/Sascha Rheker)
48. Deutsches Jazzfestival Frankfurt: Cory Henry & The Funk Apostles (Foto: hr/Sascha Rheker)

Frankfurt am Main – 4.500 Fans besuchten die fast durchweg ausverkauften Konzerte des 48. Deutschen Jazzfestivals Frankfurt in der Alten Oper Frankfurt, im hr-Sendesaal und im Künstlerhaus Mousonturm.

Zum Auftakt feierte das Festival zwei populäre Spielarten der Black Music und lockte ein überdurchschnittlich junges Publikum in die vollbesetzte Alte Oper. Nach einem fulminanten Gospel-Set mit der hr-Bigband ließ sich der phänomenale Hammond-Virtuose und Funk-Prediger Cory Henry auch durch einen Kurzschluss auf der Bühne nicht stoppen und versetzte das Publikum mit seinen Funk Apostles in Ekstase. Nach diesem mitreißenden Eröffnungskonzert zeigte das Festival im hr-Sendesaal und im Mousonturm, wie vielfarbig und vielschichtig Jazz heute sein kann.

hr-Jazzensemble: Heinz Sauer, Christof Lauer, Peter Back, Valentin Garvie, Stefan Lottermann, Ole Heiland, Tom Schlüter, John Schröder, Günter Lenz, Uli Schiffelholz (Foto: hr/sascha Rheker)
hr-Jazzensemble: Heinz Sauer, Christof Lauer, Peter Back, Valentin Garvie, Stefan Lottermann, Ole Heiland, Tom Schlüter, John Schröder, Günter Lenz, Uli Schiffelholz (Foto: hr/sascha Rheker)

Mit Steve Lehman’s Sélébéyone, Bänz Oester & The Rainmakers und Shabaka Hutchings & The Ancestors featureten gleich drei Acts Musiker aus Afrika. Während Lehman mit dem senegalesischen Rapper Gaston Bandimic seine kühne Vision einer zeitgemäßen Verschmelzung von HipHop und Jazz präsentierte, begeisterten Oester und Hutchings mit kraftvollen Grooves und energiegeladenen Improvisationen.

Am anderen Ende des stilistischen Spektrums standen die feinziselierte Kammermusik des Kölner Saxofonisten Roger Hanschel mit dem Auryn Quartett, ein magisches Solo-Set des armenischen Pianisten Tigran Hamasyan sowie ein intimes Matinee-Konzert mit Bob Degen und Matthias Nadolny.

Weitere Beispiele für die vielen regionalen Dialekte, die der Jazz ausgeprägt hat, boten der norwegische Bassist und Komponist Mats Eilertsen mit seiner Band Rubicon und das hr-Jazzensemble, das im 60. Jahr seines Bestehens als nimmermüder generationenübergreifender Experimentierzirkel überzeugte.

Die hohe Kunst des telepathischen Interplay zelebrierte das US-amerikanische All-Star-Trio von Danilo Pérez, John Patitucci und Brian Blade bei seinem mit Standing Ovations gefeierten Auftritt.

Shabaka & The_Ancestors (Foto: hr/Sascha Rheker)
Shabaka & The_Ancestors (Foto: hr/Sascha Rheker)

Die Radiohörer konnten – bis auf eine Ausnahme – alle Konzerte live in hr2-kultur verfolgen, außerdem ist der Auftaktabend des Festivals auf jazzfestival.hr2-kultur.de weiterhin als Video on Demand abrufbar. Das 49. Deutsche Jazzfestival Frankfurt 2018 findet im nächsten Jahr am 22. und vom 25. bis. 28. Oktober statt.

Das 48. Deutsche Jazzfestival Frankfurt 2017 wurde vom Hessischen Rundfunk/hr2-kultur in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt am Main/Dezernat für Kultur und Wissenschaft veranstaltet. Weitere Partner waren die Alte Oper Frankfurt, das Künstlerhaus Mousonturm, das Le Méridien Parkhotel Frankfurt und die Adam Opel AG.