Frankfurt am Main – Donquichotterie, À-la-carte-Restaurant und Hieroglyphen: Diesen Stolperfallen der deutschen Rechtschreibung stellten sich gestern 13 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Frankfurt am Main im Diktatwettbewerb „Die Wirtschaft schreibt!“. Sie waren aufgerufen, sich im sportlichen Wettkampf zu beweisen. Dabei stand nicht nur die Freude an der Sprache im Vordergrund, sondern auch der gute Zweck.
15 Teams mit bis zu sechs Teilnehmern stellten sich dem anspruchsvollen Diktat. Die durchschnittliche Fehlerzahl betrug 17,6 Fehler. Sieger in der Einzelkategorie wurde Ulf Meyer vom Team „Mit Sicherheit zum Erfolg“ der Continental AG mit nur 7 Fehlern. In der Teamkategorie gab es zwei erste Plätze mit 14 Fehlern im Durchschnitt. Sieger wurden das Team „Die Wilde HKS 13“ von der Deutschen Leasing AG und das Team „Infraserv 2“ der Infraserv Höchst. Die Einzel- und Mannschaftssieger erhielten eine Urkunde und eine Trophäe.
„Man mag ja in den neuen Medien teilweise schreiben, wie es einem beliebt. Im Geschäftsleben aber kommt es auf Präzision und Korrektheit an. Deshalb unterstützt die Stiftung Polytechnische Gesellschaft das Projekt ‚Die Wirtschaft schreibt‘“, sagt Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorsitzender des Vorstands, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main.
„Der Diktatwettbewerb liegt mir persönlich sehr am Herzen. Es gibt lustige, verwirrende oder auch wirklich ungünstige Rechtschreibfehler, aber sie alle wirken nun mal unprofessionell und werfen ein schlechtes Licht auf den Absender und auf das Unternehmen, in dessen Namen er schreibt. Ich habe deswegen großen Respekt vor jedem Teilnehmer, der sich dieser Herausforderung stellt. Darüber hinaus geht es um einen guten Zweck. Die Wirtschaft schreibt ist ein Format, das Spaß und Arbeit perfekt kombiniert“, sagt Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer, IHK Frankfurt am Main.
„Die Wirtschaft schreibt!“ ist eine Veranstaltung der IHK Frankfurt am Main mit Unterstützung der Stiftung Polytechnische Gesellschaft. Zentrales Element der Veranstaltung ist ein kniffliges, rund zwanzigminütiges Diktat in Form eines Geschäftsbriefs, das von den Teilnehmern gemeinsam und gleichzeitig geschrieben wird. Der Text offenbart Schwierigkeiten und Reichtum der deutschen Sprache zugleich. Nach dem Diktat korrigieren die Teilnehmer die Texte zunächst selbst. Im Anschluss ermittelt eine Jury aus den besten Arbeiten die Gesamtsieger nach Punkten.
Die IHK Frankfurt am Main und die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main verdoppelten jeweils das Startgeld der Teilnehmer. So kamen 7.650 Euro zusammen, die Matthias Gräßle und Dr. Roland Kaehlbrandt an das Programm „Lilo Lausch – Zuhören verbindet“ der gemeinnützigen Stiftung Zuhören übergaben. Das Programm fördert das achtsame Zuhören, interkulturelles Lernen sowie die Sprachbildung von Kindern ab zwei Jahren. Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte treffen sich regelmäßig in einem zuhörfreundlichen Raum und sind „ganz Ohr“. Mit der Elefantendame Lilo Lausch finden die Kinder auch im Alltag einen spielerischen Zugang, Gehörtes besser zu verstehen und in eigene Worte zu fassen – eine wichtige Voraussetzung für das Erlernen von Sprachen sowie für das Lesen- und Schreibenlernen.
„Mit Lilo Lausch möchten wir dazu beitragen, dass jedes Kind – unabhängig von seiner sozialen oder kulturellen Herkunft – gerechte Bildungschancen erhält. Wir bedanken uns herzlich für Ihre Unterstützung. Damit wird rund weiteren 1000 Kindern ermöglicht, an Lilo Lausch teilzunehmen“, sagt Simone Groos, Leiterin des Programms „Lilo Lausch“.
Die Website www.dergrossediktatwettbewerb.de/training bietet allen Rechtschreibfans eine Möglichkeit, ihr Wissen zu testen und zu trainieren.