Rheinstetten – 50 Personen konnte Jürgen Imdieke vom Stadtbetrieb am Samstag, 15.08.2015, um 7 Uhr, beim Treffpunkt an der Ampelanlage Ecke Sonnenstraße / Hinter Gierle Weg begrüßen. Zu dieser frühen Stunde sind hier noch keine Autos zum Wertstoffhof unterwegs, so dass die Versteigerung ungestört beginnen kann.
Zwischen ein und zwölf Euro pro Baum boten die Obstliebhaber für eine Ernte in den kommenden Wochen. Von den insgesamt knapp 3000 Obstbäumen in Rheinstetten kamen in Mörsch dieses Jahr 450 Bäume „unter den Hammer“.
„Die Anzahl der zu versteigernden Bäume hängt immer davon ab, wieviel Früchte diese tragen. Auch müssen wir berücksichtigen, wie viele Bäume die Stadt selbst noch benötigt, z.B. für das Apfelpressen der Stadt im Rahmen der offerta oder Ausflüge der städtischen Kindergärten zum Äpfel sammeln und saften.“, erklärte Jürgen Imdieke.
Insgesamt radelten die Teilnehmer fünf Gewanne mit ihren Fahrrädern an und ersteigerten verschiedene alte Apfelstreuobstsorten wie Bohnapfel, Winterrambur, Goldparmäne, Roter und Gelber(Leder) Boskop, Gewürzluike, Rheinischer Krummstiehl, Brettacher, Jakob Lebel, Elstar. Bis zu acht Zentner können von den größeren Bäumen geerntet werden. Und was macht man mit so vielen Äpfeln? Einige Sorten können gut über Monate hinweg gelagert werden, z.B. Bohnapfel, Brettacher und Winterrambur, die sich an einem kühlen Ort dann bis zum Frühjahr halten können. Boskop sind tolle Äpfel zum Kuchen backen. Apfelmus, Apfelsaft und Most sind weitere Antworten auf die Frage nach der Verwendung. Ja, sogar Apfelessig wird daraus hergestellt. Die teilweise mächtig voll hängenden, großen Birnbäume sind bis zu 80 Jahre alt und fürs Schnapsbrennen geeignet. Und die Walnussbäume für die anstehende Weihnachtsbäckerei oder auch nur so zum Essen eine Delikatesse.
Wer dann eine Trotte – eine Presse zur Gewinnung von Fruchtsaft – sucht, hat dieses Jahr Glück. Der Obst- und Gartenbauverein Forchheim hat eine mobile Kelteranlage ausfindig gemacht, die am Dienstag, 15. September, sowie am Freitag, 2. Oktober, hinter der Ufgauhalle jeweils ab acht Uhr morgens aus hundert Kilo Obst rund 70 Liter Saft pressen will. Mostfreunde bekommen den „Süßen“ direkt in die mitgebrachten Fässer gepumpt, für Saftfreunde wird der Apfelsaft auf 70 Grad erhitzt und luftdicht in handliche fünf Liter fassende „Bag-in Box-Verpackungen“ abgefüllt. Zum Saftpressen bitte bei Gerd Waizenegger unter Telefon 07242/4489 anmelden.