Ingelheim – Damit Gefallene und Opfer von Kriegen nicht vergessen werden, ist der vorletzte Sonntag vor Advent von der Bundesregierung 1952 zu deren Gedenken eingeführt worden.
Und es gehe nicht nur um die Weltkriege, sondern um alle Konflikte dieser Welt, in denen Soldaten sterben und die Bevölkerung leide, erläutert Kerstin Klein, Bürgermeisterin der VG Heidesheim in ihrer Rede. Sehr persönlich berichtete sie über ihre Eltern, die als Kinder die Ängste beim Bombenhagel erfahren mussten. Für diese Generation sei ein solcher Gedenktag auch ein Innehalten, sich Erinnern und Dankbarsein, diese Ängste nicht mehr ausstehen zu müssen. Immer wieder werden Menschen jedoch Opfer auch von Terror und Gewalt, nicht nur durch Kriege, sondern durch Hass und Fremdenangst geschürt.
Damit das Gedenken an Kriegs- und Gewaltopfer wach bleibt, sorgten die eindringlichen Worte der jungen Pfadfinderinnen vom Stamm Ottheinrich von der Pfalz VPC Ingelheim. Sie bekennen sich zu Gewaltlosigkeit und sie stehen zur Freundschaft zwischen den Völkern, auf das Aufeinander zugehen, statt wegsehen.
Oberbürgermeister Ralf Claus betonte in seiner Begrüßung, wie wichtig Frieden sei und dass er nicht einfach vom Himmel falle, sondern jeder müsse daran arbeiten, Frieden und Demokratie zu erhalten. Er zitierte Jean-Claude Juncker, den Präsident der Europäischen Kommission: „Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen“, dort würde jedem klar werden, dass nur ein freundschaftliches Miteinander die Welt voran bringen würde.
Das Gebet sprach Pfarrerin Jessica Grünenwald von der Saalkirchengemeinde. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Männergesangverein Großwinternheim 1866 und Bläsern der Musikschule im Weiterbildungszentrum, Heinz-Günter Nuck und Andreas Sauerteig.