Alzey – Ungewöhnlich früh füllten sich die blauen Kinosessel des Bali Kinos in Alzey. Anlässlich des 14. Bundesweiten Vorlesetags öffnete das Team rund um Claus Hadenfeldt seine Pforten bereits in den Morgenstunden für eine Schar neugieriger Kinder, die voller Spannung nebst Popcorn ihre Plätze einnahmen.
Seit nunmehr 14 Jahren ruft DIE ZEIT, die Stiftung Lesen sowie die Deutsche Bahn Stiftung Lesebegeisterte zum Vorlesen am dritten Freitag im November auf. Diesem Aufruf folgte in diesem Jahr auch Pia Haus, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte des Landkreises Alzey-Worms, die im Rahmen des kommunalen Bildungsmanagements auch Kindern mit Migrationshintergrund den Weg zum Buch weisen und diesen die Sprache anhand des Vorlesens näher bringen wollte. Rund 60 Kinder der kommunalen Kindertagesstätte Walter Zuber sowie der Ev. Kindertagesstätte Am Wall – beide betreuen derzeit die meisten Flüchtlingskinder – wurde ein abwechslungsreiches Programm rund um die Geschichte des „Regenbogenfisches“ des schweizer Bilderbuchautors und Illustrators Marcus Pfister geboten. Die sprachliche Barriere konnte auf der Reise in die Unterwasserwelt anhand eines Bilderkinos relativiert werden, so dass alle Kinder der Erzählung folgen konnten und die Möglichkeit hatten, in das Leben des Regenbogenfisches einzutauchen.
„Vorlesen zählt zu den wichtigen Aufgaben, die eine Kindertagesstätte vermitteln sollte“, betonte Dennis Drippe, Leiter der Ev. Kindertagesstätte Am Wall. Das Angebot des kommunalen Bildungsmanagements des Landkreises Alzey-Worms ist auch in der Kindertagesstätte Walter Zuber auf offene Ohren gestoßen: „Der Vorlesetag ist eine wichtige Aktion, da das Vorlesen in den meisten Familien nicht mehr so im Vordergrund steht“, stellte Helene Philippi, Fachkraft für Sprachförderung in der Kindertagesstätte Walter Zuber, fest. Die Kindergarten- und Vorschulkinder waren sich ebenfalls einig. Auf die Frage, ob sie gerne vorgelesen bekommen, antworteten diese einstimmig mit „Ja“. Der Fördercharakter des bundesweiten Vorlesetags wird insbesondere durch die Vorlesestudie des Instituts für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen hervorgehoben, wonach Vorlesen den sprachlichen Ausdruck und den Wortschatz der Kinder fördere und Kinder für das spätere Selbstlesen schon früh begeistern könne.