Mannheim – Am morgigen Mittwoch um 19.00 Uhr ist es soweit. Im Erich-Schäfer-Sportpark kommt es zum ersten Stadtderby zwischen dem VfB Gartenstadt und dem VfR Mannheim auf Ligaebene. Die Partie war vor gut 2 Wochen einem Starkregen zum Opfer gefallen und wird nun nachgeholt. Während die Gelben Bären weiter kräftig Punkte für den Klassenerhalt sammeln wollen, haben die Rasenspieler die Chance, ihre Tabellenführung auszubauen.
Die Tabellensituation beider Clubs wird jedoch erst einmal eine Nebenrolle spielen, denn in Derbys gelten bekanntlich oft andere Gesetze. Das einzige Pflichtspielduell der letzten Jahre gewann der VfR beim VfB in der 1. Runde des bfv-Pokals 2013/2014 mit 9:2!
Das Team aus dem Mannheimer Norden feierte mit dem Verbandsligaaufstieg im Sommer den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte. Es war der vorläufige Höhepunkt eines imposanten Durchmarschs. Nach vielen Jahren in der A-Klasse, gelang 2009 der Sprung in die Kreisliga, die schon nach zwei Runden nach oben verlassen wurde. Nach sechs Spielzeiten in der Landesliga Rhein-Neckar gelang dem VfB in diesem Sommer die Meisterschaft und damit erstmals die Zugehörigkeit zur Verbandsliga Nordbaden.
Mit ordentlich Vorschusslorbeeren ging es für Gartenstadt dann auch in die neue Saison. Manche Experten schoben dem VfB gar die Rolle des Geheimfavoriten zu. Immerhin hatte der Verein mit Transfers von ehemaligen Regionalligaspielern wie Marcel Abele und Maximilian Albrecht (beide zuletzt SC Hauenstein) sowie gestanden Akteuren wie Fabio Schaudt, Andy Gänsmantel (beide Arminia Ludwigshafen) und Damian Pritchett (Fortuna Heddesheim) für Aufsehen gesorgt. Doch nach einem katastrophalen Saisonstart mit nur 2 Punkten aus 6 Spielen zogen die Verantwortlichen die Reißleine und beurlaubten Erfolgscoach Reiner Hollich. Sein Nachfolger wurde schnell gefunden: Weinheims Meistermacher Dirk Jörns. Seit seinem Amtsantritt holten die Gartenstädter 16 von 24 Punkten und verschafften sich Luft im Abstiegskampf. Zuhause (6 Punkte) sind die Gelben Bären bisher weniger bissig gewesen als auswärts (12). Aber die beiden Heimsiege hatten es dafür in sich. Beim Debut von Trainer Jörns am 7. Spieltag gab es ebenso einen Kantersieg (6:0 gegen Schwetzingen) wie zuletzt gegen den bisherigen Spitzenreiter aus Friedrichstal (5:1).
Beim VfR ist die Bilanz eher umgekehrt. Zuhause wurden alle Spiele gewonnen (21 Punkte), in der Fremde war man dagegen nicht ganz so erfolgreich (12). Zwar steht hier lediglich die einzige Saisonniederlage in Friedrichstal zu Buche, aber eben auch nur drei Siege. Zumindest war das jüngste 3:0 in Gommersdorf der erste Auswärtsdreier nach vier sieglosen Anläufen. In Gartenstadt sollen nun im Optimalfall drei weitere Punkte her. Die Atik-Elf könnte so den Vorsprung auf den Zweiten Friedrichstal auf 4 Punkte ausbauen. Die drei Siege der Gartenstädter in Folge, sollten für den VfR jedoch Warnung genug sein, auch im Stadtduell wieder eine Top-Leistung abzuliefern.