Kaiserslautern – Eine Auszeichnung wie diese dürften die jetzt Geehrten „gerne bewusst, offensiv und ganz unbescheiden öffentlich herauskehren“, sagte Hartmut Rohden, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Kaiserslautern bei der diesjährigen Preisverleihung der Kreissparkassen-Stiftung für die Hochschule Kaiserslautern.
Denn die Urkunden seien ein Symbol für „Ihre Ausdauer und Leistungsfähigkeit“, betonte Rohden an die für ihre herausragenden Abschlussarbeiten geehrten Nachwuchswissenschaftler der Hochschule Kaiserslautern gewandt. Neben dem pekuniären Preis – die Auszeichnung ist mit jeweils 750 Euro dotiert – gelte insbesondere der ideelle Wert, merkte Rohden an. So erhöhe eine solche Auszeichnung die berufliche Reputation merklich – ganz gleich ob bei der Jobsuche oder beim Sprung in die Selbständigkeit.
„Wir begleiten Sie gerne auf diesem Weg“,
versicherte Rohden. Seine persönliche enge Verbundenheit mit der Hochschule Kaiserslautern brachte der Vorsitzende des Stiftungskuratoriums und des Verwaltungsrats der Kreissparkasse, Landrat Paul Junker, zum Ausdruck.
„Ich sehe und höre nur das Allerbeste von der Hochschule“,
sagt er anerkennend. Es freue ihn besonders, dass so viele der Studierenden aus der Region stammten und zugleich, dass es jenen, „die von weiter weg herkommen, in unserer Region so gut gefällt, dass auch sie hier bleiben“. Sie tragen mit dazu bei, „damit die Region prosperiert und jung bleibt“, unterstrich Junker. Er garantiere, dass es diese Stiftung und damit die Förderung erfolgreicher Studierenden weiterhin geben werde. Und das, obwohl die Kreissparkasse wie andere Finanzinstitute auch in sehr schwierigem Geschäftsumfeld agieren müsse. Er erinnerte daran, dass Ausschüttungen wie beispielsweise Stiftungspreise nur möglich seien, wenn zuvor im Bankgeschäft das Geld auch verdient wurde. Genau das aber sei immer schwieriger. Das von der Europäischen Zentralbank vorgegebene Null-Zins-Niveau, die immensen regulatorischen Vorgaben und die Internetbanken nannte Junker als Hauptgründe für das Wegschmelzen von Geschäftsgewinnen, insbesondere von Banken mit regional begrenzten Geschäftsbereichen wie die Kreissparkasse mit ihren rund 710 Mitarbeitern.
Die Kreissparkassen-Stiftung für die Hochschule Kaiserslautern besteht seit genau 30 Jahren und ist mit einem Stiftungskapital in Höhe von 250.000 Euro ausgestattet. Insgesamt konnten bislang etwa 152.000 Euro an Preisgeldern ausgereicht werden. Die Stiftung fördert und unterstützt Lehr- und Forschungstätigkeiten an der Hochschule, insbesondere Studien- und Abschlussarbeiten sowie Forschungs- und Entwicklungsergebnisse von Studierenden, Absolventen und Wissenschaftlichen Assistenten. Besondere Berücksichtigung können Forschungs- und Entwicklungsprojekte finden, die der
heimischen Industrie und Wirtschaft dienen. Die Stiftungen der Sparkassen sind bundesweit mit der größte Stifterverbund.
Die Qualität einer Forschung messe sich an der Qualität der Fragen, sagte der Präsident der Hochschule Kaiserslautern, Professor Hans-Joachim Schmidt. Daher sei die Hochschule besonders stolz darauf, dass „außergewöhnliche junge Menschen“ für ihre herausragenden wissenschaftlichen Fragestellungen durch die Kreissparkassen-Stiftung geehrt werden. Die Hochschule habe sich einen „veritablen Rang in Deutschland“ erarbeitet, befand er. Mit 6200 Studierenden, 150 Professoren und 550 Mitarbeitern sei man auch ein Wirtschaftsfaktor in der Region. Die in diesem Jahr ausgezeichneten Arbeiten bildeten das
„gesamte Spektrum ab und sind daher typisch für unsere Hochschule“,
hob Schmidt hervor. Außerdem vereine die Arbeiten, dass sie „praxisnah und von hoher wissenschaftlicher Qualität sind sowie manche einen Bezug zur Region enthalten“, unterstrich der Hochschul-Präsident.
Ausgezeichnet mit einer Anerkennungsurkunde und einem Preisgeld in Höhe von jeweils 750 Euro wurden:
Carsten Räch aus Bad Dürkheim, der einen Abschluss als Master of Engineering des Fachbereichs Angewandte Ingenieurwissenschaften (Betreuer Prof. Karsten Glöser) hält. In seiner Arbeit, die er zusammen mit dem Kaiserslauterer Unternehmen Vision Electric Super Conductors GmbH gemacht hat, berechnete Räch ein Modell, mit dem ein geringerer Wärmeeintrag in ein Kältemedium beschrieben wird. Verwendung finden solche Ergebnisse, wenn elektrische Energie möglichst verlustfrei übertragen werden soll.
Manuel Megel aus Trulben hat einen Abschluss als Bachelor of Engineering im Fachbereich Angewandte Logistik- und Polymerwissenschaften (Betreuer Prof. Roland Burk). Er hat in Kooperation mit der in Pirmasens beheimateten Firma Wakol Chemie GmbH die Zusammensetzung von Klebstoffrezepten optimiert mit dem Ergebnis, dass Wakol ein daraus resultierendes Produkt auf den Markt bringt.
Bachelor Sven Helf aus Kaiserslautern (Fachbereich Bauen und Gestalten, Prof. Marc Illgen) strebt nunmehr einen Masterabschluss an und hat eine Planungsstudie zur Offenlegung des Flüsschens Lauter in der Stadtmitte Kaiserslauterns verfasst. Danach sei eine Offenlegung technisch machbar und würde etwa 150.000 Euro kosten.
Bachelor of Arts Alexander Walker aus Pirmasens (Fachbereich Betriebswirtschaft, Prof. Helmut Reichling) untersuchte am Beispiel von Augenschemata dem Menschen angeborene Auslösemechanismen. Erkenntnisse daraus, die er mit dem Labor für Verhaltenswissenschaften erarbeitete, übertrug er auf ein effektives Medienmarketing.
Bachelor of Science Malte Schledjewski aus Kaiserslautern (Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik, Prof. Manfred Brill) bearbeitete in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut ITWM eine Softwarekomponente mit der raumbezogene Daten visualisiert werden können.