Stadt Rheinstetten dankt Ehrenamtlichen

Engagement in der Flüchtlingshilfe

Rheinstetten – Die vom Regierungspräsidium Karlsruhe seit Freitag, 7. August 2015 in der dm-arena der Messe Karlsruhe kurzfristig durchgeführte vorübergehende Unterbringung von über 400 Flüchtlingen stellte in den vergangenen Tagen eine nicht unerhebliche Herausforderung für die Behörden und Ordnungskräfte, in Einzelfällen aber auch für betroffene Bürgerinnen und Bürger dar. Berichte in der Presse zeugen davon, dass leider vereinzelte Schwierigkeiten nicht ausblieben.

Nicht zuletzt die späte Kommunikation seitens der zuständigen Landesbehörden führte dazu, dass die Stadt Rheinstetten weder die Möglichkeit hatte, die Bevölkerung frühzeitig zu informieren, noch an bestimmten Punkten zumindest abstimmend einzugreifen oder auf eventuelle Risiken hinzuweisen. Oberbürgermeister Sebastian Schrempp hatte daher im Einvernehmen mit Vertretungen aller Fraktionen in einem Schreiben an Regierungspräsidentin Kressl und den Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Mentrup um eine Verbesserung der Kommunikationskultur gebeten. 

Die aktuelle Situation nahm Oberbürgermeister Schrempp nun zum Anlass, den in Rheinstetten ehrenamtlich im Bereich der Flüchtlingshilfe Engagierten herzlich für ihren Einsatz zu danken. Die seit 20 Monaten im Stadtteil Forchheim-Silberstreifen angesiedelte Gemeinschaftsunterkunft für über 250 Asylsuchende wird insbesondere auch durch ein breites ehrenamtliches Engagement aus der Bevölkerung getragen. Die vielfältigen Einsätze dieser Menschen beschränken sich dabei nicht auf Spenden und materielle Unterstützung, sondern es stehen gerade auch die persönlichen Kontakte zu den Menschen unterschiedlichster Herkunft im Vordergrund. Davon zeugen Aktivitäten wie zum Beispiel die Begrüßung von neu angekommenen Flüchtlingen mit Tee, Kaffee und Kuchen, um eine stressfreie und offene Aufnahme zu gewährleisten. Oder wie unlängst ein Sommerfest, bei dem kulinarische Spezialitäten aus verschiedenen Herkunftsländern angeboten und gemeinsam Musik gemacht und Gespräche geführt wurden. Auch engagiert sich beispielsweise die örtliche vhs-Leitung, damit den Asylsuchenden Deutschkurse angeboten werden können. Erfolgreich abgeschlossene Kurse zeigen, dass solche Integrationsbemühungen fruchtbar sind. 

Durch diese vielfältigen Anstrengungen konnte im Umfeld der Gemeinschaftsunterkunft bisher immer ein weitestgehend respektvolles, freundliches und friedliches Miteinander zwischen einheimischer Bevölkerung und Neuankömmlingen sichergestellt werden. OB Schrempp und der Rheinstettener Kommunalpolitik ist es ein wichtiges Anliegen, dass dies auch künftig so bleibt. Weniger erfreut ist OB Schrempp daher über eine in der Presse wiedergegebene Aussage Dritter, bei der der notwendig gewordene Polizeischutz für einen Einkaufsmarkt nicht mit der kurzfristigen Notunterbringung, sondern mit der bestehenden Einrichtung in Verbindung gebracht wurde. Dies könne schlimmstenfalls von den ehrenamtlich Aktiven als Kritik missverstanden werden und die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft im Silberstreifen in ein falsches Licht rücken. 

„Die besondere Situation und die besonderen Herausforderungen dieser Notunterbringung in der Messe sollen und dürfen das bisher gute Miteinander nicht gefährden“, so das Anliegen des Oberbürgermeisters.