Heidelberg – Für den ehemaligen Flugplatz der US-Armee zwischen den Stadtteilen Kirchheim und Pfaffengrund gibt es eine neue Nutzungsidee. Die Initiatoren des Projekts Hangarworld sind vor kurzem auf die Stadt Heidelberg zugekommen, ob die Realisierung einer Hangar-Erlebniswelt inklusive eines Zeppelin Luftschiffes auf dem ehemaligen US-Flugplatz möglich sei. Die Stadtverwaltung hat daraufhin Ende November den Gemeinderat über das Interesse der Initiatoren informiert.
Ein erstes Stimmungsbild aus den Reihen des Gemeinderats war positiv, weshalb die Verwaltung nun weitere Gespräche mit dem Projektträger Hangarworld AG (München) führen wird. Das Vorhaben soll dann für Heidelberg konkretisiert werden, so dass sich Gemeinderat und Bürgerschaft damit detailliert beschäftigen können.
Das Projekt Hangarworld soll weltweit erstmals realisiert werden. Mit diesem Ziel prüft die Projektträgerin derzeit verschiedene Ansiedlungsmöglichkeiten. Zwei Kernelemente stehen im Mittelpunkt des Konzepts: Ein Zeppelin Luftschiff, das für touristische Rundflüge zum Einsatz kommt, sowie ein zentrales Erlebnisangebot im Hangar – die Wissenswelt. Diese multimediale Zeitreise ist dem Thema Pioniere und Visionen des digitalen Zeitalters gewidmet.
Freiflächen bleiben öffentlich und kosten keinen Eintritt
Die weitläufigen Außenanlagen rund um den Zeppelin-Landeplatz bieten nach dem Konzept der Hangarworld AG zudem viel Platz für Sport, Spiel sowie einen Pfad, der den Besucher Wissenswertes über Natur und Technik näherbringt. Angereichert wird der Hangar um Tagungs- und Eventflächen, verschiedene Gastronomiebetriebe sowie ein Vier-Sterne-Themenhotel für jene Besucher, die am Standort über Nacht verweilen möchten. Der Zugang auf das Gelände und in den Hangar wird für alle Besucher kostenfrei sein. Kostenpflichtig wären lediglich Erlebnisangebote wie beispielweise der Besuch der Wissenswelt oder der Flug mit dem Zeppelin Luftschiff.
Von dem mit rund acht bis zehn Hektar bezifferten Platzbedarf würden nur rund 20 Prozent für Hangar und Nebengebäude baulich versiegelt. Landeplatz und Außenanlagen sollen wiederum landschaftsgärtnerisch hochwertig gestaltet werden. Das Verkehrskonzept der Hangarworld AG sieht unter anderem möglichst kurze Wege zu einer Autobahnanschlussstelle, ausreichende Parkmöglichkeiten für Besucher auf dem Gelände – zum Beispiel in Form einer Parkgarage unter dem Hangar – sowie Anreizsysteme für die Nutzung des ÖPNV vor.
Verzahnung mit Landschaftspark-Idee möglich
„Das Konzept der Investoren sieht vor, einen Großteil des ehemaligen Flugplatzes als öffentliche Grün- und Freizeitfläche anzulegen. So könnte das Projekt auch mit der bereits bestehenden Idee eines Landwirtschaftsparks verzahnt werden. Inhaltlich würde Hangarworld sehr gut zur Identität des Ortes passen“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
„Der Standort Heidelberg ist aus unserer Sicht hoch attraktiv“, kommentiert Arantxa Dörrié, Vorstand der Hangarworld AG. „Als Tourismushochburg einerseits, hätten wir hier perfekte Voraussetzungen, eine unserer Kernzielgruppen unmittelbar zu erreichen. Andererseits bietet uns diese renommierte Universitätsstadt vielfältige Möglichkeiten der inhaltlichen Vernetzung.“
Hintergrund: Das ehemalige Airfield gehört seit dem Abzug der US-Armee im Mai 2014 der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Seither wurde es zwei Mal während der Wintermonate von einem international tätigen Landmaschinenhersteller für Produktvorführungen und -tests genutzt. Das Areal ist etwa 15,6 Hektar groß. Die bebaute Fläche nimmt einen vergleichsweise geringen Umfang ein. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Gebäude, die – wie Tower und Hangars – zum Flughafen gehören. Die Landebahn erstreckt sich über eine Länge von 1.070 Metern und ist 30 Meter breit.