Mainz – Univ.-Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas wurde gestern im Rahmen einer feierlichen Amtsübergabe als neuer Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen (MKG) der Universitätsmedizin Mainz begrüßt.
Gleichzeitig wurde sein Vorgänger, Univ.-Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner, verabschiedet. Offiziell wird Prof. Al-Nawas sein neues Amt zum 1. Dezember 2017 antreten. Der 49-jährige ist ein international anerkannter Experte auf den Gebieten Implantologie und plastisch-rekonstruktive Chirurgie. Darüber hinaus gilt er als ausgesprochen versiert auf dem Zukunftsfeld des medizinischen 3-D-Drucks.
„Professor Bilal Al-Nawas zählt zum Kreis der international anerkannten und herausragenden Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen. Es freut mich sehr, dass wir ihn für diese verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen konnten. Er bringt ideale Voraussetzungen mit, um die zunehmend interdisziplinäre Ausrichtung in den Bereichen Forschung, Lehre und Krankenversorgung seines Faches voranzutreiben“,
freut sich der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer über die gelungene Berufung von Professor Al-Nawas. Dessen Vorgänger, Professor Wagner, spricht er seinen Dank aus:
„Professor Wagner kann auf eine außergewöhnliche Karriere zurückblicken. Ihm ist es zu verdanken, dass die Universitätsmedizin Mainz im Bereich der zahnmedizinischen Versorgung weit über die Grenzen hinaus einen hervorragenden Ruf genießt.“
„Diese Berufung hat auch wegweisenden Charakter für die Weiterentwicklung des Forschungsprofils der Universitätsmedizin Mainz“,
unterstreicht der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann.
„Gerade aufgrund seiner Forschungsexpertise im Bereich des medizinischen 3-D-Drucks stellt Professor Al-Nawas ein wichtiges wissenschaftliches Bindeglied in unserem Forschungsschwerpunkt BiomaTICS dar.“
´BiomaTICS – Biomaterials, Tissues and Cells in Science´ beschäftigt sich mit der Interaktion von Geweben und Zellen mit körperfremden Materialien und Oberflächen. Hierbei spielen auch 3-D-Drucktechniken eine wichtige Rolle. Professor Wagner bezeichnete der Wissenschaftliche Vorstand in seiner Laudatio als den ´Doyen der Mainzer Zahnmedizin´:
„Er hat in seinem Fach wie kein anderer Maßstäbe gesetzt. Zu seinen wichtigsten Eigenschaften zählen seine Beharrlichkeit, seine Bereitschaft, in Problemen stets Herausforderungen zu sehen, die es zu meistern gilt und seine Fähigkeit, sich in hohem Maße für Dinge begeistern zu können, die über das Alltägliche hinausgehen. So ist es ihm – nicht zuletzt wegen des hohen Anspruchs an sich selbst – gelungen, die universitäre Zahnmedizin in Mainz mit seinem gesamten Team zu einer ganz besonderen Marke zu entwickeln.“
Professor Al-Nawas ist voller Erwartung für die neue Herausforderung:
„Gerade vor dem Hintergrund, dass es die MKG in die neue – derzeit im Bau befindliche – Zahnklinik zu integrieren gilt, ist ambitioniertes Gestalten gefragt und entsprechende Weichen sind zu stellen. Dieser Aufgabe stelle ich mich gerne.“
Nach Überzeugung von Professor Al-Nawas lässt sich die interdisziplinäre Arbeit im Bereich Forschung, Lehre und Krankenversorgung im Neubau der Zahnklinik optimal gestalten.
„Die Schwerpunkte der Universitätsmedizin Mainz insbesondere der Forschungsschwerpunkt BiomaTiCS, bieten für die MKG wichtige Anknüpfungspunkte für eine erfolgreiche Entwicklung. Im Bereich Lehre werden wir die konsequente Einbindung in die Rudolf Frey Lernklinik der Universitätsmedizin und die Weiterentwicklung des interaktiven Lernzielkatalogs ILKUM voranbringen.“
Darüber hinaus beabsichtigt Professor Al-Nawas die MKG als international ausgewiesenen Schwerpunkt für Implantologie und den Bereich plastisch-rekonstruktive Chirurgie weiterzuentwickeln. Des Weiteren verspricht er sich für die MKG wichtige Impulse von den Themen digitaler Workflow mit virtueller Realität und Navigation im OP.
Der scheidende Professor Wagner hatte insbesondere dazu beigetragen, den exzellenten Ruf der Mainzer MKG auf Ebene der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie von Tumorpatienten und der Behandlung von Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zu begründen. Auch führte er unterschiedlichste mikrochirurgische Techniken ein und hat im Bereich der Transplantationschirurgie – unter anderem mit Knochenersatzmaterialien – Maßstäbe gesetzt. Er war unter anderem Vorstandsmitglied verschiedener wissenschaftlicher Fachgesellschaften und Funktionsträger im Wissenschaftsrat. Darüber hinaus gehörte er der Enquete-Kommission der neuen Approbationsordnung an. Dadurch konnte die Mainzer MKG die Fachentwicklung in Deutschland wesentlich mitgestalten.