Kaiserslautern – Die städtische Feuerwehr Kaiserslautern ist stolze Besitzerin einer neuen Drehleiter. Sie wurde die Tage aus dem Werk in Ulm, wo das Fahrzeug und die technische Ausrüstung nach den speziellen Vorgaben des Referats Feuerwehr und Katastrophenschutz zusammengebaut wurden, abgeholt und nach Kaiserslautern gebracht.
„Das war ein großer Moment für uns. Bis zur tatsächlichen Fertigstellung und Abholung der neuen Drehleiter haben wir viel Arbeit und Vorbereitung in das neue Rettungsfahrzeug investiert“,
weiß der Leiter der Abteilung Technik bei der städtischen Feuerwehr, Rüdiger Seifts, zu berichten.
Seinen Anfang nahm das Projekt „Neue Drehleiter“ bereits Anfang 2016. Michael Ufer, stellvertretender Leiter des Referats Feuerwehr und Katastrophenschutz, sowie dessen Kollege Robert Schäfer, Mitarbeiter in der Abteilung Ausbildung, begannen mit der Markterkundung.
„Das bedeutet, dass wir erst mal bei namhaften Herstellern sondiert haben, was die aktuelle Technik bei Drehleitern alles so bietet. Hier hat sich aufgrund des technischen Fortschritts natürlich eine Menge getan. Wir mussten genau überlegen, was für unsere Einsätze vor Ort unbedingt benötigt wird und was vielleicht wünschenswert wäre“,
verdeutlicht Ufer das Vorgehen. Erst dann konnte das Leistungsverzeichnis für die europaweite Ausschreibung zu Papier gebracht werden. Ein Kraftakt, der für das 50 Seiten umfassende Verzeichnis mehrere Wochen in Anspruch nahm.
Mit der neuen Drehleiter geht die Feuerwehr ganz neue Wege in Sachen Lebensrettung. Der oberste Teil der Leiter hat einen Gelenkarm, der abgeknickt werden kann. Damit lassen sich auch in enger Bebauung Einsatzstellen erreichen. Ein größerer Korb am Ende der Leiter ermöglicht künftig auch die Rettung schwergewichtiger Personen. Eine ausfahrbare Plattform am Korb erleichtert künftig das Übersteigen, mehrere Farbkameras ermöglichen einen besseren Überblick über die Einsatzlage. Zudem wurden eine umlaufende LED-Sicherheitsbeleuchtung, eine Rückfahrkamera sowie viele weitere technische Finessen verbaut, die überwiegend der Sicherheit der Einsatzkräfte sowie der zu rettenden Personen dienen.
Das neue Fahrzeug kostete etwa 650.000 Euro, ein Drittel der Kosten übernimmt das Land Rheinland-Pfalz. Bei der städtischen Wehr sind insgesamt drei Drehleitern im Einsatz. Die beiden anderen Modelle wurden 1998 und 2004 erbaut, wobei die durchschnittliche Einsatzdauer etwa 25 Jahre beträgt. Die sogenannten Hubrettungsfahrzeuge, welche vorwiegend zur Rettung von Menschenleben eingesetzt werden, können Personen aus einer Höhe von bis zu 30 Metern sicher zum Erdboden befördern.
Darüber hinaus ist das Fahrzeug ein vielseitiges Arbeitsgerät, welches bei einem größeren Löschangriff, zum Ausleuchten von Einsatzstellen oder zur Beseitigung von Sturmschäden gezielt Verwendung findet. Sobald alle Feuerkollegen mit der Technik der neuen Drehleiter vertraut gemacht und geschult wurden, soll diese gegenüber den beiden älteren Modellen aufgrund ihrer technisch besseren Ausstattung verstärkt zum Einsatz kommen.