Karlsruhe – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Wohnungsneubau aktivieren – Zweites Akteurstreffen von Bauwirtschaft, Architekten und Stadtverwaltung
Wie kann man dem derzeitigen Wohnungsengpass sowie den stark steigenden Miet- und Kaufpreisen zeitnah und wirksam begegnen? Diese Frage beschäftigte letzte Woche rund 130 Fachleute in Sachen Wohnungsbau. Auf Einladung von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup tauschten sich Vertreter der Karlsruher Bauwirtschaft und Architekten sowie der Stadtverwaltung im Haus der Wirtschaft der IHK auf dem zweiten Akteurstreffen Wohnungsbau über die aktuellen Rahmenbedingungen aus und diskutierten lokale Lösungswege.
Die Zahl der Baufertigstellungen müsse schnell erhöht werden, waren sich die Teilnehmer – Architekten, Bauträger und Investoren, Wohnungsunternehmen, Genossenschaften, Makler, Interessenvertreter sowie Stadtverwaltung – im Ziel einig. Nähere sich das Wohnungsangebot wieder mehr der Wohnungsnachnachfrage an, nehme dies den Druck aus dem Wohnungsmarkt heraus. Dies, so Oberbürgermeister Dr. Mentrup, gebiete allein schon die Solidarität mit den finanziell weniger gut ausgestatteten Haushalten. Denn die Zahl derer, die große Schwierigkeiten haben, sich in Karlsruhe angemessen mit Wohnraum versorgen zu können, wachse deutlich an. „Das erhöhte Miet- und Kaufpreisniveau trifft letztlich finanziell weniger gut ausgestattete Haushalte wie Studierende, Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften, Geringverdiener und Familien mit Kindern besonders“, so der OB.
Eine Stellschraube für mehr Karlsruher Wohnbauvorhaben ist, die Baugenehmigungsverfahren zu optimieren. In der Diskussion zwischen OB Mentrup, dem Karlsruher Architekten und Geschäftsführer Eberhard Fichter von der AGP Generalplaner GmbH und der Leiterin des Karlsruher Bauordnungsamts, Monika Regner, wurde deutlich, wie wichtig für die Arbeitsökonomie im Bauordnungsamt vollständige Bauanträge sind. „Die vielfach praktizierte häppchenweise Lieferung von Anlagen zum eigentlichen Bauantrag verzögert die Verfahrensdauer“, unterstrich Monika Regner. Bei größeren und komplexeren Vorhaben sei die Kontaktaufnahme mit dem Bauordnungsamt für klärende Gespräche vorab unbedingt empfehlenswert, betonte Eberhard Fichter. Umgekehrt sei es für Architekten, Investoren und Bauträger sehr wichtig, sich auf eine maximale Bearbeitungsdauer von zehn bis zwölf Wochen durch die Genehmigungsbehörde verlassen zu können. Sonst gefährde dies ernsthaft den finanziellen und planerischen Fortschritt der Projekte.
KaWoF: Rückgang an geförderten Wohnungen erfolgreich entgegengewirkt
Auf die Evaluierung des 2014 eingeführten Karlsruher Wohnraumförderprogramms KaWoF ging Bernhard Eldracher, stellvertretender Leiter des Karlsruher Liegenschaftsamts, ein. Diese belegt, dass Bauträger und Stadt gemeinsam dem Rückgang des Bestands an geförderten Wohnungen erfolgreich entgegengewirkt haben. So konnten dem Karlsruher Wohnungsmarkt insgesamt 847 Sozialwohnungen durch KaWoF zugeführt oder erhalten werden. Ohne Förderung hätte sich der Sozialwohnungsbestand in Karlsruhe ab 2014 drastisch von 3.800 auf 3.100 Wohnungen verringert. Den größten Teil mit fast 55 Prozent hat mit rund 460 Sozialwohnungen die VOLKSWOHNUNG GmbH in den letzten drei Jahren geschaffen. Insgesamt hat die Stadt Karlsruhe über KaWoF nicht weniger als 12,9 Millionen Euro für den Neubau oder auch Bestandsförderung von Sozialmietwohnungen bereitgestellt.
Aktuelle Rahmenbedingungen blockieren manche Wohnbauoffensive
Das regelmäßige Akteurstreffen soll auch Austauschplattform mit dem Blick über Karlsruhe hinaus sein. Fehlender Wohnraum sei nicht ausschließlich ein Karlsruher Problem, hatte hierzu eingangs Sigrid Feßler, Direktorin des Verbands baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen, belegt. Das Thema Wohnraummangel in deutschen Universitäts- und Großstädten stehe längst ganz weit oben auf der landes- und bundespolitischen Agenda. Jedoch stehe die konkrete Umsetzung von empfohlenen Maßnahmen noch aus – etwa prioritäre Empfehlungen der Baukostensenkungskommission des Bundes im Bereich von Baunormen, -standards und gesetzlichen Anforderungen. Wie Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup plädierte auch Feßler dafür, aktiv für einen Bewusstseinswandel in Politik und Gesellschaft einzutreten, um die Akzeptanz für Neubauvorhaben in der Bevölkerung zu erhöhen, mehr Nachverdichtung zu akzeptieren und Wohnungsbau und Umweltschutz nicht gegeneinander auszuspielen.
Karlsruhe für „Faire Woche“-Aktionen ausgezeichnet – Initiative „Meine. Deine. Eine Welt.“ vergibt 3.500 Euro an Fächerstadt
Die Stadt Karlsruhe ist am 29. November von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) für ihr besonderes Engagement bei den Eine-Welt-Tagen im September und Oktober ausgezeichnet worden. Unter 29 teilnehmenden Städten, Gemeinden und einem Landkreis erreichte die Fächerstadt in der Kategorie „Große Kommunen“ den zweiten Platz. Den ersten Platz belegte Stuttgart, den dritten Ulm.
Insgesamt vergab die Stiftung im Rahmen der 2006 ins Leben gerufenen Initiative „Meine. Deine. Eine Welt“ Preisgelder in Höhe von 30.000 Euro. 3.500 Euro durften Ingeborg Pujiula für die Eine-Welt-Aktiven in Karlsruhe und Bürgermeister Klaus Stapf im Marmorsaal des Stuttgarter Neuen Schlosses entgegen nehmen.
Die Preisträger verdeutlichten in besonderem Maße, so die Stiftung, wie sich die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung umsetzen lässt. Ziel 1 ist etwa, Armut in jeder Form und überall zu beenden. Ziel 11 verfolgt, Städte und Siedlungen nachhaltiger zu gestalten.
An Karlsruhe gefiel der Jury das attraktive Veranstaltungsangebot der Fairen Woche, die Mischung an ehrenamtlichen Mitwirkenden, deren großes Engagement und die unterschiedlichen Veranstaltungsorte. Diese Vielfalt an Schauplätzen sorgte für eine Vielfalt an Besuchern. Das Programm wird zu großen Teilen durch ehrenamtlich Engagierte getragen, die durch ihre Aktivitäten Fair Trade in Karlsruhe als einen weiteren Baustein des Handels etabliert haben. Die Stadt Karlsruhe unterstützt die Ehrenamtlichen.
Seit 2009 beteiligt sich Karlsruhe in Kooperation mit dem Weltladen an den bundesweiten Aktionswochen zur Stärkung des Fairen Handels vor Ort – mit zahlreichen Hinweisen auf Veranstaltungen und Aktivitäten sowie Tipps zum Fairen Konsum. Unter dem Motto „Fairer Handel wirkt und schafft Perspektiven – in Burundi“ hat Karlsruhe in diesem Jahr zwei große Themenbereiche in den Fokus gestellt und miteinander verbunden. Besondere Highlights der Fairen Woche 2017 waren etwa die Ausstellung „Amahoro Burundi“ im Rathaus und die Einführung des neuen fairen Karlsruher Stadtkaffees. Der sogenannte Karlsruher Fächer-Kaffee ist ein fairer Kaffee aus dem Hochland von Burundi und ein weiterer Baustein in der Partnerschaftsarbeit mit dem ostafrikanischen Partnerland. Er wurde gemeinsam vom Weltladen und der Stadt Karlsruhe am Kronenplatz initiiert.
Ortsverwaltung Hohenwettersbach am 7. Dezember geschlossen
Aus betrieblichen Gründen bleibt die Ortsverwaltung Hohenwettersbach am Donnerstag, 7. Dezember, geschlossen. In dringenden Fällen können sich Bürgerinnen und Bürger an die Behördennummer 115 wenden.
Basteln und backen im Zoo
Die Zoopädagogik im Karlsruher Zoo bietet am Sonntag, 10. Dezember, von 14 bis 17 Uhr eine Adventsaktion für Kinder ab sechs Jahren an. Dabei wird gebastelt, aber auch gebacken. In den Genuss der Plätzchen kommen alerdings nicht Menschen, sondern Tiere aus dem Streichelzoo. Die Kosten pro Kind liegen bei 25 Euro. Anmeldungsformulare gibt es auf der Internetseite www.karlsruhe.de/zoo unter der Rubrik Zoopädagogik