Karlsruhe – 18 hoch motivierte Nachwuchs-Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter erhielten an zwei Tagen in der Sportschule Schöneck ein spezielles Verhaltenstraining zur Prävention und Lösung von Konflikten auf dem Fußballplatz.
Die ersten Einsätze auf dem Spielfeld sind für junge Schiris nicht leicht. Es geht nicht mehr nur darum, Fußballregeln zu kennen und umzusetzen, sondern die Übersicht zu behalten, auch mal strittige Entscheidungen zu treffen und für einen reibungslosen Spielablauf zu sorgen. Um den „Praxisschock“ nach dem Neulingslehrgang zu vermeiden, wird die Ausbildung neuer Schiedsrichter immer praxisorientierter. Zudem stehen dem Nachwuchs in Baden erfahrene Paten zur Seite, wenn es an die ersten Spielleitungen geht. Das kann jedoch alles nicht verhindern, dass es auch einmal zu Konflikten auf dem Rasen kommen kann. Sie zu erkennen, entgegenzuwirken und wenn nötig zu lösen, ist ebenfalls Aufgabe der Spielleiter.
Um gerade die jungen Schris für solche Situationen zu rüsten, sie gezielt auf Konfliktsituationen vorzubereiten und Problemlösungsmechanismen zu vermitteln, hat der DFB den Landesverbänden Mittel zur Verfügung gestellt. Der bfv setzte dies in einem Konfliktmanagement-Lehrgang mit 18 hoch motivierten Jungschiris um. Auf dem Programm standen ein spezielles Verhaltenstraining in verschiedenen Rollenspielen, die gemeinsame Erarbeitung kritischer Spiel-Situationen und Erstellung eines Maßnahmenkataloges zur deeskalierenden Gesprächsführung. Die Referenten Thomas Längle, Rolf Karcher, Metin Aktay und Jürgen Groh erarbeiteten zusammen mit den Teilnehmern abwechselnd im Hörsaal und in der Sporthalle, wie man sich im Umfeld eines Fußballspieles gezielt auf kritische Situationen vorbereitet und Lösungsansätze entwickelt. Verbandsschiedsrichter-Obmann Rolf Karcher: „Den Praxisschock können wir nur minimieren, wenn wir unseren jungen Schiris vermitteln: Was sind die Ursachen von Konflikten und wie erkenne ich Konflikt-Potential?“
Die 16-jährige Kim Kabamba aus Mannheim hat der Lehrgang weitergebracht: „Ich nehme viele gute Ratschläge und praktische Tipps mit, wie ich selbst dazu beitragen kann, dass ein Spiel gut über die Bühne geht!“ Auch das Feedback der anderen Teilnehmer fiel nach zwei interessanten und abwechslungsreichen Tagen durchweg positiv aus. Der Lehrgang wird künftig einen festen Platz im jährlichen Fortbildungsprogramm für junge Schiedsrichter haben.