Walldorf – Faszinierendes über Raumstationen und Schwerelosigkeit erfuhren die Kinder und Mentoren der Cleverlinge² der SAP beim Besuch von Deutschlands erster angehender Astronautin in Walldorf.
Die Fläche der Raumstation ISS hat die Größe eines Fußballfeldes, die Schlafkabinen sind kleiner als eine Umkleide im Schwimmbad und verlorene Dinge wie eine Schraube findet man auf der ISS aufgrund der Schwerelosigkeit an Filtern wieder – der angehenden ersten deutschen Astronautin Insa Thiele-Eich zuzuhören war ein bisschen wie selbst ins Weltall zu fliegen. Sie besuchte die Kinder und Mentoren des Cleverlinge²-Projekts bei der SAP und berichtete so lebendig und enthusiastisch von ihren Erfahrungen, dass die Kinder und Mentoren das Gefühl bekamen, mit auf ihrer Reise zu sein. So hielten sie die Luft an, als Insa von ihren ersten Parabelflügen berichtete, und kamen bei ihren Schilderung über das Weltall aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Kinder merkten jedoch auch, dass Astronauten es nicht immer leicht haben: Um für zukünftige Marsmission zu trainieren, verwendet man beispielsweise Raumanzugsimulatoren, welche 55 kg wiegen. Um diese an- und auszuziehen braucht man insgesamt vier Stunden. Und nur wer zahlreiche Qualifikationen vorweist und sich gegen eine große Zahl an Konkurrenten durchsetzen kann, wird tatsächlich als AstronautIn im Rahmen einer Forschungsmission auf der ISS stationiert.
Insa Thiele-Eich bereitet sich als angehende Astronautin auf eine solche Forschungsmission vor. Im Jahr 2020 soll eine deutsche Astronautin ins Weltall fliegen. Zusammen mit einer Kollegin ist Insa nach zahlreichen Tests und Auswahlverfahren dem Wunsch, den sie bereits seit ihrer Kindheit hegt, nun ein ganzes Stück näher gekommen. Wenn die Gelder eingeworben sind, wird eine der beiden tatsächlich auf die ISS fliegen können. Aber auch ohne einen Flug ins Weltall ist Insa Thiele-Eich glücklich, angehende Astronautin zu sein: „Selbst wenn man für einen Flug ins All gesetzt ist, kann es sein, dass dieser verschoben oder man krank wird. Aber allein das Training, all die spannenden Vorträge zur Vorbereitung, das Lernen der russischen Sprache und die Auseinandersetzung mit dem Thema ist das alles wert.“ Insa Thiele-Eich ist es außerdem ein wichtiges Anliegen, vor allem Mädchen für Naturwissenschaften zu begeistern und ihnen zu vermitteln, dass Qualifikationen und Berufsmöglichkeiten nicht vom Geschlecht abhängen. Als Mutter von zwei Mädchen und nun angehende Astronautin ist sie hierfür ein wunderbares Rollenvorbild.
Was die Kinder der Cleverlinge² von Insa Thiele-Eich über das Weltall lernten, konnten sie direkt in die Tat umsetzen. Mit ihren Mentoren bastelten sie einen eigenen Weltraum im Schuhkarton und wurden selbst zu kleinen AstronautInnen in ihrem Weltall. Hellauf begeistert machten sich alle ans Werk und gestalteten den Karton nach ihren Vorstellungen. „In meinen Weltraum gibt es Diamanten, so wie auf der Erde“, meinte ein Neunjähriger ganz stolz.
Am Ende schrieben alle Kinder gute Weltraum-Wünsche für Insa Thiele-Eich auf und waren sich einig: Auch sie möchten gerne AstronautInnen werden. Und obwohl dieser Beruf zu den seltensten der Erde gehört, motivierte Insa Thiele-Eich die Kinder: „Für Euch stehen die Chancen gar nicht so schlecht, denn zukünftig wird es mehr Astronauten geben. Wenn ihr einen Traum habt, dann gebt euer Bestes, um ihn zu erreichen.“
Linn Schöllhorn, Geschäftsführerin von KinderHelden, freut sich über dieses spannende Treffen und bedankt sich bei Insa Thiele-Eich für ihren Einsatz: „Insa Thiele-Eich ist eine wunderbare Botschafterin für alle Kinder, die durch sie erleben, dass es sich im wahrsten Sinne des Wortes lohnt, nach den Sternen zu greifen und seine Träume wahr werden zu lassen. Wir danken ihr sehr für ihr wunderbares KinderHelden Engagement!“ Neben dem Besuch bei den Cleverlingen² der SAP erlief Insa Thiele-Eich beim swb-Klimahaus-Lauf in Bremen rund 4000 Euro für die gemeinnützige Organisation.