Darmstadt – Auch wenn das Klinikum Darmstadt allen Patienten, denen es gut genug geht, die Möglichkeit gibt, an Weihnachten oder Silvester nach Hause zu gehen, bleiben dennoch viele Betten auch an diesen Tagen belegt. 400 Pflegekräfte und 60 Ärzte sind auch an Weihnachten, an den Feiertagen und an Silvester innerhalb von 24 Stunden im Dienst.
„Auf allen Stationen liegen schon Wochen vorher Wunschlisten aus, auf denen jede Pflegekraft eintragen kann, ob sie an Weihnachten oder an Silvester Dienst haben will – dabei ist der Spätdienst an Silvesterdienst noch unbeliebter als der 24. Dezember“, berichtet Pflegedirektorin Annette Hofmann. Aber sie weiß auch: „Es gibt Mitarbeitende, die das Ambiente an Weihnachten und an den Feiertagen genießen, das Haus ist etwas leerer, die Atmosphäre entspannter. Wir haben auch immer wieder feste Teams, die sich gemeinsam für Spät- oder Nachtdienste an diesen Tagen eintragen.“
Wo immer möglich, können Angehörige von schwer kranken Patienten diese Nächte in Beistellbetten verbringen, um ihren Familienmitgliedern beizustehen. Alle Stationen werden individuell von den Teams geschmückt. Als kleine zusätzliche Anerkennung – neben den tariflichen Feiertagszulagen – bringen die Pflegedienstleitungen Kleinigkeiten auf die Stationen. Und auch der Betriebsrat bringt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern traditionell an Weihnachten kleine Geschenke vorbei.
Zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung sind auch die Logistiker an den Feiertagen unterwegs: zwischen 6 Uhr morgens und 19.30 Uhr sind sechs Mitarbeiter und drei LKW-Fahrer im Dienst, um Material auch an die Tochterunternehmen Marienhospital Darmstadt und Emilia Seniorenresidenz zu fahren. Neun Mitarbeitende arbeiten zwischen 6.30 Uhr und 20 Uhr in der Patientenlogistik, nachts noch zwei. Auch im Falle von Notoperationen stehen rund um die Uhr zwei Kollegen der Zentralen Sterilgut Versorgungsabteilung bereit, um die Instrumente auf- und nachzubereiten. Jeden Feiertag sind dazu rund 60 Reinigungs- und Rezeptionskräfte im Einsatz. Bei der Tochter Starkenburg Service GmbH, gibt es ein altes Verfahren, erzählt Logistiker Jochen Kockegei: Wer an Weihnachten arbeitet, der hat an Ostern frei und umgekehrt, gleiches gilt für Silvester, Neujahr im Verbund mit Pfingsten.
„Mahlzeiten lassen sind nun mal nicht verschieben“, sagt Betriebsleiter Andreas Becker von der Klinikum Catering Service GmbH. Daher sind an allen Feiertagen außerdem 40 Mitarbeiter zwischen 5.30 Uhr und 18 Uhr im Dienst, denn gekocht und tablettiert wird an jedem Tag in je drei Mahlzeitenläufen Frühstück, Mittagessen und Abendessen, dazu wird alles rückläufige Geschirr gespült. „Auch wir ermöglichen unseren Mitarbeitern auf Wunschzetteln, Dienst- und Freiwünsche zu äußern.“ Letztendlich sei eine neutrale Dienstplanung gefragt, die auch die Vorjahre miteinbezieht und so ein gerechter Ausgleich entsteht. Aber allen Mitarbeitern sei klar, dass ihr Unternehmen, das sich um die Patientenversorgung eines Maximalversorgers kümmert, nun mal 365 Arbeitstage im Jahr habe.