Deutschland, das Land der Dichter und der Denker, sollte doch auch das Land der Aktionäre sein. Sieht man sich jedoch die neuesten Studien- und Umfrageergebnisse an, so haben die Deutschen jedoch keine Lust auf die Börse.
Es gibt tatsächlich keine Aktienkultur. Auch in naher Zukunft kann man davon ausgehen, dass die Deutschen die Börse meiden werden. Doch warum vertrauen die Bundesbürger noch immer den Sparbüchern und Festgeld- und Tagesgeldkonten, die – und das schon seit Jahren – keine Rendite mehr versprechen?
Jeder siebte Deutsche besitzt Aktien
Nun ist es schon längst kein Geheimnis mehr, dass den Deutschen die Aktien nicht geheuer sind. Doch mit fortlaufender Dauer der Niedrigzinsphase hätte es nur mehr eine Frage der Zeit sein müssen, bis die Deutschen ihr Geld in Aktien investieren. Jedoch blieben die Bundesbürger von der Börse fern – man investiert noch immer in Tages- oder Festgeld oder auch in Sparbücher. Folgt man den neuesten Ergebnisse einer Studie des Deutschen Aktieninstituts (kurz: DAI), so besitzen gerade einmal 14 Prozent der Bundesbürger Aktien oder investieren in Aktienfonds. Das ist jeder siebte Deutsche. Die Aktionärsquote liegt bei rund 6 Prozent. In Frankreich liegt die Aktionärsquote bei 15 Prozent, in Großbritannien bei 23 Prozent und in den Niederlanden bei rund 30 Prozent. 8,98 Millionen Deutsche besitzen also Aktien – das ist, verglichen mit dem Jahr 2016, ein Rückgang. Im vergangenen Jahr waren es nämlich 30.000 Deutsche mehr. Angesichts der Tatsache, dass die Zinsen weiterhin so niedrig wie noch nie sind, ein kaum zu verstehender und nachvollziehbarer Prozess. „Die Deutschen nutzen nicht die Chancen, die ihnen geboten werden, um Vermögen aufzubauen oder für das Alter vorzusorgen“, so das Deutsche Aktieninstitut. Jedoch gibt es dennoch einen Lichtblick: Es sind vor allem die jüngeren Anleger, die sich immer mehr für die Börse interessieren – schon seit geraumer Zeit investieren immer mehr Anleger, die zwischen 14 und 39 Jahre alt sind, in Aktien. „Es ist wirklich positiv, dass immer mehr junge Anleger in Aktien oder auch in Aktienfonds investieren und somit auch die Chancen, die sich ergeben können, nutzen“, so Christine Bortenlänger vom DAI. Die – zumindest zahlenmäßig – stärkste Gruppe, ist aber jene der Anleger, die bereits älter als 60 Jahre sind.
Die Schlusslichter: Deutschland und Österreich
Auch die Allianz kam im Zuge der Vermögensstudie „Global Weath Report“ (2016) zu der Erkenntnis, dass die Deutschen richtige Aktienmuffel sind und wohl auch in naher Zukunft bleiben werden. „Berücksichtigt man die letztjährigen Entwicklungen, so kann man davon ausgehen, dass die Deutschen rund 200 Milliarden Euro verschenkt haben“, so das Ergebnis der Studie. Der Vergleich der Vermögensrenditen innerhalb der EU zeige, dass Deutschland – neben Nachbarland Österreich – besonders schlecht abgeschnitten habe. Die Deutschen und auch die Österreicher seien „extrem vorsichtig“, „sicherheitsorientiert“ und würden jegliches „Risiko“ scheuen. Das Ergebnis dieses extrem passiven Verhaltens? Deutsche Haushalte haben in den letzten vier Jahren rund 40 Prozent des Geldvermögens bei Banken geparkt und in weiterer Folge Verlust verbuchen müssen. Die Realrenditen lagen bei „klassischen Anlagen“, die von Banken angeboten werden, bei rund -0,4 Prozent/Jahr. Das scheint die Deutschen – angesichts der aktuellen Zahlen – aber nicht zu stören.
Der Deutsche sollte sich von seinem Sparbuch verabschieden
Fakt ist: Deutsche Anleger befinden sich in einem Dilemma. Einerseits lieben sie das Sparbuch, wobei es hier keine Zinsen mehr gibt, andererseits haben sie Angst vor der Börse, wobei hier sehr wohl gute Chancen bestehen, das Vermögen kontinuierlich aufzubauen. Gibt es einen Ausweg? Am Ende sollten die Deutschen wieder mutiger werden und sich von den sicherheitsorientierten Geldanlagen, die keine Zinsen versprechen, verabschieden und in Aktien investieren! Eine Möglichkeit, um in die Materie eintauchen zu können, ist etwa ein Forex Demokonto. Viele Broker bieten Demokonten an – hier kann man, ganz ohne Risiko, einmal ausprobieren, ob man mit der gewählten Strategie erfolgreich wäre.