Mannheim: Erneut mehr Geburten im Universitätsklinikum

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Mannheim – Immer mehr Neu-Mannheimer kommen im Universitätsklinikum zur Welt: 2017 haben sich bisher 1791 Eltern für eine Entbindung im Mannheimer Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level I) entschieden – das ist die höchste Geburtenzahl seit über 20 Jahren.

Mit der neuen Rekordzahl setzt sich der Trend der letzten Jahre erkennbar fort: 2016 meldete das Klinikum zum Jahresende 1784 Geburten, 2015 waren es 1528. Für die Entscheidung ist oft das sichere Gefühl ausschlaggebend, dass für Mutter und Kind im Notfall alle Möglichkeiten der modernen medizinischen Maximalversorgung in direkter Nähe zum Kreißsaal bereitstehen. Die jungen Eltern schätzen aber auch die familienorientierte Atmosphäre bei der Geburt und nutzen häufig ein Zimmer im komfortablen Drei-Sterne-Patientenhaus, in dem auch der Vater mit übernachten kann.

„Wir sind auf problemlose Entbindungen genauso gut eingestellt wie auf Risikogeburten“, berichtet der Direktor der Frauenklinik, Professor Dr. med. Marc Sütterlin, und betont: „Dabei ist es unser Anspruch, den werdenden Eltern – soweit gewünscht und medizinisch vertretbar – ein natürliches Geburtserlebnis zu ermöglichen.“ Die Schwangeren können im Kreißsaal die Entbindungsposition frei wählen und sich bei Bedarf zwischen verschiedenen Möglichkeiten für eine leichtere Geburt entscheiden: So stehen Wannen für Wassergeburten ebenso bereit wie sanfte Methoden der Schmerzlinderung, z. B. Homöopathie, Akupunktur, Aromatherapie und Lachgas. Da die Anästhesie im Universitätsklinikum rund um die Uhr vor Ort ist, kann auch jederzeit eine Peridural-Anästhesie (PDA) und – falls medizinisch notwendig oder von der Mutter gewünscht – ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Nach der Geburt stehen unter anderem speziell geschulte Stillberaterinnen bereit. Das trägt dazu bei, dass über 85 Prozent der Mütter ihr Kind bei der Entlassung stillen.

2017 haben die Ärzte und Hebammen am Klinikum bisher 64-mal Zwillinge entbunden, außerdem gab es drei Drillingsgeburten. Dabei hatten etwa 85 Prozent aller Babys ein Geburtsgewicht von über 2.500 Gramm. Aber rund 4 Prozent wogen unter 1.500 Gramm – und spätestens dann müssen spezialisierte Kinderärzte und Pflegekräfte der Neonatologie die so genannten ‚Frühchen‘ intensiv betreuen. Am Universitätsklinikum Mannheim können sogar Neugeborene mit nicht vollständig entwickelten Lungen über eine Lungenmaschine – die so genannte Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) – mit Sauerstoff versorgt werden, bis die eigene Lunge ihre Aufgabe übernehmen kann. Diese deutschlandweit nur an sieben Standorten angebotene lebensrettende Therapie kam 2017 in Mannheim bei 38 Neugeborenen zum Einsatz.