Ludwigshafen – Zum Jahresende 2017 kann die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz eine positive Bilanz ziehen: Angefangen bei der Deutschlandtournee von Elīna Garanča, die die Staatsphilharmonie unter der Leitung von Karel Mark Chichon begleitete und getragen von hervorragenden Kritiken nach Berlin, Baden-Baden, München, Frankfurt, Düsseldorf und Köln führte, bevor das ausverkaufte Abschlusskonzert, das die Staatsphilharmonie in Eigenregie veranstaltete, zum kulturellen Ereignis für die Metropolregion wurde bis hin zur Konzertreise nach Paris, bei der das Orchester Anfang Dezember Rolando Villazón und Ildar Abdrazakov im Théâtre des Champs-Élysées begleitete, zeichnete sich das Jahr durch eindrucksvolle Konzerthöhepunkte, zahlreiche erfolgreiche CD- und Filmmusikproduktionen sowie neue Kooperationen aus.
137 Konzertveranstaltungen an 32 verschiedenen Orten, 6 CD-Aufnahmen sowie 2 Filmmusikproduktionen, über 90 Künstler aus aller Welt – diese markanten Daten beschreiben den erfolgreichen Weg des Orchesters. Zu den weithin strahlenden Höhepunkten gehörte 2017 auch das Debüt beim Heidelberger Frühling, wo die Staatsphilharmonie den Programmschwerpunkt neuland.lied eröffnete. Der Wunsch, immer stärker und mit immer größerem Selbstverständnis als das Sinfonie- und Konzertorchester der erweiterten Metropolregion wahrgenommen zu werden, wird an glanzvollen Veranstaltungen dieser Größenordnung, die darüber hinaus zeigen, dass sich die Staatsphilharmonie unter der Leitung von Karl-Heinz Steffens zu einem deutschen Spitzenorchester entwickelt hat, besonders deutlich. Auch die Zusammenarbeit mit Solisten wie Arabella Steinbacher, Maximilian Hornung, Tianwa Yang, Ray Chen, Ian Bostridge, Kolja Blacher, Albrecht Mayer, Tzimon Barto, Matthias Schorn oder Aurelia Shimkus lässt das Renommee des Orchesters erkennen und auf die Angebotsvielfalt und Leistungsbreite des Konzert- und Sinfonieorchesters der Metropolregion schließen.
Mit großem Elan widmete sich die Staatsphilharmonie, nicht nur aus Ermangelung eines eigenen Konzertsaals, auch 2017 wieder seiner Aufgabe als hervorragendes Sinfonie- und Konzertorchester die Menschen in der Region mit erstklassigen Gastspielen zu erfreuen und als vitaler Klangbotschafter vor Ort und strahlender Kulturbotschafter Musikfreunden jeden Alters ein großes und vielfältiges Angebot zu ermöglichen. So herausragende Künstler wie Artist in Residence Albrecht Mayer und HK Gruber, dem in der aktuellen Saison das Komponistenportrait gilt, konnten durch die Kooperation der Veranstalter in Rheinland-Pfalz als regionale Programm-Schwerpunkte herausgestellt werden und dadurch landesweite Strahlkraft entfalten.
Insbesondere auch die eigenen Festival- und Konzertformate wie MODERN TIMES, das MUSIKFEST Speyer, KLASSIK IM CAPITOL oder CONNECT IT! tragen dazu bei, das Profil der Staatsphilharmonie weiter zu schärfen – besonderer Erwähnung bedarf es des erfolgreichen Abschlusses der landesweiten Kooperation zu KATHEDRALKLÄNGEN: BRUCKNER IN DEN DOMEN im Oktober 2017 auf die nun eine neue Zusammenarbeit, ebenfalls mit Landes-Perspektive folgt: Gemeinsam mit der VILLA MUSICA, der bedeutenden Landes-Ausbildungseinrichtung für junge Spitzenmusiker startet im Mai 2018 die neuentwickelte Reihe RHEINLAND-PFALZ EXCELLENT! Und so wichtig es ist, dass die Zusammenarbeit mit dem CAPITOL in Mannheim fortgeführt wird, so gut ist es, mit dem Veranstaltungszentrum dasHaus in Ludwigshafen einen neuen Kooperationspartner gewonnen zu haben.
Durch Kooperationen mit den Musikhochschulen in Mannheim und Karlsruhe, der Akademie des Nationaltheaterorchesters Mannheim für die LUMA2020 und der Orchesterakademie Rhein-Neckar förderte die Deutsche Staatsphilharmonie mit ausbildungsbegleitenden Maßnahmen den Berufseinstieg für Musiker und Musik- sowie für Kulturmanager.
Deutlich formulierte die Staatsphilharmonie auch das Bekenntnis zu ihrer gesamt-gesellschaftlichen Aufgabe: Extra für Schulklassen wurde das Auftragswerks LIEDER AUS DER FREMDE, das sich auf eindringliche Weise mit der Flüchtlings-Situation beschäftigt und zum Teil für großes Aufsehen sorgte, wiederaufgenommen und setzte damit erneut ein starkes Bekenntnis für die Verteidigung einer humanistischen Haltung in einer offenen Zivilgesellschaft und symbolisiert das Engagement des Orchesters für Toleranz und ein auf wechselseitigen Respekt gegründetes Miteinander. Interkulturelle Projekte wie AD.AGIO, Konzerte für Familien, Schwangere und Stillende, Krabbelkonzerte und die zahlreichen Kinder- und Schulprojekte, wie etwa die Partnerschaft zu der integrativen Erich Kästner Grundschule in Ludwigshafen, folgen der Haltung, ein grundsätzlicher Lebensbegleiter für Menschen jeden Alters und unterschiedlichster Herkunft zu sein.
Für das Jahr 2018 gilt es, trotz großer Veränderungen, die Erfolge der letzten Jahre zu stabilisieren und die Staatsphilharmonie nach wie vor systematisch in ihrer Markenbildung zu stärken und zu einer strahlenden Kultureinrichtung weiterzuentwickeln. Karl-Heinz Steffens, der entschied seinen Vertrag über die Saison 2017/2018 hinaus nicht noch einmal zu verlängern, wird das Orchester nach dann neun Jahren intensiver Zusammenarbeit als Chefdirigent und Generalmusikdirektor verlassen. Und auch Intendant Prof. Michael Kaufmann wird seinen Vertrag nicht verlängern. Auf ihn folgt ab dem 1. September 2018 Beat Fehlmann. Vor nahezu 100 Jahren gegründet, steht das Orchester 2018 vor einer Zäsur. Durch die Visionen von Prof. Michael Kaufmann und Karl-Heinz Steffens hat das ehemalige Pfalzorchester den Status einer lokal agierenden Kultureinrichtung längst überwunden, das Orchester kann im Konzert der bedeutenden deutschen Orchester „mitspielen“ und ist ein Best Practice für die kulturelle Identität der Metropolregion Rhein-Neckar. Für die Entwicklung der Staatsphilharmonie wurden in der Ära Kaufmann-Steffens beachtliche Erfolge erzielt, die auch 2018 weiterwirken werden.
Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz dankt allen Partnern, die das Jahr 2017 so konstruktiv und erfolgreich mitgestaltet haben! Insbesondere sind wir auch den Vertretern der Medien dankbar, dass die Begleitung durch das Jahr so kontinuierlich erfolgte und uns Ansporn war, weiter daran zu arbeiten, die sinfonische Musik zu möglichst vielen Menschen zu bringen.