Wiesbaden – Die Volleyballerinnen des VC Wiesbaden haben zum Rückrundenauftakt in der Volleyball Bundesliga einen deutlichen Sieg eingefahren. Der Pokalfinalist gewann beim VfB Suhl Lotto Thüringen klar mit 3:0 (25:17, 26:24, 25:18).
Die Hessinnen, die mit einigen angeschlagenen Spielerinnen und Aushilfs-Mittelblockerin Julia Osterloh nach Thüringen angereist waren, zeigten sich gegenüber der letzten Auswärtsniederlage zum Jahresende in Aachen deutlich verbessert. Insbesondere auf das gute Aufschlagspiel seines Teams und auf eben jene Julia Osterloh konnte sich das Team von VCW-Chef-Coach Dirk Groß verlassen: „Julia ist sehr routiniert und meine Mannschaft macht es ihr eben auch sehr leicht. Wir sind sehr zufrieden, dass wir zum Rückrundenstart erfolgreich waren. Das war wichtig für uns.“
Auch der Diplom-Trainer selbst kann sich einen Teil des Sieges auf die eigene Fahne schreiben: Als im zweiten Durchgang die Gastgeberinnen aus Suhl bei 24:21 drei Satzbälle hatte, schickte Groß zunächst Außenangreiferin Tanja Großer aufs Feld, die mit einem erfolgreichen Angriffsschlag für das Aufschlagrecht sorgte. Danach wechselte er noch Sina Fuchs zum Service ein, die prompt mit vier Aufschlägen am Stück für den Satzgewinn sorgte. „Sina hat einen guten Job gemacht und der Mannschaft zum richtigen Zeitpunkt sehr geholfen“, lobte Groß seine Spielerin.
Wiesbaden zeigte am Dreikönigs-Tag eine insgesamt solide Team-Leistung, nach der sich Zuspielerin Irina Kemmsies über die goldene MVP-Medaille freuen konnte. Die Hessinnen belegen nun mit 20 Punkten Rang sechs in der Tabelle und haben nur einen Punkt Rückstand auf den vorteilhaften vierten Playoff-Platz. Das nächste Heimspiel bestreitet der VCW am 17. Januar in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Der Gegner dann kommt ebenfalls aus Thüringen: Schwarz-Weiß Erfurt.
Ausführlicher Spielbericht:
VCW-Chef-Coach Dirk Groß schickte von Beginn an Julia Osterloh, Selma Hetmann (Mittelblock), Dora Grozer, Karolina Bednářová (Außenangriff), Kimberly Drewniok (Diagonalangriff), Irina Kemmsies (Zuspiel), Lisa Stock (Libera) aufs Feld.
Der VCW übernahm in der Partie sofort die Initiative und erarbeitete sich eine 8:3-Führung zu ersten technischen Auszeit. Dies war vor allem dem Selbstvertrauen der Hessinnen, die nach der Niederlage gegen Aachen zum Jahresende unbedingt positiv in die Rückrunde starten wollten, zuträglich. So konnte Wiesbaden druckvoll in Aufschlag und Angriff agieren und damit die Gastgeberinnen immer wieder zu Eigenfehlern zwingen. Zur zweiten technischen Auszeit hatte der VCW sechs Punkte Vorsprung (16:10). Ein sehenswerter Direktangriff von Regisseurin Irina Kemmsies zum 19:14 läutete die Crunch-time des ersten Durchgangs ein. Da das Team von Dirk Groß in Block und Abwehr stets auf der Höhe war, konnten die Hessinnen den Satz mit 25:17 für sich entscheiden. Beste VCW-Angreiferin bis dahin: Julia Osterloh mit fünf Punkten.
In Durchgang zwei zeigten sich die Gastgeberinnen aus Suhl besonders im Aufschlagspiel verbessert. Wiesbaden büßte zunächst etwas Konzentration ein und verhalf dem VfB so zu einigen Ballpunkten. Über 7:8, 11:10, 12:12 und 16:12 entwickelte sich ein abwechslungsreiches, aber kein hochklassiges Spiel. Julia Osterloh schickte beide Teams mit zwei Assen in die zweite technische Auszeit des zweiten Satzes. Der Vierpunkte-Vorsprung der Hessinnen war jedoch alsbald wieder abgeschmolzen, sodass sich im letzten Satzdrittel ein enger Schlagabtausch entwickelte. Beispielhaft war hier der lange Ballwechsel beim Stande von 17:17. Wiesbaden fehlte nun die entscheidende Durchschlagskraft, sodass Coach Groß beim Stande von 20:22 eine Teamauszeit nahm, um nochmal taktische Anweisungen zu geben. Auch Tanja Großer und Sina Fuchs wurden bei Satzball Suhl nochmal eingewechselt. Zwei Maßnahmen, die sich auszahlten. Sina Fuchs konnte mit vier starken Aufschlägen nicht nur den 24:24-Ausgleich herstellen, sondern sogar für den 26:24-Satzgewinn sorgen.
Beflügelt von dem noch erkämpften Satzgewinn, zogen die Wiesbadenerinnen im dritten Durchgang zunächst mit 6:3 davon, bevor Suhl wieder Boden gut machen konnte. Auf Seiten der Gäste war es Kimberly Drewniok, die in vielen Situationen mal mit Kraft und mal mit Auge für VCW-Punkte (14 im ganzen Spiel) sorgte. 8:7 lautete die hauchdünne Wiesbadener Führung zur ersten technischen Auszeit. Knapp sollte es zwischen beiden Mannschaften weitergehen. Kein Team konnte sich aufgrund eigener Ungenauigkeiten vom anderen absetzen. Erneut war es Julia Osterloh mit ihren Aufschlägen, die den VCW schließlich mit 18:15 in Führung brachte. Es war der erste größere Vorsprung, den Wiesbaden für sich im dritten Satz verzeichnen konnte. Eine sehenswerte Annahme von Libera Lisa Stock und ein danach aus dem Hinterfeld gechippter Ball von Wiesbadens Kapitänin Karolina Bednářová brachte die Hessinnen schließlich mit 22:18 in Front. Nun hatte der VC Wiesbaden alle Trümpfe in der Hand. Suhl sollte keinen Punkt mehr einheimsen können, ein wuchtiger Angriff von Tanja Großer erspielte den 25:18 Satzgewinn und somit den 3:0 Spielerfolg für den VCW.