Mannheim – Die Stadt Mannheim hat im Jahr 2016 eine Untersuchung des Gehwegparkens und die dadurch entstehende Situation für den Fußverkehr durchgeführt und setzt nun die ersten Ergebnisse um.
Derzeit sind in den Quadraten über 4200 Parkstände im öffentlichen Straßenraum vorhanden. Ungeordnetes Gehwegparken liegt dabei auf gut einem Drittel (35 Prozent) der vorhandenen Parkstände vor. An einigen Stellen wird es dadurch für Fußgänger eng: Das Laufen und auch das Mitführen von Einkaufstaschen, Kinderwägen oder Rollatoren wird erschwert. Halbseitig auf dem Gehweg parkende Fahrzeuge schränken die Nutzung des Gehwegs immer häufiger ein. Daher werden in drei Bereichen künftig die Parkstände einseitig auf der Fahrbahn markiert und das Gehwegparken auf der gegenüberliegenden Seite mittels Pollern verhindert. Dies soll die barrierefreie Mobilität für alle Menschen und somit die Lebensqualität und die Verkehrssicherheit verbessern. Die Poller werden ab Montag, 8. Januar, bis voraussichtlich April montiert.
Die drei Bereiche befinden sich in der westlichen Unterstadt in den Quadraten G 2 / F 2 und G 2 / G 3 (Marktplatz, Richtung Synagoge), in der östlichen Unterstadt in den Quadraten R 3 / S 3 bis R 4 / S 4 (östlicher Zugang Marktplatz, Schulweg Mozartschule) sowie parallel zur Kunststraße in den Quadraten M 3 / N 3 bis N 5 / M 5. Diese drei Bereiche, in denen sich die Kriterien mit hoher Einzelhandelsballung, Funktion als Fußverkehrsachse und vorhandene Gehwegbreite beidseitig unter 1,80 Meter überlagern, wurden überplant. Dort werden künftig die Parkstände neu geordnet.
Die Erkenntnisse stammen aus dem in 2016 durchgeführten Fußverkehrs-Checks. In dem vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekt wurden unter anderem in den Quadraten ein Stadtteilrundgang und Workshops mit Politik, Verwaltung und Bürgern veranstaltet. Das Thema „Verbesserung für Fußgänger durch die Ordnung des ruhenden Verkehrs“ wurde anschließend seitens der Verwaltung herausgegriffen, da es eine effektive und kostengünstige Maßnahme darstellt, die Situation für den Fußverkehr zu verbessern. Denn der Fußverkehr spielt in den Kommunen eine zentrale Rolle. Etwa ein Viertel der Wege in Baden-Württemberg wird zu Fuß zurückgelegt. Dennoch sind die Bedingungen für Fußgänger oftmals nicht zufriedenstellend. Besonders Kinder und die immer größer werdende Gruppe der älteren sowie mobilitätseingeschränkten Menschen werden durch Barrieren und Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern in ihrer Mobilität eingeschränkt
In den drei Bereichen stehen zukünftig die baulichen Gehwegbreiten wieder vollständig dem Fußverkehr zur Verfügung. Es wird dafür knapp ein Prozent der Parkstände im öffentlichen Raum (knapp 50 Parkstände) aufgegeben. Vor dem Hintergrund des Wunsches nach mehr Aufenthaltsqualität und Förderung einer barrierefreien Mobilität für alle Menschen trägt dies jedoch zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei. Für die Arbeiten in den drei Bereichen investiert die Stadtverwaltung rund 50.000 Euro.