Frankfurt am Main – Für skrupellose Hundehändler ist der Verkauf „billig produzierter" Hundewelpen in Hinterhöfen, auf Parkplätzen oder Flohmärkten ein großes Geschäft. Angeboten werden die Tiere über einschlägige Annoncen im Internet oder durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Meist aus Osteuropa eingeführt, werden sie in Deutschland, und leider auch in Frankfurt, weit unter Marktwert verkauft.
Das Ordnungsamt der Stadt Frankfurt geht rigoros gegen diese Art des Tierhandels vor. Wer erwischt wird, riskiert – auch als Käufer – empfindliche Geldbußen von bis zu 12.500 Euro bei Fahrlässigkeit und 25.000 Euro bei vorsätzlicher Handlung. Dazu kommen Quarantäne- und Tierarztkosten. Doch alleine damit ist diesen Tieren nicht geholfen. Die Tierärzte des Amtes appellieren daher an alle Frankfurter, Abstand von jeglichen Geschäften dieser Art zu nehmen.
Tollwut-Impfungen sind bei bisher sichergestellten Tieren regelmäßig Fehlanzeige. Aufgrund katastrophaler Haltungsbedingungen, schlechter Hygiene sowie geringem bis gänzlich fehlendem Infektionsschutz, erleiden die Tiere häufig schwere Krankheiten. Die oftmals zu frühe Trennung von der Mutter führt nicht selten zu Verhaltensstörungen. Die meisten dieser Tiere erleben nicht viele Hundejahre und sind besonders anfällig für Krankheiten.
Der oftmals verlockend niedrige Preis, der meist weit unter den Forderungen seriöser Tierzüchter liegt, spiegelt die Qualen wider, die die Jungtiere erlitten haben. Zudem werden durch den Kauf kriminelle Strukturen unterstützt.
Das Ordnungsamt rät daher: Lieber für einen gesunden jungen Hund mit Impfungen, Heimtierpass und nachvollziehbarer Herkunft etwas mehr Geld ausgeben, als einen womöglich kranken und verhaltensgestörten Welpen günstig aus dem Kofferraum zu kaufen. Denn nur durch strikte Kaufverweigerung wird es möglich sein, diesen Machenschaften Einhalt zu gebieten und damit dem Tierschutz Geltung zu verschaffen.
Das Ordnungsamt musste vor kurzem wieder zwei Hundewelpen sicherstellen, deren Herkunft nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte und für die kein Impfnachweis vorlag.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat zu dem Themenkomplex „Illegaler Welpenhandel und Einreise mit Tieren“ im Internet Informationen und Tipps hinterlegt. Diese sind unter folgenden Adressen zugänglich: