Frankfurt am Main – Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Peter Feldmann begrüßt Entscheidung als Schritt in die richtige Richtung: „Weitere Dämpfung der Mietsteigerung ist Erfolg im Interesse der Mieter. Von der ABG erwirtschafteter Überschuss sollte komplett im Unternehmen verbleiben.“
Die ABG Frankfurt Holding kappt die Mieten in Frankfurt für Familien und Bewohner citynaher Quartiere und setzt freiwillig den Zuschlag, „zentrale Lage“ herab.
Nach dem aktuellen Mietspiegel könnte die Gesellschaft 0,99 Cent pro Quadratmeter verlangen. Stattdessen verzichtet die ABG auf 0,50 Cent pro Quadratmeter. Oberbürgermeister Peter Feldmann:
„Damit entlastet die ABG rund 12.000 Mieter und leistet einen weiteren Beitrag zur Stabilisierung der Mieten."
Der Oberbürgermeister begrüßt ebenfalls, dass es bei Wohnungen, deren Miete nach dem Mietspiegel 2014 im Vergleich zu 2012 um zehn Prozent oder mehr gestiegen ist, einen Abschlag in Höhe von fünf Prozent geben wird:
„Unser Wohnungsunternehmen ist auf einem guten Weg, weitere Schritte im Interesse ihrer Mieter sollten folgen.“
Es sei an der Politik, den Kurs Wohnungsunternehmens zu verstärken:
„Darum sollte der gesamte Konzernüberschuss in der ABG verbleiben. Entsprechend werde ich mich morgen im Magistrat verhalten.“
Natürlich bleibe er vor diesem Hintergrund bei seiner Haltung, die Mieter der ABG mit einem befristeten Mietenstopp zu entlasten, so der Oberbürgermeister.
Hintergrund ist, dass die ABG über acht Millionen Euro des von ihr erwirtschafteten Überschusses an die Stadt Frankfurt abführen muss. Diese Abführung wird mit über 1,3 Millionen versteuert.
Oberbürgermeister Peter Feldmann:
„Konzentrieren wir alle Kräfte darauf, unseren Wohnungsmarkt weiter zu entlasten, anstatt Steuern abzuführen. Setzen wir den kompletten Überschuss für die Stabilisierung der Mieten, die Instandhaltung, Modernisierung des Bestandes und vor allem den Bau bezahlbarer Wohnungen ein."
ABG-Mieten sollen langsamer steigen
Cunitz und Becker befürworten differenziertes Modell
Bürgermeister Olaf Cunitz und Stadtkämmerer Uwe Becker begrüßen die mit ihnen abgestimmte Entscheidung der ABG-Geschäftsführung, die Mieten in Frankfurt am Main für Bewohner citynaher Quartiere zu kappen und freiwillig den Zuschlag „zentrale Lage“ nach dem aktuellen Mietspiegel für künftige Erhöhungen von 0,99 Euro auf 0,49 Euro pro Quadratmeter herabzusetzen. Diese Entlastung in den besonders begehrten Wohnlagen betrifft über 12.000 Bestandsmieterinnen und -mieter der ABG. Darüber hinaus nimmt die Gesellschaft einen freiwilligen Abschlag in Höhe von fünf Prozent bei allen Wohnungen vor, für die die Miete nach dem Mietspiegel 2014 im Vergleich zu 2012 um zehn Prozent und mehr gestiegen ist.
„Mit diesem differenzierten Modell werden Mieterhöhungen bei der ABG Frankfurt Holding in Frankfurt minimiert“, freut sich Bürgermeister Cunitz. „Damit ist sichergestellt, dass preisgünstiger Wohnraum erhalten und weiterhin zur Verfügung gestellt werden kann.“
Beteiligungsdezernent Uwe Becker ergänzt:
„So kann die ABG weiterhin ihren sozialen Auftrag erfüllen, ein zufriedenes Zusammenleben aller Altersklassen und Lebensmodelle fördern, die einen erheblichen gesellschaftlichen Mehrwert haben.“
Bürgermeister Cunitz und Stadtkämmerer Becker befürworten darüberhinaus die Einstellung von 56 Millionen Euro in die Gewinnrücklagen der ABG Frankfurt Holding, eine Gewinnausschüttung von rund 8,3 Millionen Euro an die Stadt und kein genereller Stopp von Mieterhöhungen bei dem Wohnungsbauunternehmen.
„Unser oberstes Ziel muss sein, die ABG auch im Interesse der Mieterinnen und Mieter als wirtschaftlich starkes Unternehmen zu erhalten, um den Wohnungsbestand sichern und weiter investieren zu können. Das bedeutet zugleich, dass sie auch wirtschaftlich arbeiten muss“, sagte Becker. „Und um weiterhin wie bislang investieren zu können, braucht die ABG rund 60 Millionen Euro jährlich an Gewinnen.“
Cunitz, der als Fachdezernent für die Belange der ABG zuständig ist, ergänzte:
„Wichtig ist auch die Teilausschüttung der Gewinne an die Stadt als Hauptanteilseigner. Mit diesem Geld werden nicht zuletzt unsere städtischen Wohnbauförderprogramme gespeist, mit denen insbesondere der Neubau von gefördertern Wohnungen unterstützt wird.“
Ein Stopp von Mieterhöhungen durch die ABG hätte Erlösausfälle von rund 9 Millionen Euro innerhalb eines Drei-Jahreszeitraums zur Folge, ab dem vierten Jahr entstünde sogar ein Erlösausfall von rund 4,5 Millionen Euro.
„Dieses Geld benötigt die ABG dringend, um ihren Wohnungsbestand in Schuss zu halten und neue Wohnungen zu bauen“, führte Cunitz aus.
Und Becker erklärte: „Ansonsten würde die ABG über weniger Eigenkapital verfügen. Für Investionen wären dann zusätzliche Kredite nötig, die durch die aufzuwendenden Zinsen zu einer weiteren Verschlechterung der Ertragslage und der Bonität führen würde.“
Die ABG Frankfurt Holding verfügt über rund 51.000 Wohnungen und bietet damit Wohnraum für fast ein Viertel der Frankfurter Bevölkerung an. Das Unternehmen investiert bis zum Jahr 2018 2,4 Milliarden Euro in den Bau neuer Wohnungen und schafft damit zusätzlichen Wohnraum für die weiter wachsende Bevölkerung.